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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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Zigarre im Mundwinkel.
    Tante Dagmar wohnte in der Marienstraße, in der Nähe von einem großen 4711-Schild, das da an der Ecke hing.
    In dem Haus gab es einen Mann, vor dem alle Angst hatten, weil er zwei Meter groß und einen Meter breit war und jeden Tag seine Frau verkloppte. Einmal begegneten wir dem, als Tante Dagmar ihr Rad in den Keller stellte.
    Wenn der Typ gewollt hätte, wären wir da nicht mehr lebend rausgekommen.
    Gut war Tante Dagmars Plattensammlung. Da gab es fast alles von Reinhard Mey, auch die teure Doppel-LP. Da sang er auch auf französisch. C’etait une bonne année je crois.
    Kein Fels ist zu mir gekommen, um mich zu hören kein Meer, aber ich habe dich gewonnen, und was will ich noch mehr?
    Am Sonntag wurde im Ersten Ich denke oft an Piroschka wiederholt, aber Tante Dagmar wollte mir die Herrenhäuser Gärten zeigen, und wozu sollte ich noch an Piroschka denken. Lieber vierzehn Jahre Sing Sing als der noch mal begegnen.
    Als ich allein mit dem Zug zurückfuhr, blieb ich immer nur so kurz wie möglich auf dem Klo, damit der Schaffner nicht dachte, daß ich mich da als Schwarzfahrer eingeschlossen hätte.
    Von Bielefeld bis Dortmund saß ein Mann im Abteil, der sich ungeniert in der Nase bohrte, und wenn er was gefunden hatte, wischte er sich das am Hosenbein ab.
    Nach der Fahrkarte mußte ich dem Schaffner noch meinen Wuermeling vorzeigen.
    Bei Tante Hanna im Allgäu hatte Renate den Zauberberg gelesen und den Rasen gemäht, aber der Rasenmäher hatte einen Wackelkontakt gehabt und war dauernd ausgegangen.
    Sie hatte auch im Bodensee gebadet. Jetzt knüpfte sie einen Teppich mit einer bombastischen Teppichknüpfmaschine, die Oma Schlosser uns gestiftet hatte. Ich wollte auch mal, riß mir aber gleich den Zeigefinger auf.
    Mama klebte mir ein Pflaster drüber. Ich ging dann nochmal selbst an den Medizinschrank und klebte den Rest von dem Finger mit Pflastern zu, immer noch eins und noch eins, bis alles dicht war, und als ich die Pflaster morgens abpulte, war die Haut an dem Finger weiß und wabbelig. Jetzt muß er amputiert werden, dachte ich mit Schrecken, aber der Finger erholte sich wieder.
    Nach den Sommerferien hatten wir einen neuen Deutschlehrer mit Lockenkopf und getönter Brille. Surges hieß der, fast wie das neue Fruchtbonbon von Suchard, und er sagte uns, welches Reclamheft wir uns kaufen sollten. Das Gold von Caxamalca.
    In Mathe mußten wir mit Rechenschieber arbeiten. Verkettet man einen Verschiebungsoperator und seinen Gegenoperator, so erhält man den neutralen Operator Null als Ersatzoperator. Mir war schon die Plastikhülle von dem Ding zuwider.
    Der Religionslehrer lispelte. Wir follten mal darüber nachdenken, daff Gott den Menfen erft am Fluffe fuf. »Der Menf ift die Krone der Föpfung.«
    Öd war es auch in Geschichte, mit den Langobarden und dem Reich der Franken und Karl dem Großen, und noch öder in Chemie. Schwefeldioxid, Kalkspat und Bromdampf. Der Chemielehrer sah aus wie der Ziegenbock Bobesch aus der Augsburger Puppenkiste und war schätzungsweise hundertachtzig Jahre alt.
    Französisch hatten wir beim Schlaumeier. Nicole? Qui est-ce? C’est la sœur de Philippe. Et qui est Philippe? C’est le frère de Nicole? Oui, c’est le frère de Nicole. Davon hatte ich auch bald genug.
    In Bio war schon wieder Sexualkunde dran. Die Ovulation, der Vorgang der Befruchtung und die Antibabypille. Hier müsse er dem Volksmund widersprechen, sagte der Engelhardt. Das Wort sei nicht ganz korrekt. Die Bezeichnung Antibefruchtungspille treffe die Sache genauer.
    Willi Dickhut fragte allen Ernstes: »Müssen sich der Mann und die Frau dann ganz nackt ausziehen für die Befruchtung?« Bei dem fiel der Groschen in Pfennigstücken.
    Aber was war, wenn der Mann beim Ficken mal pinkeln mußte? Das war eine heiß diskutierte Frage auf dem Schulhof. Der einzige, der sie im Unterricht stellte, war wieder der Dickhut: »Ist es schädlich, wenn beim Verkehr zwischen Mann und Frau einige Tröpfchen Harn in die Scheide gelangen?«
    Nein, sagte der Engelhardt, das werde alles auf natürlichem Wege wieder ausgeschieden.
    Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment.
    In der Schule war ein Aushang. Da konnte man seinen Friedrich Wilhelm hinschreiben, wenn man in der Schulmannschaft Fußball spielen wollte. Name, Alter, Klasse, Position. Ich paßte einen Moment ab, wo mir keiner zusah, und dann trug ich mich in die Liste ein: Martin Schlosser, 12, 7b, Mittelstürmer. Erst

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