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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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da nahm der Wolfert gleich jemand anderen dran, den Holzmüller, ausgerechnet, und der sagte, daß der Klerus und der Adel sich auf Kosten der Bauern ein feines Leben gemacht hätten, und das war natürlich eine viel bessere Antwort als meine.
    So bald würde ich nicht wieder aufzeigen in Geschi.
    Michael Gerlach schrieb mir, daß es in Vallendar zur Zeit idyllisch sei.
    Absolut keine Langeweile (hört, hört). Es hat nämlich geschneit. Und weil man jetzt super Schlitten fahren kann, ist alles prima. Vom Holger laß ich mich mit dem Fahrrad über die Straßen des wunderbaren Mallendarer Berges ziehen, und alles macht höllisch viel Spaß. Das Leben ist schön.
    Leider stört es etwas, daß zu wenig Schnee liegt und man alle paar Meter hängenbleibt und sich die Kufen zerschrammt. Holgers Fahrrad hat auch schon gelitten: Ein Pedal ist abgebrochen, und das andere dreht sich beim Treten gar nicht mehr mit, weil es so verbogen ist. Und auch der Sattel schreitet zügig der Pensionsreife entgegen.
    Jetzt aber eine gute Nachricht: Ich habe zu Weihnachten ’nen Radiorekorder bekommen. Gut, was? Der Lautsprecher quäkt sehr schön, und das Gerausche aus dem Radio wird vollkommen klar wiedergegeben. Und die Aufnahmequalität – phänomenal. Originalgetreues Rauschen, bis ins Detail (laut Gebrauchsanweisung). Außerdem kann man mittels Oszillatorschalter den unangenehmen Pfeifton bei Mittelwelle derart stark beeinflussen, daß er unerträglich wird. Und erst die Kassettenauswurftaste – wie beim Toaster. Ich frage mich nur, wie lange die Kassetten diese grobe Behandlung mitmachen werden. Und die vielen Extras! Der Fleck auf der Rundfunkskala wurde kostenlos mitgeliefert, und der ist – garantiert – unverwüstlich. Es sei denn, man nimmt den Apparat bis auf das letzte Schräubchen auseinander, um von innen an das verdammte Ding heranzukommen. Aber jetzt der Clou: die Teleskopantenne! Voll einfahrbar (falls Hammer zur Hand) und in alle Richtungen drehbar (allerdings ist das nicht ohne Nachteil, schließlich will ich keinen Ventilator, sondern eine Antenne. Und selbst der billigste Ventilator läßt sich abstellen, was ich von der Antenne nicht behaupten kann). Das beste ist der Tragegriff. Der muß computergesteuert sein: Sobald man ihn anfaßt, liegt der Rekorder auf der Erde.
    Mann, ich bringe es nicht fertig, mal was Lobendes zu schreiben. Das Ding ist nämlich wirklich gut. Ich bin froh, daß ich’s hab.
    Was ich nicht besitze, ist ein Schachspiel. Und ich bin auch viel zu blöd, um die Regeln zu kapieren.
    Ich zeichne lieber Trickfilme. Ja, ich! Trickfilme. Zeichnen. Kennste das? Daumenkino. Im Lateinbuch sind schon alle Seiten bei mir voll damit. Meine Lieblingsthemen sind abstürzende Flugzeuge, zerschellende Autos oder sonst irgendwas, das sich bewegt und – vor allen Dingen – saubrutal ist.
    Jetzt muß ich mit dem Brief aufhören, sonst dauert es wieder Monate, bis Du ihn bekommst. Zu berichten gibt es sowieso nichts mehr. Schalt lieber das Radio ein, da hörste interessantere Sachen.
    Also, tschüß denn. Es grüßt die DMGS-Film GmbH!
    Tolle GmbH, die erklärtermaßen zu dämlich fürs Schachspielen war.
    Grund zum Jubeln hatte Wiebke nach ihrer Abmeldung vom Klavierunterricht, und Volker durfte sich über zweihundert Mark aus Jever freuen, zu seinem 18. Geburtstag, aber Gladbach verpatzte den Start in die Rückrunde, und am Sonntag kriegte ich den Ball bei einem gegnerischen Freistoß voll auf den Sack.
    Über die Halbjahresnoten für die mündlichen Leistungen wurde in der Klasse offen diskutiert. Die Note 3 minus in Deutsch sei für mich nicht angemessen, sagte Irmela Krüger, eine segelohrige Person, mit der ich noch nie ein Wort gewechselt hatte. Die legte sich förmlich ins Zeug für mich: »Der Martin sagt vielleicht nicht viel, aber wenn er mal was sagt, dann hat das Hand und Fuß!«
    Ob das auch andere in der Klasse so sähen, fragte der Wolfert, und da meldete sich der Rüßkamp zu Wort: »Ich finde auch, daß der Martin ’ne bessere Zensur verdient hat.«
    Gut und schön, aber was ging Irmela Krüger oder den Rüßkamp meine Deutschnote an? Erhofften die sich irgendwie was Ähnliches von mir?
    Michaela Vogt sah starr geradeaus an mir vorbei.
    Der Wolfert änderte die Note ab. Ich kam mit einer glatten Drei davon, und als es schellte, nahm ich die Beine untern Arm, um mich bei niemandem bedanken zu müssen.
    In einem Filmschocker griffen Ameisen, die in einem Atombombentestgelände zu Übergröße

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