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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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was? Gestern war doch Donnerstag. Um 5 Uhr sitze ich also irgendwo herum, und da fällt mir plötzlich Dein Spielerpaß ein. Ich wetze also zum Sportplatz, treffe den Trainer und frage ihn. Und was sagt der mir? Daß er ihn schon längst weggeschickt hat! Hast Du ihn etwa schon und hast uns nichts davon geschrieben? Na warte, wenn das stimmt! Da blamiert man sich nun für nichts und wieder nichts!
    So, und jetzt ist mein Grützehirn ausgekratzt. Nichts mehr, aber auch gar nichts mehr drin.
    Vielleicht sollte ich zu Deiner Weiterbildung beitragen und Dir irgendeinen lateinischen Satz schicken. Wenn Du willst, kannst Du ja mal versuchen, ihn zu übersetzen: Scimus cuncti, ut stultus sis.
    Dann mach Dich mal dran. Salve, tuus Michaelus!
    Daß mein Spielerpaß sich bereits in Meppen befand, hatte ich nicht gewußt.
    Beim Dienstagstraining wählte Didi mich als ersten in seine Mannschaft und sagte: »Martin, das bedeutet Kampfgeist!«
    Wir gewannen 9:3. Einmal hatte ich auf der Linie geklärt und beim Konter den fliegenden Torwart Uli Möller mit einer unhaltbaren Bogenlampe bezwungen.
    Nach dem Training tanzten alle splitternackt in der Gemeinschaftsdusche herum, bis auf mich. Ich duschte lieber zuhause.
    Abends erwarteten Mama und Papa Besuch von Herrn und Frau Lohmann, einem Pärchen, das Papa wohl nicht hatte abwimmeln können. Herr Lohmann arbeitete auch auf der E-Stelle und seine Frau als Lehrerin an Wiebkes Grundschule.
    Mama war schon seit den ZDF-Nachrichten zwischen Küche und Wohnzimmer hin- und hergehuscht und hatte auf den Couchtischen Salzstangen, Fischlis, Aschenbecher, Weingläser und Untersetzer aus Kork plaziert. »Und nun seid bitte so gut, uns hier in Frieden zu lassen«, sagte sie zu Volker, Wiebke und mir. »Wenn ihr euch still auf eure Zimmer zurückzieht und keinen Streit miteinander anfangt, könnt ihr noch ’ne Viertelstunde aufbleiben. Habt ihr gehört?«
    Die einzige, die Streit anfing, war Wiebke, nachdem ich angeblich das letzte Quentchen Zahnpasta aus der Tube gepreßt hatte.
    »Spurt ihr jetzt da oben?« zischte Mama. »Oder muß ich euch erst Beine machen?«
    Aus dem Wohnzimmer tönte Gläserklirren und Gelächter.
    Am nächsten Abend hatte ich die Qual der Wahl: Um Viertel nach neun fing im Zweiten »Lachen Sie mit Stan und Ollie« an, präsentiert von Theo Lingen, und um Viertel vor zehn im Ersten das Länderspiel Österreich gegen Deutschland. Wiebke und Volker wollten Stan und Ollie kucken. Um des lieben Friedens willen verzog ich mich um Viertel vor zehn in mein Zimmer und machte das Radio an.
    Österreich verlor 0:2, durch zwei Tore von Erich Beer, und ich war froh, ein Deutscher zu sein. Die Österreicher schnitten immer unter ferner liefen ab, genauso wie die Schweizer mit ihren komischen Möchtegernvereinen. Wer wollte schon bei Grasshoppers Zürich spielen? Juventus Turin, Benfica Lissabon, Real Madrid oder eben Borussia Mönchengladbach, das war ein anderer Schnack.
    Michael hatte wieder eine Menge Pech gehabt.
    Neulich sind Holger und ich zum Pfarrer gegangen und haben gesagt, daß wir nicht mit zu der Freizeit da können. Aber da hatten wir nicht mit dessen Tatkraft gerechnet. »Ihr kommt schon mit, keine Angst, ich komm demnächst mal vorbei und bespreche alles mit Eurer Mutter.« Äff, jetzt können wir, besser gesagt: müssen wir vielleicht doch noch mit! Schöne Scheiße! Mit der ganzen idiotischen Bande! Das wird mein Untergang!
    Zur Aufbesserung unserer Lage haben Holger und ich uns für 4 DM bei Spar einen Drachen gekauft. Wenn Wind ist, dann fliegt er ganz akzeptabel, aber: WANN IST HIER DENN SCHON MAL WIND? Nie, absolut nie. Alles umsonst.
    Hinten auf dem Stoppelfeld beim Rehabilitationszentrum (ein längeres Wort konnten die sich wohl auch nicht ausdenken) bauen sie jetzt ’ne Schule. Dann können wir den Drachen überhaupt nicht mehr fliegen lassen. Und im Wambachtal reißen sie sämtliche Wege für eine Ferngasleitung auf.
    Das Schwimmbad war für 14 Tage geschlossen, weil sich da ein paar Leute irgend ’ne fiese Krankheit geholt haben. Schöne Sauerei. 20% Pisse sollen da im Wasser rumgaukeln, und im Schwimmer mehr als im kleinen Becken. Jaja, die lieben Erwachsen. Auf den Kindern könnense rumhacken, aber sie selbst sind natürlich die größten Ferkel.
    Verflixt und zugenäht. Es muß doch noch irgendwas passiert sein? Bei aller Langeweile, da war doch ... ja, natürlich. Vorgestern waren Holger und ich in Bad Ems, Tretbootfahren. War prima! Oder, wenn

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