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Alle Weihnachtserzählungen

Alle Weihnachtserzählungen

Titel: Alle Weihnachtserzählungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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vergiftet und erzählte eine Geschichte von einem Kuchen, der, soviel sie wußte, eine ganze Schule mit jungen Mädchen blau verfärbt hatte. Doch sie wurde einmütig überstimmt, und der Kuchen wurde von May mit feierlicher Geste und großem Vergnügen angeschnitten.
    Ich glaube, es war noch niemand zum Kosten gekommen, als es wiederum an der Tür klopfte und derselbe Mann noch einmal erschien, und zwar mit einem großen, in Packpapier eingeschlagenen Paket unter dem Arm.
    „Schönen Gruß von Mr. Tackleton, und er schickt ’n paar Spielsachen fürs Baby. Sie sind nich häßlich.“
    Nach dieser Äußerung zog er sich wieder zurück.
    Die ganze Gesellschaft wäre arg in Schwierigkeiten geraten, Worte für ihr Erstaunen zu finden, wenn sie genügend Zeit dafür gehabt hätte. Aber sie hatten überhaupt noch nicht danach gesucht, denn der Bote hatte kaum die Tür hinter sich geschlossen, als es erneut klopfte und Tackleton persönlich hereinkam.
    „Mrs. Peerybingle“, sagte der Spielzeughändler, den Hut in der Hand haltend. „Es tut mir leid. Es tut mir noch mehr leid als heute morgen. Ich hatte Zeit, darüber nachzudenken. John Peerybingle! Ich bin von Natur aus ein Griesgram, aber ich kann nicht anders, ich werde mehr oder weniger weich, wenn ich einem Mann wie Ihnen gegenüberstehe. Caleb! Dieses kleine Kindermädchen machte mir gestern abend eine leise Andeutung, aus der ich den Sinn fand. Ich werde rot, wenn ich daran denke, wie leicht ich dich und deine Tochter hätte an mich binden können und was für ein elender Idiot ich war, als ich sie für einen hielt. Meine Freunde, mein Haus ist heute abend verlassen. Ich habe kein Heimchen an meinem Herd. Ich habe sie alle vertrieben. Seid gnädig mit mir und nehmt mich in eure glückliche Gesellschaft auf!“
    Innerhalb von fünf Minuten fühlte er sich zu Hause. Niemals haben Sie solch einen Burschen gesehen. Was hatte er nur sein Leben lang angestellt, daß er vorher nicht wußte, in welchem Maße er lustig sein konnte! Oder was hatten die Feen mit ihm angestellt, daß sie so einen Wandel bewirkten!
    „John, du schickst mich heute abend nicht nach Hause, stimmt’s?“ flüsterte Pünktchen.
    Er war sehr nahe dran gewesen.
    Es fehlte nur noch einer, um die Gesellschaft komplett zu machen, und im Nu war er da; sehr durstig vom schnellen Laufen und mit aussichtslosen Anstrengungen beschäftigt, seinen Kopf in einen engen Wasserkrug zu zwängen. Sehr verärgert über die Abwesenheit seines Herrn und erstaunlich aufsässig dem Stellvertreter gegenüber, war er mit dem Karren bis zum Endpunkt der Fahrt gelaufen. Nachdem er sich eine Weile am Stall aufgehalten und vergeblich versucht hatte, das alte Pferd zu der rebellischen Handlung anzustacheln, auf eigne Faust umzukehren, war er in die Wirtsstube gegangen und hatte sich vor den Kamin gelegt. Doch da er plötzlich zu der Überzeugung gelangt war, daß der Stellvertreter ein Schwindler war und verlassen werden mußte, hatte er sich wieder erhoben, war ausgerissen und nach Hause gekommen.
    Am Abend wurde getanzt. Ich hätte es bei dem allgemeinen Erwähnen dieser Entspannung bewenden lassen können, wenn ich nicht Grund zu der Annahme hätte, daß es sich um einen originellen und höchst ungewöhnlichen Tanz handelte. Er kam auf eine komische Weise folgendermaßen zustande. Edward, dieser Matrose – ein guter, offenherziger und verwegener Bursche –, hatte ihnen verschiedene Wunderdinge über Papageien und Minen und Mexikaner und Goldstaub erzählt, als es ihm plötzlich in den Sinn kam, von seinem Platz aufzuspringen und einen Tanz vorzuschlagen, denn Bertha hatte ihre Harfe bei sich, und sie spielte darauf so meisterhaft, wie man es selten hört. Pünktchen sagte (es war eine listige kleine Heuchelei, die sie wählte), ihre Zeit des Tanzens sei vorüber. Ich aber glaube, nur weil der Fuhrmann seine Pfeife rauchte und sie am liebsten bei ihm saß. Mrs. Fielding hatte natürlich keine andere Möglichkeit, als zu sagen, daß auch ihre Zeit des Tanzens vorüber sei, und alle sagten dasselbe, nur May nicht. May war bereit.
    So erhoben sich May und Edward unter großem Beifall, um allein zu tanzen, und Bertha spielte dazu ihre flotteste Weise.
    Nun, ob Sie es mir glauben oder nicht, aber sie hatten keine fünf Minuten getanzt, als der Fuhrmann plötzlich seine Pfeife wegschleudert, Pünktchen um die Taille faßt, ins Zimmer stürzt und mit ihr ganz wunderbar – Hacke, Spitze – davonstürmt. Kaum sieht das

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