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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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no more!
    Kalli war unschlagbar. Der würfelte immer genau, was er brauchte, das war wie verhext. Zwischen Volker und mir wogte das Kampfglück hin und her, aber gegen Kalli kam man nicht an. Mir waren die blauen Indianer immer am besten vorgekommen, aber Kalli gewann mit den roten ein Spiel nach dem anderen, und sie stiegen in meiner Achtung, was ich von Volkers grünen Cowboys nicht behaupten konnte. Bei denen war kein einziges Lasso mehr heile.
    Im Wambachtal brachen wir wieder beim Fischzüchter ein, mit Kalli als Anführer. In den Becken konnte man die Forellen zukken sehen. Oder waren das Goldfische? Oder waren Goldfische und Forellen dasselbe?
    Als wir nach dem Sprudel im Schuppen kucken wollten, kam ein Mann auf einem Moped angeknattert. Der Fischzüchter höchstpersönlich.
    »Ab durch die Mitte«, sagte Kalli, und er war schon halb auf den hinteren Zaun geklettert, als der Züchter schrie, wir sollten uns nicht rühren: »Da sind Marderfallen!« Da kam auch Kalli wieder runter.
    Ich war der erste, den der Züchter beim Wickel hatte, und ich war sofort geständig. Wie ich hieß und wo ich wohnte und welche Telefonnummer wir hatten. Mit einem großen roten Bleistift schrieb der Züchter das in einen Notizblock, den er aus der Potasche gezogen hatte.
    Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen.
    Kalli log eiskalt. Er würde Jürgen Krause heißen und in Neuwied wohnen, Bergstraße 11, dritter Stock.
    »Telefonnummer!« brüllte der Züchter.
    An Kallis Stelle hätte ich jetzt aufgegeben, aber er schwindelte weiter: »Telefon ist noch nicht angemeldet. Wir sind letzte Woche umgezogen, mit unserer Mutter, mein Bruder Günter hier und ich.« Er zeigte auf Volker. »Unser Vater ist tot.«
    Den Notizblock steckte der Züchter wieder weg, aber er war noch nicht fertig mit uns. Ob wir ihm auch die Rolle Draht geklaut hätten, wollte er wissen.
    »Draht? Welcher Draht?«
    Das wüßten wir genau. Die Rolle Draht sei zweitausend Mark wert gewesen!
    Dann hatte der Züchter genug von uns. »Laßt euch nie wieder hier blicken!«
    »Die Gardinenpredigt hätte sich der Tattergreis auch schenken können«, sagte Kalli, als wir im Wambach nach der Drahtrolle suchten. Wenn die tatsächlich so viel wert war, wollte Kalli die verscheuern. Zweitausend Mark, da hätte eine alte Frau lange für stricken müssen, aber leider fanden wir die Rolle nicht mehr wieder.
    Abends hatte der Züchter noch nicht bei uns angerufen.
    Am ersten Schultag nach den Osterferien hatte ich mein Lesebuch nicht dabei. »Du wirst noch mal deinen Hintern vergessen«, sagte Frau Katzer. Das sagte sie immer, wenn jemand was vergessen hatte.
    Sie las uns die Geschichte von der Stadtmaus und der Land-maus vor, und dann sollten wir die beiden Mäuse malen. Die reiche Stadtmaus superfett, mit Orden am Hosenlatz und Gold-ringen an allen Fingern, und die arme Landmaus klapperdürr, in kurzen Hosen.
    In meinem Tuschkasten waren manche Farben schon fast alle. Bei anderen waren nur noch Brocken vorhanden, die man lange bepinseln mußte, um sie weichzukriegen.
    Der verklebte Deckel von der Deckweißtube ging überhaupt nicht mehr auf.
    Ulrich Gierge schüttete sein Pinselwasser Torsten Hommrich auf die Füße und kriegte von Frau Katzer dermaßen Keile, daß er um Gnade bettelte.
    Die Bilder hängte Frau Katzer im Klassenzimmer an der Wand auf. Meins hing in der oberen Reihe, das dritte von rechts. Da mußte ich immer hinkucken.
    Wenn wir wollten, könnten wir eine tolle Schülerzeitschrift abonnieren, sagte Frau Katzer. Die Mücke, sechsmal im Jahr. Lieder und Spiele stünden da drin und manches mehr.
    Ich meldete mich auch, obwohl die Mücke fünfzig Pfennig pro Ausgabe kosten sollte und ich kein Geld hatte, aber ich wollte nicht zu den Doofmännern gehören, die zu geizig waren, die Mücke zu abonnieren.
    Das Geld für die ersten sechs Hefte wollte Frau Katzer schon am nächsten Tag einsammeln. Wer A sagt, muß auch B sagen!
    Ich suchte die Spielzeugkiste durch und nahm Figuren mit, die ich auf dem Schulhof verhökern wollte, um das Geld für die Mücke zusammenzukriegen, aber Benno Anderbrügge, dem ich in der großen Pause einen Schlumpf anbot, sagte nur: »Wat sollischen dodemit?«
    Von den Abonnenten war ich der einzige, der Frau Katzer kein Geld für die Mücke geben konnte. Ich mußte einen Rückzieher machen, und das als Klassensprecher. Schimpf und Schande.
    Stephan Mittendorf wurde gerüffelt, weil er die Mädchen als Weiber bezeichnet hatte. Das gehöre sich

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