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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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Kanone stand ein kleiner Karton. Daniel trat vor, drehte sich zu uns um und bedeutete uns, stehen zu bleiben.
    »Und hier sind wir schon bei unserer ersten Disziplin – Darts. Der Rest von euch weiß ja, wie das Spiel läuft, aber ich erkläre es für Andrew. Wir werden in zwei Teams aufgeteilt. Josie, Foster und ich bilden das rote Team, du, Stan und Mortimer das blaue.«
    Er näherte sich einem der Kartons, fasste hinein und holte einen etwa acht Zentimeter langen und einen Zentimeter dicken Metallpfeil heraus. »Das sind die Pfeile. So lädt man sie in die Schießvorrichtung.« Er schob den Pfeil in ein Loch auf der Rückseite der Kanone. »Zum Feuern drückt man den Abzug.«
    Er tat es, und der Pfeil schoss mit einem peitschenden Laut quer durch den Würfel, prallte gegen die gegenüberliegende Wand und fiel zu Boden. »Schlicht und einfach. Den Leuten drinnen, die uns übrigens nicht hören können, wurde gesagt, dass der Erste, der alle zehn Flaggen seiner Farbe einsammelt, freigelassen wird. Stimmt natürlich nicht, aber das motiviert sie, in Bewegung zu bleiben. Das Spiel ist ziemlich langweilig, wenn sie nur rumhocken.«
    »Und das Ziel besteht darin, sie zu töten, bevor sie die Flaggen einsammeln können?«, fragte ich und überlegte, wie ich dieses Spektakel verhindern sollte.
    »Natürlich nicht. Das wäre viel zu einfach. Solange sich deine Person noch bewegt, bekommst du für jeden Treffer einen Punkt. Das Ziel besteht darin, die meisten Punkte zu erlangen, was bedeutet, dass du deine Person Stück für Stück in Fetzen schießen musst. Triffst du zu früh ein lebenswichtiges Organ, verlierst du das Spiel.«
    »Cool«, meinte ich und nickte, um zu verdeutlichen, dass ich verstanden hatte. Jenes Nicken zählte zu den schwierigsten Dingen, die ich je in meinem Leben tun musste.
    »Jeder auf seinen Platz!«, rief Daniel. Die anderen eilten los. Foster begab sich auf die andere Seite des Würfels, mir gegenüber. Josie und Mortimer gingen nach links, Stan übernahm die rechte Seite. Ich blieb neben Daniel. »Es funktioniert so«, erklärte er und schwenkte die Kanone aufwärts, abwärts, nach links und nach rechts. »Da die Manövrierfähigkeit nur dafür ausreicht, etwa die Hälfte des Würfels abzudecken, ist Teamwork nötig.«
    Ich schwenkte die Kanone. Wäre sie doch nur nicht an dem Würfel befestigt gewesen. »Was ist, wenn man die falsche Person trifft?«, erkundigte ich mich.
    »Dann darfst du nicht mehr weiterschießen, und dein Team verliert fünf Punkte. Lass es besser.«
    Ich musste etwas tun, um das zu verhindern, doch wieder standen mir keine Möglichkeiten offen. Zumindest keine guten. Ich hatte zwar einen Karton voller Pfeile, aber Daniel befand sich vier Meter entfernt, und ich wusste keinen Grund, warum er seine Pistole nicht mehr bei sich haben sollte.
    Ob ich einfach zu ihm hinübergehen konnte, bevor ich erschossen würde? Konnte ich ihm einen Pfeil in den Leib rammen und ihm die Waffe abnehmen? Oder ihm einen Pfeil an den Hals pressen und ihn zwingen, die Freilassung der Gefangenen zu befehlen?
    Die erste Option hielt ich für unwahrscheinlich. Selbst wenn mir der erste Teil gelänge, würde mir nicht genug Zeit bleiben, seine Jacke zu durchsuchen, bevor die anderen mich abknallten.
    Die zweite Option empfand ich als wenig besser, aber ich musste
irgendetwas
unternehmen. Ich konnte den ganzen Tag hier stehen und dabei zusehen, wie sie die Gefangenen nacheinander umbrachten, ohne dass sich eine günstige Gelegenheit zum Handeln auftun würde. Dieses Problem würde sich nicht damit lösen lassen, dass ein Gefangener Bewusstlosigkeit vortäuschte. Wenn ich nichts unternähme, und zwar bald, würden beide einen unsagbar qualvollen Tod sterben.
    »In Kürze beginnt die Disziplin Darts!«, verkündete Daniel. »Auf der Opferseite des blauen Teams haben wir Trevor Winford, der mich zwar nicht hören kann, aber ich stelle ihn trotzdem vor.«
    »Wenford«, berichtigte ihn Foster.
    »Tut mir leid. Mann, ist das tragisch. Das ist das letzte Mal, dass er je vorgestellt werden wird, und ich vermurkse seinen Namen. Na, was soll’s. Applaus für Trevor Wenford!«
    Alle applaudierten mit großer Begeisterung. Ich tat es den anderen gleich und bückte mich gleichzeitig, um einen Pfeil aufzuheben.
    »Und als Opfer des roten Teams heißen wir herzlich willkommen: Susan Picc… Piccin… Wie spricht man das noch mal aus?«
    »Klingt wie ›Pitch-a-ninni‹«, sagte Stan.
    »Aha. Warum, zum Teufel,

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