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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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sich übertrieben verwirrt am Kopf. »Ohne die Schlüssel kannste das Auto nicht fahren. – Ne, man braucht die Schlüssel, sonst kannste das Auto nicht fahren, so funktioniert die Welt.«
    Ich legte Helen die Hand auf die Schulter. Der Mann steckte den Kopf durch das Fenster. »Weißte was?«
    »Was?«, fragte ich.
    »Genau das!« Weiteres Gelächter. Der Mann zog den Kopf zurück hinaus und winkte abermals. »Weißte was?«
    »Was?«
    »Ich wird’ euch kriegen!« Damit preschte er um den Wagen herum los, während Helen und ich in die entgegengesetzte Richtung losrasten.
    Er war tatsächlich schnell. Im Laufen hob er das Krummschwert über den Kopf.
    Wir flitzten vorne um das Auto. Er befand sich nur wenige Schritte hinter uns. Dann noch weniger.
    Schließlich hörte ich das Zischen des Krummschwerts und erhaschte einen flüchtigen Blick auf die silbrige Klinge, die auf Helens Hals zuflog.

K APITEL F ÜNF
    Ich rammte Helen die Hand in den Rücken und stieß sie vorwärts. Sie fiel zu Boden, als die Schwertklinge an der Stelle durch die Luft schnellte, an der sich ihr Hals befunden hätte.
    Dann stolperte ich über Helens Arm und landete mit dem Gesicht voraus ebenfalls auf dem Boden. Ohne zu zögern, rollte ich mich auf den Rücken und setzte mich auf. Helen robbte panisch von dem Mann weg, der mit dem Krummschwert an der Seite über ihr stand.
    Er stellte ihr den Fuß auf den Rücken, drückte sie flach zu Boden und hob die Klinge erneut über den Kopf. Ich stürzte mich auf ihn, als er sie mit beiden Händen herabsausen ließ.
    Ich konnte nichts unternehmen, um die Abwärtsbewegung aufzuhalten. Meine einzige Hoffnung bestand darin, zwischen die Klinge und meine Frau zu gelangen.
    Ich presste die Augen zu und spürte, wie das Metall meinen Nacken berührte.
    Allerdings durchdrang es nicht die Haut. Der Kerl hatte den Schwung gerade rechtzeitig gebremst, um mir nicht den Kopf abzuhacken. Beinah konnte ich fühlen, wie er mich durch die Maske anstarrte, dann hob er die Klinge beiseite und trat mir in den Magen. Ich brach seitwärts zusammen und konnte kaum glauben, dass ich immer noch der stolze Besitzer eines Kopfes war.
    Der Mann richtete die Aufmerksamkeit wieder auf Helen und setzte dazu an, das Krummschwert wie einen Speer in sie zu rammen. Ich hechtete mich abermals auf sie; die Spitze der Waffe schabte über meinen Hals, doch wieder gab es kein Blut.
    »Geh aus dem Weg«, raunte er. Diesmal benutzte er nicht die Knabenstimme.
    Ich packte mit beiden Händen den stumpfen Rand der Klinge und drückte ihn gegen meinen Hals. Aus unerfindlichem Grund gab er sich alle Mühe, mich nicht zu töten, und ich hatte vor, dies zu meinem Vorteil zu nützen.
    Helen kroch vorwärts aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich, dann drehte sie sich herum, damit sie sehen konnte, was vor sich ging. Sie schnappte scharf nach Luft, als sie meine Notlage erblickte; es muss so gewirkt haben, als kämpfte ich dagegen, nicht durchbohrt zu werden, statt zu versuchen, die Waffe festzuhalten.
    »Verschwinde!«, brüllte ich. »Lauf!«
    Der Mann versetzte dem Krummschwert einen jähen Ruck, doch ich umklammerte es, so fest ich konnte. Leider war es aussichtslos, den Griff zu wahren, und mit dem zweiten Ruck löste sich die Klinge.
    Sein Kopf schnellte zurück, als Helen ihm ins Gesicht schlug. Es war ein unglaublicher Haken, der mich geloben ließ, den Rest meines natürlichen Lebens in ihrer Gunst zu bleiben. Der Mann stolperte einige Schritte rücklings, ließ das Krummschwert jedoch nicht fallen.
    »Und jetzt lauf!«, schrie ich. »Er will mir nichts tun. Er ist hinter dir her!«
    Ich konnte zwar nicht völlig sicher sein, dass dem so war, aber es erschien mir eine relativ gesicherte Vermutung zu sein. Helen rannte zum Auto los, während ich den Mann angriff und ihm den Ellbogen in den Bauch rammte. Stöhnend krümmte er sich vornüber. Ich ließ meine Fäuste zwischen seine Schulterblätter herabsausen und schlug ihn auf die Knie.
    Dann sprang ich zurück, als er die Klinge schwang. Es war kein besonders schneller Streich, dennoch musste ich meine Theorie überdenken, dass er mich nicht verletzen wollte. Den Kopf würde er mir vielleicht nicht abtrennen, doch ein oder zwei Gliedmaßen konnten durchaus in Gefahr schweben.
    Er deutete mit der Klinge der Waffe auf mich, dann holte er erneut damit aus. Ich befand mich außerhalb seiner Reichweite, demnach sollte mich die Geste eher einschüchtern als töten. Und sie schüchterte mich

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