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Alle Weihnachtserzählungen

Alle Weihnachtserzählungen

Titel: Alle Weihnachtserzählungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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öffentlichen Ärgernisses zu verklagen.
    „Oh! Gefangen, gefesselt und in doppelten Ketten“, rief das Gespenst, „wußte ich nicht, daß Jahrhunderte vergehen müssen, in denen sich unsterbliche Wesen unaufhörlich für diese Erde mühen, ehe sich das Gute, für das sie empfänglich ist, entwickelt. Ich wußte nicht, daß jeglichem christlich Gesinnten, der in seinem kleinen Kreis gütig wirkt, was immer es auch sein mag, sein Leben zu kurz ist für seine großartigen Möglichkeiten, nützlich zu sein. Ich wußte nicht, daß keine noch so große Reue die im Leben verpaßten Gelegenheiten wiedergutmachen kann! Doch so war ich! Oh, so war ich!“
    „Aber du warst doch immer ein guter Geschäftsmann, Jacob“, stammelte Scrooge, der nun anfing, alles auf sich zu beziehen.
    „Geschäft!“ schrie der Geist und rang erneut die Hände.
    „Die Menschheit war mein Geschäft. Die allgemeine Wohlfahrt war mein Geschäft. Barmherzigkeit, Mitleid, Nachsicht und Nächstenliebe waren mein Geschäft. Mein berufliches Gebaren war nur ein Tropfen Wasser in dem weiten Ozean meines Geschäfts!“
    Er hob die Kette, so hoch sein Arm reichte, als ob sie die Ursache seines unnützen Kummers wäre, und warf sie wieder heftig zu Boden.
    „Um diese Zeit des Jahres“, sagte das Gespenst, „leide ich am meisten. Warum nur bin ich mit geschlossenen Augen an meinen Mitmenschen vorbeigegangen und habe meine Blicke niemals zu dem gesegneten Stern erhoben, der die Weisen aus dem Morgenland zu einer armseligen Herberge geführt hat! Gab es keine armseligen Wohnungen, in die sein Licht mich hätte führen können?“
    Scrooge war furchtbar verzweifelt, als er das Gespenst in dieser Weise fortfahren hörte, und begann am ganzen Leibe zu zittern.
    „Hör zu!“ rief der Geist. „Meine Zeit ist bald abgelaufen.“
    „Ich will zuhören“, sagte Scrooge. „Aber sei nicht so hart zu mir! Rede ohne Umschweife, Jacob, bitte!“
    „Wie es dazu kommt, daß ich vor dir in einer Gestalt erscheine, die du sehen kannst, darf ich nicht sagen. Ich habe an so manchem Tag unsichtbar neben dir gesessen.“
    Das war kein angenehmer Gedanke. Scrooge erschauerte und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    „Es ist kein leichter Teil meiner Buße“, fuhr der Geist fort. „Ich bin heute abend hier, um dich zu warnen, damit du noch Gelegenheit und Hoffnung hast, meinem Schicksal zu entgehen. Gelegenheit und Hoffnung, zu der ich dir verhelfe, Ebenezer.“
    „Du bist mir immer ein guter Freund gewesen“, sagte Scrooge. „Ich danke dir!“
    „Du wirst von drei Geistern heimgesucht werden“, begann der Geist von neuem.
    Scrooges Gesicht wurde fast ebenso lang wie das des Geistes.
    „Ist das die Gelegenheit und Hoffnung, von der du sprachst, Jacob?“ fragte er stammelnd.
    „Ja.“
    „Ich – ich glaube, ich möchte sie lieber nicht haben“, sagte Scrooge.
    „Ohne ihre Besuche“, sagte der Geist, „kannst du nicht darauf hoffen, dem Weg auszuweichen, den ich zu gehen habe. Erwarte den ersten morgen, wenn es ein Uhr schlägt.“
    „Könnte ich sie nicht alle auf einmal empfangen und die Sache hinter mir haben, Jacob?“ schlug Scrooge vor.
    „Erwarte den zweiten in der nächsten Nacht zur selben Stunde. Den dritten in der darauffolgenden Nacht, wenn der letzte Schlag der zwölften Stunde verklungen ist. Hüte dich, mich wiederzusehen, und denk daran – um deinetwillen –, was zwischen uns vorgefallen ist!“
    Nach diesen Worten nahm das Gespenst sein Tuch vom Tisch und band es wie zuvor um den Kopf. Scrooge merkte es an dem hellen Geräusch, das seine Zähne machten, als die Kiefer von der Binde zusammengefügt wurden. Er wagte die Augen wieder zu erheben und sah seinen übernatürlichen Besucher in aufrechter Haltung vor sich stehen, die Kette um den Arm geschlungen.
    Die Erscheinung entfernte sich rückwärts gehend von ihm, und bei jedem Schritt öffnete sich das Fenster ein wenig mehr, so daß es weit offenstand, als das Gespenst es erreichte.
    Es machte Scrooge Zeichen, näher zu kommen, was er auch tat. Als sie zwei Schritt voneinander entfernt standen, hob Marleys Geist die Hand und warnte ihn, noch näher zu kommen. Scrooge blieb stehen.
    Weniger aus Gehorsam als aus Überraschung und Furcht, denn beim Heben der Hand nahm er verworrene Geräusche in der Luft wahr, unzusammenhängende Töne der Klage und Reue, unsagbar sorgenvolles und selbstanklagendes Jammern. Nachdem das Gespenst einen Augenblick gelauscht hatte, stimmte es in das

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