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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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Mama, aber ich ging lieber in den Flur, bis ich die Hose anhatte.
    Dann hatte ich schon wieder Fieber, Schnupfen und Husten und mußte allein in Renates Zimmer liegen. Mama rief den Kinderarzt an, gab mir eine Rheumalinddecke und ließ die Jalousie runter.
    Antibiotika.
    Der Kinderarzt leuchtete mir in den Hals, sah sich auch meinen Bauch an und sagte, daß ich die Masern hätte. Von dem Kartoffelbrei, den Mama mir brachte, wollte ich nur zwei Löffel. Ich hatte nicht mal Lust, an den Schrauben in den Vorhangstoppern zu drehen.
    Der liebe Gott hatte alles gemacht, am Anfang auch sich selbst. Aber womit hatte er sich die Arme drangesetzt, wenn er noch keine Arme hatte?
    Einmal würde die Sonne der Erde so nahekommen, daß alles verbrennt, hatte Mama mal gesagt. Die Häuser würden verbrennen, und die Leute würden über die Straßen rennen, weg von der Sonne. Da würden wir aber alle schon längst im Himmel sein.
    Ich hatte Pickel am Hals und am Bauch. Wenn ich aufs Klo mußte, rief ich Mama. Sie half mir dann, und sie schlackerte auch die Decken auf.
    Wenn man in den Himmel komme, öffne der liebe Gott ein Buch, und da stehe alles drin, was man gemacht habe, das Gute und das Böse, hatte Volker gesagt, und dann werde der liebe Gott nachkucken, ob man nicht doch in die Hölle gehöre. Da würden die bösen Menschen vom Teufel in Kochtöpfen gekocht.
    Renate, die die Masern schon gehabt hatte, las mir was aus ihren zerfledderten Teddy-Heften vor: Es lebte einst ein dicker Mann in einem kleinen Hause. Der aß und schlief und schlief und aß und schlemmte ohne Pause. Gebratene Tauben, rohen Schinken, ein ganzes Reh, fünf Liter Milch und drei Schokoladentorten hatte der dicke, schlampampende Mann in sich reingestopft, bis er nicht mehr durch die Tür paßte und sich in ein Schwein verwandelte.
    Dann sang Renate mir ein Lied vor: Wenn die Bettelleute tanzen, wackeln Kober und der Ranzen.
    Als ich wieder gesund war, versuchten Uwe und ich einen neuen Trick. Wir gingen bei A&O rein und suchten uns Süßigkeiten aus den Regalen, bis wir beide Hände voll hatten, und gingen langsam zur Kasse. Vor uns war noch eine Frau dran. Dann rannten wir an der Frau vorbei nach draußen. Die Kassiererin rief uns nach, daß wir stehenbleiben sollten, aber wir rannten weiter, vom Ladenviertel aus über die Straße vorm Hochhaus und in den Wald rauf, bis ich Seitenstechen kriegte.
    »Die Luft ist rein«, sagte Uwe.
    Ich hatte eine Tüte Treets verloren, aber wir hatten noch genug übrig. Waffeln, Kekse, Bonbons, Schokolade mit Haselnüssen und eine Rolle Drops, von denen es einem kalt im Mund wurde.
    Bevor wir wieder bei A&O reingingen, kuckten wir von draußen durch die Scheibe nach, ob da noch dieselbe Kassiererin saß. Es war eine andere, die uns noch nicht kannte. Die konnten wir reinlegen.
    Als wir losrannten, lief ein Mann hinter uns her, der bei A&O was eingekauft hatte. Vorm Hochhaus hielt er Uwe an der Kapuze fest. Ich trat dem Mann vors Schienbein, und da ließ er Uwes Kapuze los und schnappte sich meine. Uwe half mir und boxte dem Mann in den Bauch. Wir seien Diebe, rief der Mann, und Uwe rief zurück, daß er, der Mann, dafür ein Arschloch sei. Dabei fiel uns fast alles hin, was wir uns bei A&O ausgesucht hatten.
    Dann ließ der Mann uns beide los und sammelte auf, was uns runtergefallen war.
    Oben im Wald legten wir zusammen, was wir noch hatten. Mir war ein Packung Puffreis durch das Loch in der Hosentasche ins Hosenbein gesackt. Uwe hatte noch eine Lutscherkette und ein Netz mit Schokoladenkugeln.
    Der würde sich jetzt schön ärgern, der Kacker, sagte Uwe. Dem hätten wir’s gezeigt. Was hatte der uns überhaupt nachrennen müssen? Als ob dem die Sachen selber gehört hätten. Das waren genausowenig dem seine wie unsere.
    Oma Schlosser kam zu Besuch. Sie schlief im Nähzimmer, auch mittags, und dann mußten wir leise sein.
    Wenn sie ausgeschlafen hatte, setzte sie sich an den Eßtisch und legte Patiencen. Es mußte auch oft nach ihrem Krückstock gesucht werden. Der stand dann hinter der Küchentür, an der Flurgarderobe oder neben dem oberen Klo.
    Renate, die seit neuestem Geigenunterricht hatte, mußte Oma was vorspielen. Papa sagte, daß er stumpfe Zähne kriege von dem Gefiechel, und er ging in den Keller.
    Da bastelte er einen Drachen, den wir auf dem Feld vorm Wäldchen steigen ließen. Papa hielt die Schnur, und Volker mußte den Drachen hochwerfen, der in die höchsten Höhen flog.
    Ich hätte auch gerne mal die

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