Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Titel: Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Duffy
Vom Netzwerk:
Küste zu schwimmen.
    »Girlie?« Adam war verwirrt, etwas ganz Neues für ihn.
    »Allerdings nur ihre Freunde. Ich nenne sie Girlie. Sie sollten bei Alex bleiben.«
    Adam zuckte die Achseln. »Wie lange sind Sie schon bei Cromwell, Reese?«
    »Einundzwanzig Jahre. Und Sie?«
    »Zwei Monate. Aber ich wage zu behaupten, dass ich bereits zur Wertsteigerung beitrage.«
    Reese zwinkerte mir zu. »Ja, das erwähnten Sie vorhin schon. Warum erzählen Sie meiner Freundin Girlie nicht von Ihrem Trade letzte Woche?«
    Ich horchte auf. Er durfte handeln? Ich durfte nicht mal ans Telefon gehen.
    »Es war toll. Ich habe jetzt schon mit den großen Volumen zu tun. Man möchte, dass ich sofort voll einsatzfähig bin.«
    »Große Volumen?«, fragte ich. Reese hüstelte, um sein Lachen zu verbergen.
    »Na, die richtig großen Trades eben, bei denen es um viel Geld geht. Keine kleinen unattraktiven, bei denen es keine Rolle spielt, wenn du sie in den Sand setzt.«
    »Ich sitze auf einem Klappstuhl«, sagte ich. »Ich schätze, das ist das Gegenteil von großen Volumen.«
    »Adam, erklären Sie Alex, wie Sie das gemacht haben! Bringen Sie ihr bei, wie der Hase läuft. Erzählen Sie ihr die ganze Geschichte.«
    Adam genoss die Aufmerksamkeit. »Also – es gibt da diese Firma, Cox Communications, ein Großkunde. Und der Typ, mit dem ich zusammenarbeite, ist auch ein ehemaliger Tiger. Er ist echt spitze und überträgt mir schon sehr viel Verantwortung. Er bekam die Order von seinem Klienten und forderte mich auf, sie dem Händler zuzurufen.«
    Hier musste ich unterbrechen – ich wusste, dass er log. »Adam, du hast die Prüfungen der Serie 7 und 63 doch noch gar nicht gemacht. Du darfst nicht handeln, das lassen sie auf keinen Fall zu. Es ist illegal.«
    »Nun ja, den tatsächlichen Handel habe ich auch nicht ausgeführt, aber dieser Klient wollte echt einen ganzen Batzen Anteile. Ich musste dem Händler sagen, er soll eine Position aufbauen, aber es war keine echte Order.«
    Reese drängte ihn, seine Geschichte weiterzuerzählen. »Also, Adam, was genau bat er Sie zu tun?«
    »Ich musste aufstehen und dem Händler über die gesamte Etage zurufen: Ich brauche so viel Cox, wie ich kriegen kann!«
    Reese fing an zu lachen. »Sie haben was gesagt?«
    »Ich sagte: Ich brauche so viel Cox, wie ich kriegen kann! Alle fingen an, Beifall zu klatschen und zu johlen. Es war super!«
    Ich kannte es nur vom Hörensagen, aber jetzt wurde mir klar, dass es stimmte: Es bestand ein himmelweiter Unterschied zwischen akademischem und praktischem Wissen. Was die Praxis betraf, war Adam offensichtlich ein Volldepp.
    Reese stand mit verschränkten Armen da und nickte langsam. Dann trat er vor und legte Adam die Hände auf die Schultern. »Adam, wir müssen Girlie zeigen, wie richtige Männer funktionieren. Also, führen Sie uns noch einmal vor, wie laut Sie gerufen haben.«
    » ICH BRAUCHE SO VIEL COX, WIE ICH KRIEGEN KANN !«, brüllte Tony Tiger, solaut er konnte.
    Reese ließ seine Hände sinken, musterte ihn durchdringend und sagte betont langsam: »Wenn ich Sie wäre, Adam, würde ich meine Vorliebe für Schwänze während der Arbeitszeit nicht so rausposaunen. Ich bin sicher, die Jungs aus der Aktienabteilung lachen sich seitdem über Sie schlapp.«
    Adam erstarrte. Er wurde knallrot, als ihm aufging, wie dämlich er gewesen war. Am liebsten hätte er sich unsichtbar ge macht, das sah man ihm an. Er verabschiedete sich mit hängenden Schultern und hatte viel von seiner arroganten Princeton-Haltung eingebüßt.
    Ich schwieg. Ich hätte gern gelacht, aber er war mein Kollege, mein Pendant vom Aktienhandelstisch. Wenn die alten Hasen es schafften, dass sich der zweifellos smarte Adam derartig blamierte, was um alles in der Welt hatten sie dann für mich auf Lager?
    Reese tätschelte mir wieder den Kopf. »Glaubst du immer noch, dass wir dich nicht mögen, Süße?«
    »Ich fasse es nicht, dass sie ihm das angetan haben!«
    »Verstehst du, so läuft das, wenn Leute dich nicht mögen. Je länger du hier bist, desto mehr wirst du erleben, wie sehr wir jemandem zusetzen können, wenn wir ernsthaft wollen, dass er sich miserabel fühlt. Wenn keinen Schreibtisch zu haben das Schlimmste ist, was du aushalten musst, dann brauchst du dir keine Sorgen machen. Halt dich einfach an die Regeln, Süße, einfach an die Regeln halten.«
    »Ich kenne die Regeln nicht.«
    »Das wirst du schon noch lernen. Bis dahin halte einfach den Ball schön flach … Verstehst du,

Weitere Kostenlose Bücher