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Alle Weihnachtserzählungen

Alle Weihnachtserzählungen

Titel: Alle Weihnachtserzählungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Tackleton, als er auch schon zu Mrs. Fielding hineilt, sie um die Taille faßt und dem Beispiel folgt. Kaum sieht das der alte Pünktchen, als er auch schon quicklebendig aufspringt, Mrs. Pünktchen mitten im Tanz packt und an erster Stelle tanzt. Kaum sieht das Caleb, als er Tilly Slowboy bei beiden Händen ergreift und losschießt. Miss Slowboy ist der festen Überzeugung, daß es das einzige Prinzip ist, wenn man sich erhitzt unter die anderen Paare mischt und unzählige Zusammenstöße bewirkt.
    Hört, wie das Heimchen mit seinem Gezirpe in die Musik einstimmt und wie der Kessel summt!
    Aber was ist das? Gerade als ich ihnen vergnügt zuhöre und mich Pünktchen, einer kleinen Persönlichkeit, die mir sehr lieb geworden ist, mit einem letzten Blick zuwende, hat sie sich zusammen mit den anderen in Luft aufgelöst, und ich bin allein. Ein Heimchen singt auf dem Herd, ein zerbrochenes Kinderspielzeug liegt am Boden, und nichts weiter bleibt zurück.

Der Kampf des Lebens
    Eine Liebesgeschichte

    Erster Teil
    Es wurde einmal – unwichtig, wann,und im tapferen England ist es unwichtig, wo – eine wilde Schlacht geschlagen. Sie wurde geschlagen an einem langen Sommertag, als das wogende Gras grünte. So manche wilde Blume, von der Hand des Allmächtigen geschaffen, ein duftender Becher für den Tau zu sein, spürte, wie ihr Kelch sich an jenem Tag bis oben mit Blut füllte, und sank schaudernd zu Boden. So manches Insekt, das seine zarte Farbe von harmlosen Blättern und Kräutern erhielt, wurde an jenem Tag von sterbenden Männern aufs neue befleckt und bezeichnete seinen ängstlichen Weg mit einer unnatürlichen Spur. Der farbenfrohe Schmetterling trug an seinen Flügelrändern Blut in die Lüfte. Es floß ein roter Strom. Der ausgetretene Boden wurde zum Morast, aus dessen trüben Pfützen, die sich in den Abdrücken von Füßen und Pferdehufen gebildet hatten, die eine, alles beherrschende Farbe noch in der Sonne düster flammte und schimmerte.
    Der Himmel bewahre uns vor dem Schauspiel, das sich dem Mond auf jenem Feld bot, als er über der schwarzen Linie der fernen Anhöhe auftauchte, deren Silhouette durch Bäume verschwommen und undeutlich war, zum Himmel aufstieg und auf die Ebene schaute, die mit aufwärts gerichteten Gesichtern übersät war, die einst an der Mutter Brust den Blick der Mutter gesucht oder glücklich geschlummert hatten. Der Himmel bewahre uns vor der Kenntnis der stillen Gebete, geflüstert in den verpesteten Wind, der über den Schauplatz jenes Tagewerks und jenes nächtlichen Sterbens und Leidens wehte! Manch einsamer Mond schien hell über dem Schlachtfeld, manch ein Stern hielt trauervoll darüber Wache, und manch ein Wind aus allen Teilen der Erde wehte darüber hinweg, ehe die Spuren des Kampfes verwischt waren.
    Lange Zeit hielten sie sich verborgen und zögerten noch, doch sie lebten in kleinen Dingen fort, denn die Natur, die weit stärker ist als die bösen Leidenschaften der Menschen, gewann bald ihre Heiterkeit zurück und lächelte über dem schuldbeladenen Schlachtfeld wie vorher, als es makellos war. Hoch über ihm sangen die Lerchen; die Schwalben glitten und huschten hin und her, stürzten nieder und schnellten in die Höhe; die Schatten der dahinfliegenden Wolken jagten sich über Gras und Getreide, Rübenfelder und Wälder, über Dächer und Kirchturmspitzen der zwischen Bäumen eingebetteten Stadt, hinaus in die leuchtende Ferne, wo Himmel und Erde zusammenstießen und wo der rote Sonnenuntergang verblaßte. Getreide wurde gesät, wuchs heran und wurde geerntet; der Bach, der blutrot gewesen war, trieb eine Mühle an; Männer pfiffen beim Pflügen; Ährenleser und Heumacher konnte man in Gruppen bei friedlicher Arbeit sehen; Schafe und Rinder weideten; Jungen schrien und brüllten auf den Feldern, um die Vögel zu verscheuchen; Rauch stieg aus den Schornsteinen der Landarbeiterhütten auf; sonntägliche Glocken läuteten feierlich; alte Männer lebten und starben; die ängstlichen Geschöpfe des Feldes und die schlichten Blumen in Gebüsch und Garten wuchsen und vergingen in ihrem vorherbestimmten Lauf; und alle auf dem wilden, blutigen Schlachtfeld, wo Tausende und aber Tausende in dem großen Kampf getötet worden waren.
    Aber anfangs gab es im wachsenden Getreide dunkelgrüne Flächen, die die Menschen ehrfurchtsvoll betrachteten. Jahr für Jahr erschienen sie aufs neue. Und es war bekannt, daß unter solchen fruchtbaren Flecken wahllos unzählige Menschen und

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