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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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Kokosnuß geklaut?
    Durchgang verboten! Das stand auf einem Schild hinten im Garten, an einem Pfad, der auf das verwilderte Nachbargrundstück führte. Zusammen mit Gustav ging ich da einmal hin, und wir sammelten Äpfel für die Schweine. Als wir zurückkamen, versperrte uns Herr Kaufhold den Weg. Er zeigte auf das Schild und sagte, da stehe ausdrücklich, daß der Durchgang verboten sei.
    »Wir wollen hier ja auch nicht durch, wir wollen hier nur lang«, sagte Gustav, und dann gingen wir an Herrn Kaufhold vorbei.
    Zum Kaputtlachen. »Wir wollen hier ja auch nicht durch, wir wollen hier nur lang!« Da hatte Herr Kaufhold keine Antwort drauf gewußt.
    Tante Dagmar kam von Mallorca nach Jever. Sie war ganz braun geworden, und sie ging mit mir zum Waldschlößchen, wo ich mit dem Karussell fahren konnte, bis Tante Dagmar schlappmachte und das Karussell nicht länger drehen wollte.
    Oma brachte mich zurück nachhause. Im Zug war es heiß. Oma hatte eine hellgrünes Kleid an, das unter den Ärmeln und am Rücken, wo Oma geschwitzt hatte, immer dunkler wurde.
    Wiebke hieß jetzt »der Ninnich«, weil sie in Spanien immer »Ninnich« gesagt hatte. Nicht einmal Eis hatte sie essen wollen, bloß immer »Ninnich« gesagt und alles abgelehnt. Gut gefallen hatte es ihr nur im Wasser auf der Hupfatatze alias Luftmatratze.
    Renate zeigte mir die Muschelkette und die Puppe, die sie sich gekauft hatte, eine Flamencotänzerin mit einem Kleid, in dem Streifen aus Gold waren.
    Mama und Papa hatten eine Holzfigur mitgebracht, Don Quichotte, mit einem langen dünnen Speer, den man der Figur aus der Faust rausziehen konnte. Der Don Quichotte kam im Wohnzimmer ins Regal, und wir durften ihn nicht anfassen.
    In Spanien hatten Renate und Papa das Tausend-Teile-Puzzle von der Kirche dreimal zusammengesetzt. Am schwersten sei immer der Himmel gewesen, sagte Renate. Beim dritten Mal hatte sie das Puzzle umgedreht und die Teile hinten mit Kugelschreiber numeriert, von A1 bis Y40, als Hilfe fürs nächste Mal.
    Volker hatte in Italien schwimmen gelernt. Er konnte jetzt fünf Züge. Am Strand hatte er eine Angel und ein Messer gefunden. Die Spange hatte er die ganzen Ferien über weggelassen, aber nicht weitersagen.
    Ich zeigte Uwe meine Pfauenfeder und die Indianer, die Tante Jutta im Paket nach Koblenz geschickt hatte. Was ein Pfau war, mußte ich Uwe erst erklären.
    Weil sie sich daran übergesehen hatte, ließ Renate sich von Mama die Zöpfe abschneiden. Die landeten in der Schublade von Renates Schreibtisch, als Andenken.
    Einmal mußte Mama mit Wiebke zum Kinderarzt, und Renate hatte die Aufsicht über uns. Ohne Zöpfe sah Renate anders aus, und sie war strenger als sonst und sperrte Volker und mich im Kinderzimmer ein. Auch als wir aufs Klo mußten, ließ sie uns nicht raus. Sie sagte, wir würden nur so tun, aber wir mußten wirklich, und wir hopsten auf den Betten, um nicht zu merken, wie dringend wir mußten.
    Erst als Mama wieder da war, konnten wir raus und aufs Klo.
    Wir sollten mal an die Kinder in Biafra denken, sagte Mama. Die hätten nicht mal genug zu essen.
    Die Kinder in Biafra hatten alle dicke Bäuche, aber Mama sagte, da sei nichts drin. Das seien Wasserbäuche.
    Biafra war ein kleines Land, und wer da Essen hinbringen wollte, wurde von den Leuten in dem größeren Land daneben nicht durchgelassen.
    Vor der Einschulung mußte ich zur Pockenimpfung. Da sollte ich mich wie die anderen Kinder obenrum ausziehen. »Nun mach dir mal nicht ins Hemd, du Bangbüx«, sagte Mama, aber ich trampelte und strampelte, weil ich Angst vor der Spritze hatte, und die Tafel, an der ich mich festhielt, rollte mit, als Mama mich wegzog.
    Meinen Namen konnte ich schon schreiben, aber nur mit links. Mama wollte, daß ich mit rechts schreibe. Kinder, die mit links schreiben lernten, würden später, wenn sie Füller hätten, die nasse Tinte beim Schreiben mit der Hand verschmieren. Ich sollte mit rechts schreiben lernen und durfte dafür weiter mit links malen.
    Uwe sollte erst im nächsten Jahr eingeschult werden, weil er noch nicht groß genug war.
    Auf Mamas Frisiertisch lag meine Schultüte. Ich schlich auf Zehenspitzen hin. Es waren Süßigkeiten in der Tüte, und oben kuckte ein großes blaues Auto raus.
    Ich mußte meine blaue Bobbyjacke anziehen, die mir schon fast zu eng war. Dann fuhren wir zum Schulgottesdienst in der Hoffnungskirche.
    Man mußte aufstehen und beten und sich wieder hinsetzen. Eine Frau hielt allen Leuten einen Beutel am

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