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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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Nicht so gut wie Elfenbeinküste oder Rocky Mountains, aber besser als Emsland.
    Vor dem Spiel gegen Schwefingen händigte Uli Möller mir mein Trikot aus, mit der Rückennummer 4, und er zeigte mir Schwefingens Mittelstürmer. Den sollte ich decken. Also rannte ich hinter dem her, wohin er auch lief, über das gesamte Feld, wenn’s sein mußte, und sobald ihn jemand anspielte, war ich zur Stelle und kickte den Ball ins Aus.
    »Der Pappnase hast du’s gezeigt«, sagte Uli Möller in der Pause.
    Auch in der zweiten Halbzeit kam der Mittelstürmer nicht mit dem Ball an mir vorbei. Im Rennen, Grätschen und Wegspitzeln war ich gut, und wenn es darum ging, den Ball nach vorne zu treiben, brauchte ich nie lange nach Didi zu suchen, der sich unermüdlich freilief und anbot. Ein echter Aktivposten war auch Glübi, der so hieß, weil er bei der geringsten Kraftanstrengung eine feuerrote Rübe kriegte, wie eine rote Glühbirne. Glübi war ein wendiger und antrittsschneller Linksaußen. Einen hohen Paß servierte ich ihm einmal mit der Fußballschuhspitze, mit der man eigentlich nicht schießen sollte, aber der Ball flog in hohem Bogen – »Schööön!« schrie Didi – über alle gegnerischen Abwehrspieler hinweg und sprang genau vor Glübis Füßen auf, und der zog ab ins rechte obere Eck. 1:0!
    Das war der Sieg.
    In der Kabine knallte Uli Möller einen Pappkarton mit Gebäck auf die Sitzbank: Plunderteilchen, Streuselkuchen, Nußecken, Rosinenschnecken und Mandelhörnchen! Affengeil! Und es gab sogar noch Coca-Cola!
    Papa reparierte die Nähmaschine. Wenn ich mal verheiratet wäre und ’ne Frau hätte, die mich darum bitten würde, ihre kaputte Nähmaschine zu reparieren, würde ich dastehen wie Pik Sieben, aber Papa machte das alles mit links. Der hatte eben Maschinenbau studiert, und dazu zählte offenbar auch Nähmaschinenbau.
    Ich hätte es ja nicht für möglich gehalten, aber der Weiler hatte was in der Hinterhand, das noch bescheuerter war als Basketball – eine Schwimmstunde im Freibad! Schreckhecklefeck laßhaßlefaß nachhachlefach! Wie grausig, da am Beckenrand antanzen zu müssen, mit nichts am Rumpf als ’ner kneifenden Badehose, mitten zwischen den Mädchen, und dann um die Wette im Chlorwasser zu schnorcheln ...
    Es war sogar die Rede davon, daß wir vom Fünfer springen sollten.
    Irgendwie gelang es mir, mich vor allem zu drücken. Die meiste Zeit standen wir sowieso nur wie Falschgeld rum, während der Weiler mit dem Bademeister am Palavern war.
    Kalt erwischt hatte es auch Michael, wie ich seinem nächsten Brief entnehmen konnte.
    Brblbrllbl!
    So, heute will ich mal probieren, Dir einen richtig langen Brief zu kritzeln. Aber worüber?
    Aus der Freizeit in Konfi wird nichts. Erstens habe ich keine Lust, mit diesen Draufgängern irgendwo vier Tage zu verbringen, und zweitens haben wir ja sowieso kein Geld.
    Heute war Schwimmwettbewerb von der Schule aus. Wir mußten hin. Freiwillig wäre ich nicht gegangen, wo ich doch kaum schwimmen kann. Aber wo ich ja mußte ... Also bin ich heute mit dem 9-Uhr-Bus nach Koblenz zum Beatus-Bad gefahren. Kennste sicher nicht. Jedenfalls hab ich da zehn Minuten lang gewartet, und dann ist unsere Klasse drangekommen. Erst mußten wir uns in einer engen, stinkigen Sammelkabine umziehen. Dann konnten wir zum eigentlichen Bad gehen. Da warteten wir was, und dann ging’s los. Nach dem Alphabet wurden wir aufgerufen. Ich kam im zweiten Lauf auf Bahn 2. Man konnte entweder vom Startblock abspringen oder auch schon ins Wasser gehen. Ich wählte Letzteres, weil ich mir immer erst die Augen reiben muß, wenn ich mit dem Kopp unter Wasser komme. Schwimmen mußten wir 50 m, und da die Bahn nur 25 m lang war, mußten wir auch einmal wenden. Das war ja wohl der größte Mist, wenn man davon absieht, daß das Wasser eiskalt war und fast geknistert hat vor Chlor. Aber jetzt zum Rennen: Zuerst ging’s bei mir noch recht schnell, aber dann ... Ich muß wohl als Letzter oder Vorletzter ins Ziel gegangen sein. Schnauf! Und als ich dann aus dem Wasser wollte, da kam ich kaum raus! Meine Arme waren lahm, ich hatte ’nen Krampf in den Zehen, und meine Beine konnte ich wegschmeißen. Ich muß ja wohl ’ne schöne Figur abgegeben haben!
    Das »neue« Auto von meiner Schwester ist schon wieder kaputt. Sie hat sich reingesetzt, und irgendwas hat »kracks« gemacht. Na, und jetzt springt die Karre nicht mehr an. Schön blöd, für 3.800 DM ein Auto, das nur eine Woche lang hält!
    Weißt Du

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