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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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und Mama hätte sich die ganze Arie sparen können.
    In einem Interview mit der Bild -Zeitung hatte Otto Graf Lambsdorff gesagt, daß die hessischen Wähler bei der Landtagswahl am 26. September auch darüber zu entscheiden hätten, was sie von einem Wechsel der FDP in eine andere Bonner Koalition hielten. Denn in Hessen wollte die FDP mit der CDU koalieren, und das schwebte Lambsdorff auch für die Bundesebene vor.
    Dietmar grinste, weil Arminia Bielefeld die Tabelle inzwischen mit 6:0 Punkten anführte. Als ob er irgendwas davon gehabt hätte!
    Aus Griechenland versorgte Heike mich mit neuen Nachrichten.
    Wir sind also von Berlin-Schönefeld losgeflogen. Und ich hatte Schiß. Aber schlecht ist mir nicht geworden. Wir hatten dann auf dem Budapester Flughafen vier Stunden Aufenthalt und das erste Abenteuer: Ganz plötzlich standen erst fünf, dann zehn, später über zwanzig in schwarze, graue und blaue Anzüge gekleidete kleine Männchen um uns herum und lächelten. Sie sahen wie vervielfältigt aus und hatten alle eine Fotoplakette am Jackett, die irgendeinen Politiker darstellen sollte, von einem goldenen Lorbeerkranz umsäumt. Chinesen oder Japaner oder was weiß ich. Sie haben die ganze Zeit gelacht und uns Zigaretten angeboten.
    Dann sind wir nach Athen geflogen (900 km/h in 10 000 Metern Höhe) und haben uns um halb zwei Uhr nachts auf eine Grünfläche vor dem Flughafen gelegt und geschlafen, bis uns um acht ein Preßlufthammer sanft geweckt hat. Weiter mit dem Bus nach Piräus (Hafen von Athen), und hier sitzen wir jetzt seit 3½ Stunden und haben noch 4 weitere Stunden vor uns. Dann fährt unser Schiff (11 Std. unterwegs) nach Kreta. Da werden wir morgen früh ankommen und wohl auch länger bleiben. Ich hatte ja das Zelt nicht mitnehmen wollen, und ich glaube, das war auch ganz richtig. Wir haben auch so schon viel zu tragen, und bei der Hitze hier würde man es schlecht aushalten im Zelt. Gestern nacht waren es 26° Celsius. Das ist hier ganz normal.
    Ja, Martin, und das nächste Mal möchte ich lieber mit Dir fahren.
    Aber nicht nach Griechenland, wenn ich bitten dürfte.
    Irgendwie merke ich jetzt schon, daß ich Schwierigkeiten habe mit Gila oder vielleicht mit allen Frauen. Wir waren bis heute nur im Streß oder haben lange an bescheuerten Orten warten müssen, dann bleibt das wohl nicht aus. Auf Kreta wird es aber hoffentlich ganz toll.
    Mein Schatz. Ich habe Dich sehr, sehr lieb und freue mich auf Kreta und auch auf Dich.
    Was aber wohl das einzige war, was ich mit Kreta gemein hatte.
    Am Sonntag erhielt ich zwei Anrufe – einen von Tante Dagmar, die mir mitteilen wollte, daß Norman geheiratet habe, und einen von Tante Gertrud, die mich fragte, ob Onkel Edgar und sie und Bodo mich am übernächsten Sonntag besuchen könnten. Das werde doch mal Zeit.
    »Dann kann ich euch ja auch bekochen …«
    »Mußt du nicht!«
    »Will ich aber!«
    Arminia Bielefeld war wieder abgekackt, und Dietmar schob die Schuld auf den Schiedsrichter. Ein kristallklares Idiotenmerkmal.
    Haustür auf und – die Telefonrechnung. Und – ha! Ein Brief für mich! Von Gabi, der süßen! Wußte ich doch, daß sie mich nicht vergessen hatte …
    Ich finde es gut, daß Du Dich mit einem Behinderten befaßt. Auch ich möchte später etwas in der Richtung machen. Zur Zeit besuche ich die Fachschule für Sozialpädagogik in Hameln. Es macht mir großen Spaß. Allerdings hatte ich ein wenig Angst am Anfang. Die Leute sind zum Teil über 25 Jahre; einige haben schon Kinder. Doch alle Befürchtungen waren umsonst. Ich fühle mich sehr wohl. Trotz der Institution »Schule«, die doch etwas Druck mit sich bringt. Allerdings ist sie nicht mit anderen Schulen zu vergleichen. Die Leute kommen freiwillig und lassen sich nicht unterdrücken!
    Von Christoph und Beate habe ich lange nichts gehört. Früher haben wir uns sehr gut verstanden, doch der Urlaub hat einiges ans Licht gebracht, was verborgen war. Ich glaube, unsere Freundschaft verläuft im Sande. Betrüblich! Aber man soll nichts festbinden, was freisein will.
    Sehr richtig! Die Freundschaft mit einem Freigeist wie mir war Gabi viel bekömmlicher.
    Nächstes Jahr werde ich fünf Wochen nach Portugal fahren. Ich freue mich schon sehr, denn es ist immer spannend, etwas Neues zu entdecken.
    Bielefeld zum Beispiel.
    Vielleicht ist es auch eine Flucht aus aus dem Alltagstrott! Nach dem Urlaub habe ich gemerkt, wie ich da immer tiefer hineingerutscht bin; alles Wehren hat nichts geholfen:

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