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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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der Kopfjäger lag. In sicherer Entfernung kniete er sich hin und blickte auf den reglosen Körper hinab.
    Ein weiterer Mann, der haargenau wie die FBI-Agenten aus Filmen aussah – schwarzer Anzug, Sonnenbrille spätnachts, versteinerte Züge, perfekter Haarschnitt – stieg auf der Fahrerseite aus.
    »Warum kommt die Kavallerie immer zu spät?«, verlangte ich zu erfahren. »Wissen Sie, es gibt da ein Konzept, das nennt sich ›gerade noch rechtzeitig‹, damit sollten Sie sich mal befassen.«
    »Bitte beherrschen Sie sich, Sir«, sagte der Mann. »Ich bin Thomas Seer,
Federal Bureau of Investigation
.« Zackig zeigte er mir seinen Ausweis.
    »Ich glaube, er atmet noch«, verkündete der Vierschrötige. »Gott sei Dank!«
    »Genau. Wäre doch eine Schande, würde ein aufrechter Bürger wie er sterben«, raunte ich. »Man denke nur an all die Kinder, denen er noch nicht die Wunder der Bildung beigebracht hat.«
    »Ihnen ist nicht bewusst, worin Sie verstrickt sind«, teilte mir Thomas höflich, aber bestimmt mit. »Daher empfehle ich, Sie behalten solche unprofessionellen Äußerungen für sich.«
    Ich verdrehte die Augen und schlang einen Arm um Helen.
    Thomas griff in seinen Anzug und holte Handschellen hervor.
    »Passen Sie auf, er ist gut im Umgang mit diesem Schwert«, warnte ich. »Und wahrscheinlich verstellt er sich. Ich würde nicht in seine Nähe gehen.«
    Thomas bedeutete dem Vierschrötigen zurückzuweichen, was dieser tat, dann näherte er sich langsam dem Kopfjäger.
    »Ich meine das ernst«, beteuerte ich. »Verpassen Sie ihm doch wenigstens zuerst eine Ladung Pfefferspray!«
    »Ich habe etwas Wirkungsvolleres.« Thomas zog einen Revolver und zielte damit auf den Kopfjäger.
    »Sir, ich richte gerade eine .44 Magnum auf ihren Kopf«, verkündete er. »Das ist dieselbe Waffe, die Clint Eastwood als Dirty Harry benutzt, und wenngleich sie Ihnen den Schädel nicht wegpusten kann, wie es im ersten Film heißt, kann sie unbestreitbar tödlich sein. Wenn Sie nicht wirklich bewusstlos sind, lege ich Ihnen dringend nahe, es zuzugeben, um sich Unannehmlichkeiten zu ersparen.«
    Der Kopfjäger rührte sich nicht.
    Thomas trat einen weiteren Schritt vor. »Es ist ein Trick«, befand er. »Ich schieße ihm eine Kugel ins Bein.«
    »Schon gut, schon gut!«, rief der Kopfjäger. »Um Himmels willen, werfen Sie doch mal eine Pille ein oder so. Verdammt, seid ihr alle verkrampft.« Damit hob er die Arme hinter den Rücken und ließ sich ohne Zwischenfall Handschellen anlegen.
    * * *
    Ich nahm an, wir würden für eine weitere lustige Befragungsrunde zum Polizeirevier fahren, doch nachdem Thomas den Kopfjäger in den Fond seines Wagens verfrachtet hatte, ersuchte er Helen und mich, ihm zu seinem Motel zu folgen.
    »Sollten wir nicht zum Polizeirevier?«, fragte Helen, eine Frau ganz nach meinem Geschmack.
    »Bitte, diese Angelegenheit ist äußerst wichtig«, meldete sich der Vierschrötige fast flehentlich zu Wort. »Ich brauche wirklich Ihre Hilfe.«
    »Warum?«, wollte ich wissen. »Wir haben ihn bereits geschnappt.«
    »Wir erklären Ihnen alles, wenn wir dort sind«, versicherte uns Thomas. »Und wir müssen los.«
    Ich sah Helen schulterzuckend an, dann kehrten wir zu unserem Auto zurück.
    * * *
    Wir folgten ihnen etwa sechs Meilen zum Motel. Währenddessen drehte sich meine Konversation mit Helen ausschließlich darum, wie dringend wir beide einen Urlaub brauchten.

K APITEL S ECHS
    Ich saß neben Helen auf einem der beiden Betten. Wir hatten beide die Füße auf die Matratze hochgelagert, um die Gefahr, von blutrünstigen Kakerlaken überrannt zu werden, so weit wie möglich zu verringern. Ganz gleich, wessen Maßstab man anlegte, dies war ein unglaublich verwahrlostes Motel.
    Thomas hatte den demaskierten Kopfjäger – ein blonder Bursche, der irgendwie dämlich aussah – ins Badezimmer gebracht und die Tür geschlossen. Ich konnte allerdings einen flüchtigen Blick auf eine Rolle Metalldraht und etwas erhaschen, das wie Starthilfekabel aussah und auf dem Waschbecken lag. Der Vierschrötige begann, im Zimmer auf- und abzulaufen, wobei er heftig schwitzte und sich die Hände unablässig an der Hose abwischte.
    »Also … was haben Sie uns zu erzählen?«, fragte ich.
    »Tut mir leid, tut mir leid, ich bin ein wenig außer mir, das ist alles.« Er holte tief Luft. »Mein Name ist Craig Burgin, und ich brauche dringend Ihre Hilfe.«
    »Das haben Sie schon gesagt.«
    Aus dem Badezimmer ertönte ein

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