Allein gegen die Zeit
Professor!“, rief er verzweifelt. „Sagen Sie, was mit uns los ist!“
Dr. Crohn war gerade damit beschäftigt, die Dateien auf einen USB -Stick zu ziehen. Dann drehte er sich zu Ben und Leo um. „Die Sporen, die in der Orchidee platziert wurden, machen diese Blumen zu einer ultragefährlichen Waffe“, erklärte er mit ernster Stimme. „Jedes Lebewesen, das mit dem Sporenstaub in Kontakt kommt, jedes Tier, aber auch jeder Mensch wird unweigerlich daran sterben!“
13:00
Jonas raste zum Tor. Die Öffnung war nur noch wenige Meter breit. In wenigen Sekunden würde es wieder verschlossen sein.
Sophie und Özzi verfolgten seine Flucht von ihrem Versteck aus. Gleich hatte er es geschafft! Doch dann wurde einer der Männer auf Jonas aufmerksam und alarmierte die anderen. „Hey, guckt mal! Los, den schnappen wir!“ Sofort spurteten sie hinter Jonas her.
Fast im selben Moment schloss sich das Tor vor Jonas’ Nase. Er war zu langsam gewesen. Jetzt saß er in der Falle! Vor ihm das verschlossene Tor, hinter ihm eine Handvoll wütender Gangster und die zwei schwarzen Dobermänner, die zähnefletschend auf ihn zurannten.
Fassungslos starrte Özzi auf die Szenerie. „Oh Kacke! Die werden ihn zerfleischen, jede Wette.“ Er hoffte inständig, dass Jonas irgendeinen Ausweg fand.
Jonas schlug einen Haken und floh in den Wald. Seine Verfolger hetzten mit großem Abstand hinter ihm her.
Sophie konnte nicht länger hinsehen. Sie sprang auf. „Özzi, wir müssen was tun, schnell!“ Özzi überlegte kurz, dann schnappte er sich den Rucksack und stürmte los.
„Bleib hier Sophie, ich klär das!“, rief er ihr im Davonrennen noch zu. Dann schaltete er seinen Turbo ein.
Leo legte den Kopf in den Nacken und versuchte ruhig zu atmen. Ihr war schwindelig, die Wände des Labors schienen sich um sie herum zu drehen. Ben hielt besorgt ihre Hand. „Leo, alles okay? Geht’s wieder?“ Leo nickte schwach und versuchte zu lächeln.
Währenddessen saß Dr. Crohn noch immer am großen Computer auf der Suche nach Informationen. Verzweifelt schaute Ben ihn an. „Was sollen wir jetzt machen?“
Crohn reagierte nicht, tippte weiter verbissen auf der Tastatur herum und murmelte wütend vor sich hin.
Leo presste die Lippen aufeinander, sie musste jetzt stark sein. Sie wollte aufstehen, als ihre Nase zu tropfen begann. Es war Blut. Entkräftet sackte sie in den Stuhl zurück. „Ben, was passiert mit mir?“, flüsterte sie.
Ben blieb bei ihrem Anblick fast das Herz stehen. Flehend wandte er sich wieder an den Wissenschaftler.
„Bitte, Dr. Crohn, Sie müssen was tun, schnell!“
Erschrocken bemerkte auch der Doktor das Blut, das aus Leos Nase rann, als Schritte zu hören waren, die sich rasch dem Labor näherten.
„Los, Kinder, versteckt euch, schnell“, zischte Crohn Leo und Ben zu. Ben zog Leo mit sich hinter einen der Schränke. Nur eine Sekunde später betrat Lasinski das Labor.
Crohn attackierte ihn sofort. „Ich werde nicht zulassen, dass Sie meine Forschung für Ihre perfiden Biowaffen-Experimente missbrauchen!“, schrie er ihn an. „Was wollen Sie damit erreichen?“
Lasinski lächelte selbstgefällig. „Geld und Anerkennung. Und ich werde beides bekommen“, erwiderte er triumphierend.
Ben musste sich stark zusammenreißen, um nicht aus seinem Versteck zu stürmen und auf diesen arroganten Verbrecher loszugehen. Da sah er, dass jetzt auch der Doktor aus der Nase zu bluten begann.
Lasinski wich erschrocken vor Dr. Cohn zurück. „Was ist mit Ihnen? Sind Sie infiziert?“ Blanke Angst stand in seinen Augen.
Crohn wischte sich das Blut von der Nase, nickte betroffen. „Ihre Teufelsspore wird mich umbringen, wenn Sie mir nicht das Gegenmittel geben.“
Lasinski wurde bleich. Panisch packte er einen Stuhl an der Lehne, hob ihn hoch und richtete die Stuhlbeine auf den Doktor. Mit dem Stuhl hielt er den Doktor auf Abstand und schubste ihn vor sich her durch das Labor.
„Es existiert kein Gegenmittel“, raunte er, während er den alten Wissenschaftler in die Versuchskammer drängte. Dann sperrte er Crohn in der Kammer ein. „Sie haben vielleicht noch drei Stunden.“ Mit diesen Worten verließ Lasinski das Labor.
Ben und Leo schauten sich verzweifelt an. Das konnte nicht wahr sein. Das durfte einfach nicht wahr sein!
Jonas rannte um sein Leben. Die Hunde waren ihm inzwischen dicht auf den Fersen. Jonas war gut in Form, aber langsam ging ihm die Puste aus. Er konnte sein Tempo nicht mehr halten.
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