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Allein gegen die Hölle

Allein gegen die Hölle

Titel: Allein gegen die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Stute sieht nicht so aus, als wären die Berge ihr Zuhause. Wir müssen vorsichtig reiten.«
    »Dann haben uns die Banditen bald eingeholt.«
    Er nickte. »Damit müssen wir rechnen.«
    »Verdammt, wir haben die besseren Pferde! Wir können ihnen wie nichts davonreiten.«
    »Wenn nichts dazwischenkommt«, erwiderte er ruhig, verstaute die Flinte in der Deckenrolle hinter seinem Sattel und zog die Winchester aus dem Scabbard, die er quer vor sich auf den Sattel legte.
    Sie lenkte ihr Tier neben ihn, zog es jedoch gleich wieder ein Stück zurück, als die Stute nach dem Hengst biss.
    In diesem Augenblick schob sich der Rand des vollen Mondes über die südöstlichen Berggrate und sein Licht tauchte den Bergsattel in ein gespenstisches bleiches Licht, in dem die Augen Sherilyn Channings wie Edelsteine leuchteten. Ihr ebenmäßiges Gesicht mit den vollen, leicht geöffneten Lippen erschien ihm überirdisch schön und er spürte von einem Moment auf den anderen, dass er viel dafür geben würde, sie zu besitzen.
    Sie schien den Ausdruck seiner Augen richtig gedeutet zu haben. Ein schmales Lächeln lag auf ihren Zügen, in dem er aber keine kalte Ablehnung oder Verachtung las, sondern eher Verständnis. Wahrscheinlich war sie es gewohnt, von Männern so angeschaut zu werden, seit ihr Brüste gewachsen waren.
    »Ich weiß noch nicht mal Ihren Namen«, sagte sie.
    »Lassiter«, erwiderte er.
    »Und Ihr Vorname?«
    »Den hab ich vergessen.« Seine Stimme klang ein wenig widerwillig. »Man nennt mich Lassiter, nicht mehr, nicht weniger.«
    Sie lächelte. »Danke, Lassiter, dass du mich aus diesem Höllenloch herausgeholt hast.«
    Er war überrascht, dass sie die vertraute Anrede benutzte, denn sie war die Tochter des reichsten Mannes von Texas, und die meisten Töchter von reichen Männern, die er kannte, achteten sehr auf Abstand zum einfachen Volk.
    »Ihr Vater zahlt dafür«, entgegnete er trocken und zog den Palomino herum. »Kommen Sie, wir müssen weiter. Der Hufschlag der Verfolger hört sich schon ziemlich nah an.«
    Er wartete ihre Antwort nicht ab, sondern ritt los.
    Die Serpentinen hinter dem Bergsattel lagen in tiefer Dunkelheit. Das Mondlicht reichte nicht hierhin. Lassiter brauchte sich nicht darum zu kümmern, den Palomino zu lenken. Der Hengst hatte schon auf dem Herritt gezeigt, wie trittsicher er war. Es schien, als hätte er die Augen einer Katze, mit denen er in der Dunkelheit sehen konnte wie am Tag. Manchmal musste Lassiter ihn zurücknehmen, damit er nicht zu schnell wurde und Sherilyn Channings Stute ihnen folgen konnte.
    Sie brauchten mehr als eine Stunde, um die Serpentinen hinter sich zu bringen und die etwa vier Meilen breite Ebene zu erreichen, die im hellen Mondlicht lag.
    Es war kalt geworden, denn es ging auf Mitternacht zu. Er sah, dass Sherilyn fror. Er vermeinte, das Klappern ihrer Zähne zu hören.
    Bisher hatte er gar nicht weiter darüber nachgedacht, dass sie immer noch die leichte Kleidung trug, in der er sie aus Colemans Höllenloch herausgeholt hatte.
    Mit einem Satz war er aus dem Sattel. Ein Blick hinauf zum Bergsattel, der vom Licht des Mondes ausgeleuchtet wurde, beruhigte ihn. Noch war dort oben von den Verfolgern nichts zu sehen.
    Während er an die Stute herantrat, die nervös zurückwich, fragte er: »Wieso tragen Sie diese Fummel? Die gehören doch sicher nicht Ihnen.«
    Ihre Lippen zitterten, als sie ihm antwortete.
    »Sie haben mir meine Sachen weggenommen. Ich musste dieses Zeug anziehen. Es gehörte Emma.«
    »Wer ist Emma? Die Blondine, die Quaid als Schutzschild benutzte?«
    Sie nickte heftig und schlang die Arme um ihre Schultern. Jetzt, da sie nicht mehr in Bewegung war, fror sie noch mehr.
    »Er hat sie abgeknallt wie ein Stück Wild«, presste sie hervor, »dabei war sie so etwas wie seine Frau. Sie war Coleman, diesem Schwein, verfallen. Du nanntest den Namen des Mannes, Lassiter. Du kanntest ihn.«
    Er nickte. »Er arbeitete ebenfalls für Ihren Vater, der ihm allerdings nicht zutraute, Sie aus den Klauen der Banditen zu befreien. Er hat mir ein paar Meilen nördlich von hier die Maultiere mit den Gewehren übergeben, die das Lösegeld für Sie waren. Ich ahnte nicht, dass er mir und den Banditen heimlich nach Santa Eulalia folgen würde.«
    »Er war offensichtlich wirklich nicht gut genug für diesen Job«, murmelte sie und zügelte ihre Stute scharf, als diese wieder vor dem großen Mann zurückweichen wollte.
    Lassiter schnallte die Satteltasche auf, die an dem

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