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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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Schachteln zulassen. Hinter dem Vorhang machten Uwe und ich die Schachteln trotzdem auf und aßen sie leer.
    Dieter hatte auch Zinnsoldaten und ein Schaukelpferd, und er mußte nichts, was er hatte, mit Geschwistern teilen.
    Als wir alles aufgegessen hatten, gingen wir weg.
    In der Schule wollte Dieter Aulich sein Pausenbrot nicht mehr mit mir tauschen. Es gab aber sowieso bessere Jungen in der Klasse. Ingo Trinklein zum Beispiel, weil der mich beim Fangen mitspielen ließ, selbst wenn ich meine Kniebundlederhose anhatte. Die anderen waren dagegen gewesen, aber Ingo Trinklein hatte gesagt, daß die Hose egal ist, wenn einer gut rennen kann.
    Ingo Trinklein wohnte in einem von den Häusern an der Straße vor der Schlucht. Jetzt ging ich immer mit Ingo Trinklein zusammen nachhause, und morgens kam er mich abholen.
    Auf einer Seite in der Fibel waren Rolf und Lotte im Stockgeschäft. Da kostete ein Stock zwei Mark. Die Stöcke hingen hinter der Verkäuferin im Regal.
    Daneben war ein Bild aus dem Schlachterladen. Der Schlachter hatte eine Glatze. Hans, Wurst, Hut, Stock, Hase, Rabe, Reh.
    Baum, Bach, Fisch.
    An einem Tag kam Ingo Trinklein mich nicht abholen, und ich ging alleine zur Schule. Ich dachte, wir hätten Turnen, aber die Turnhalle war leer. Ich war eine Stunde zu früh gekommen und mußte heulen.
    Da kam Frau Kahlfuß. Sie nahm mich in den Arm und sagte: »Das macht doch nichts, wenn man zu früh zur Schule kommt!«
    Die hatte gut reden.
    Wir mußten auch rechnen. Zwei und fünf oder vier weniger drei. Das konnte Nulfi am allerbesten. Nulfi hieß eigentlich Arnulf, aber alle sagten Nulfi.
    Einem Jungen in der Klasse lief immer Spucke aus dem Mund, wenn er was sagte. Bernhard hieß der.
    Ich schrieb lieber, auch mit rechts. Kasper, Kuchen, Kerze, Ranzen. Kinder: la la la. Kasper: lo lo lo. Lehrer: o o o. Teufel: hu hu hu. Kasper: ho ho ho. Kinder: ha ha ha. Hans: o weh o weh.
    Der Teufel spielte auch mit, als in der Schule ein Kaspertheater war. Der Kasper sah anders aus als unserer. Bei dem hier war die Nase viel dicker, und er hatte eine Klingel an der Mütze. »Tri, tra, trullala«, schrie der Kasper. Dann stritt sich der Teufel mit dem Krokodil, und dann kam Kasper wieder, um die beiden zu verhauen. Er wollte wissen, wen er kräftiger verhauen soll, den Teufel oder das Krokodil. Ich war für den Teufel, aber es gab auch welche, die für das Krokodil waren. Zuletzt verhauten sich das Krokodil und der Teufel gegenseitig.
    Mit unseren Kasperpuppen wollte ich für Wiebke alles nachspielen, aber das ging nicht, weil sie immer selber anfing, das Krokodil und den Teufel zu verhauen. Die kapierte nicht, daß das nur Puppen waren.
    An einem Sonntag machten wir mit der ganzen Familie einen Spaziergang. Wir gingen einen Weg lang, den ich noch nicht kannte, und kamen am anderen Ende von der Müllkippe vorbei, wo Hagebuttensträucher wuchsen. Papa sagte, daß man Hagebutten essen kann, mit Zucker, und ich pflückte mir welche.
    Mama wusch, zerschnippelte und zuckerte die Hagebutten. Innen waren kleine Kerne, die mir zwischen den Zähnen klebenblieben.
    Volker wollte Brennesseln essen. Das konnte man, wenn man die Brennesseln eingeweicht hatte. Zum Abrupfen zog Volker sich Winterhandschuhe an. Dann steckte er die Brennesseln zusammengeknüllt in ein Einmachglas mit Zuckerwasser. »Abwarten und Tee trinken«, sagte Volker.
    Renate kriegte einen Brief, in dem stand, daß sie was gewonnen hatte. Der Brief war vom Kaufhof. Da hatte Renate bei einem Preisausschreiben mitgemacht.
    Den Gewinn mußte Renate in Koblenz abholen. Sie fuhr mit dem Bus hin, und als sie wiederkam, brachte sie ein Puzzle mit. Sie hätte auch ein Fahrrad gewinnen können oder Schlittschuhe, die da als Gewinne gestanden hätten, sagte Renate, aber sie hatte nur das Puzzle gekriegt.
    Das Puzzle hatte auch wieder tausend Teile. Auf dem Deckel konnte man Frauen mit orangen Regenschirmen auf einem Waldweg sehen. Das seien Japanerinnen, sagte Renate, und die Regenschirme seien Sonnenschirme. Die Japanerinnen waren unten ganz klein auf dem Bild. Der Rest war voll mit Blättern. Die Teile sahen fast alle genau gleich aus, und es dauerte ewig, bis man zwei gefunden hatte, die zusammenpaßten. Volker nahm sich immer nur ein einzelnes Teil und suchte dann auf dem Deckel, wo es hingehörte. Ich suchte die Randteile raus, die an einer Seite gerade waren.
    Als Kasimirs Volker und mich zum Zirkus mitnahmen, mußten wir lange im Auto fahren. Ich saß hinten in der

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