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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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Aachen und haut auf die Pauke. 100 Mark hatter in einer Woche ausgegeben! Soviel brauche er wohl jede verdammte Woche, sagter. Menschenskinder! Hundert Mark! In der Woche! In sieben Tagen! Einfach ausgegeben! 14 Mark am Tag verpraßt!! Von 14 Mark leb’ ich ’n ganzes Jahr. Und der schmeißt das Geld an einem einzigen Tag irgendwelchen Kapitalisten in den Rachen. Frißt Kaviar und Cremeschnitten, und unsereiner knabbert an seinem versteinerten Brotknusen herum. Selbst die Mehlwürmer für unsere neue Dohle haben’s da besser. Haferflocken kriegense und schönes, frisches Weißbrot. Da soll einer nich’ überschnappen. Und auch die Wellensittiche, die genäschigen Viecher, werden von früh bis spät mit auserlesenen Spezereien beliefert. Honigperlen, Vitaminkörner, knackige Salatblätter und so weiter. »Gravediggers get a job to do, Gravediggers are waiting for you ...« Der Kerl im Radio soll die Schnauze halten.
    Bis jetzt hab ich ja nur Mist geschrieben. Das ändert sich wohl auch nicht mehr. Ich schildere bloß wahrheitsgetreu, wie es hier ist. Und Du Dussel sehnst Dich nach hier zurück! Du weißt überhaupt nicht, was für ein Glück Du hast. Oder es ist so, daß Old Valla im Vergleich mit Meppen wie das reinste Paradies abschneidet. Dann hast Du aber wahrlich nichts zu lachen! Wenn ich mir das vorstelle ... Vallendar ein Paradies ... nee, das geht nicht. Dann wäre Meppen längst entvölkert (durch Selbstmord). Also, sei froh, daß Du in Meppen wohnst.
    Meinen geharnischten Antwortbrief trug ich noch am selben Tag zum Postamt. Da hing ein Fahndungsplakat aus, mit einem Foto von Susanne Albrecht oben links an erster Stelle. Den verkniffenen Gesichtsausdruck hätten sich diese steckbrieflich gesuchten Gestalten sparen können, denn man wußte ja auch so, daß sie gegen den Staat waren.
    Von Gladbach wurde Roter Stern Belgrad auf dem Bökelberg an die Wand gespielt, mit 5:1, wobei sogar ein Eigentor der Gastmannschaft gefallen war, und da kriegte ich fast doch schon wieder Lust dazu, meine Karriere beim SV Meppen fortzusetzen.
    Aus dem Zeitschriftenregal bei Meyer angelte sich Hermann das Satiremagazin Pardon heraus, aber das war blöd. Da erklärte einer allen Ernstes, daß er beim Meditieren die Schwerkraft überwunden habe.
    Kein Witz: Ich kann fliegen!
    Um mein Spektrum zu erweitern, kaufte ich mir auch mal die von linken Radikalinskis verfaßte Monatszeitschrift konkret . Darin stand ein Bericht von Atomkraftgegnern, die von der Polizei und dem Bundesgrenzschutz mit schikanösen Mitteln behindert worden waren, auf der Fahrt zu einer Demonstration in Kalkar.
    Zur Atomkraft hatte ich keine Meinung, aber wenn jemand dagegen protestieren wollte, hätte das doch erlaubt sein müssen?
    Mein politisches Plakat war dem Lorber nicht politisch und nicht plakativ genug erschienen, und er gab mir eine 4 dafür, der alte Stinker, aber Hermann kriegte eine glatte 2 für sein Plagiat. Daß Hermann sich bei Klaus Staeck bedient hatte, war dem Lorber gar nicht aufgefallen.
    Auf dem Bökelberg holte sich Saarbrücken eine 6:1-Packung ab, und Gladbach stand auf einmal auf Platz 4, nur zwei Punkte hinter dem Tabellenführer Köln.
    In der Krimiserie Tatort wollten Polizisten einer Frau die traurige Nachricht überbringen, daß ihr Mann bei einem Autounfall ums Leben gekommen sei, aber die rief bloß: »Hans, komm mal her und hör dir das an!« Und siehe da, der Mann war noch putzmunter, und der Tote mußte jemand anderes gewesen sein.
    In dieser Folge kamen auch die Meppener E-Stelle und ein Panzer vom Typ Leopard vor, an dessen Herstellung Papa mitgewirkt hatte.
    Ob die Russen wohl schon mal einen Spion auf Papa angesetzt hatten? Oder eine Spionin?
    Ich quälte mir einen Dankesbrief an Tante Lena ab und in Englisch eine Nacherzählung, die 151 Wörter länger ausfiel als das Original. Das Fatale war, daß man desto mehr Fehler machen konnte, je mehr man schrieb.
    Auf ihrer Deutschlandreise kam uns eine Tochter von Mamas nach Venezuela ausgewanderter Jugendfreundin besuchen und quartierte sich für sechs Wochen bei uns ein. Sylvia Döbel. Die sprach ein lustiges falsches Deutsch, aber im Vergleich mit Michaela Vogt hatte sie nicht viel zu bieten.
    Mama wollte abends mit Sylvia und Papa zu den Lohmanns fahren und einen heben, und ich wurde streng ermahnt: »Mach hier ja keinen Blödsinn!«
    »Nee, ich kuck mir bloß ’n alten Spielfilm an.«
    »Und welchen, wenn ich fragen darf?«
    Der Film, den ich sehen wollte, war ein

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