Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
Vom Netzwerk:
entführt ihr immer Leute mit so schwierig auszusprechenden Namen? Egal. Applaus für Susan Piccinini!«
    Weiteres Klatschen.
    »Also gut, Leute, ladet den ersten Pfeil.«
    Die anderen begannen, ihre Kanonen zu laden. Ich umklammerte den Pfeil in meiner Hand und überlegte, ob ich mich sofort auf Daniel stürzen sollte.
    Nein. Ich durfte mich dabei nicht dämlich anstellen. Daniel würde viel abgelenkter sein, sobald er spielte. Außerdem bestand das Ziel ja darin, die Gefangenen möglichst lange nicht zu töten, also hatte ich etwas Zeit. Nicht viel, aber etwas.
    Ich schob den Pfeil in die Kanone, dann ergriff ich einen weiteren.
    »Kann ich dich mal was fragen, Daniel? Ich weiß, dass Geld keine Rolle spielt, aber wie lässt man so etwas bauen? Ich meine, du kannst dafür doch keine Arbeiter aus dem Ort anheuern, oder?«
    Daniel kicherte. »Doch, das geht, für den Großteil jedenfalls. Die Konstrukteure waren nicht aus der Gegend, aber die meisten Arbeiter schon. Ich musste lediglich selbst Änderungen vornehmen. Dieses Ding beispielsweise wurde als Paintballanlage gebaut, und ich habe es in etwas Lustigeres verwandelt. Soweit die Baumannschaften wissen, errichte ich den größten überdachten Freizeitpark der Welt … wovon ein Großteil eine Geisterbahn ist. Sie wissen bloß nicht, dass ich ihn tödlich gemacht habe.
    Obwohl eine externe Mannschaft die meiste manuelle Arbeit verrichtet, ist es ein zeitaufwendiges Unterfangen. Aber warte, bis du siehst, was wir unterirdisch haben. Es ist zwar noch nicht ganz fertig und deshalb kein Bestandteil der diesjährigen Spiele, trotzdem funktioniert der größte Teil bereits. Es ist
faszinierend
. Du wirst erstaunt sein, das kann ich dir versprechen.«
    Daniel klopfte gegen die Wand des Würfels. Trevor und Susan schauten zu ihm. Daniel hob die Hand und zählte mit den Fingern herunter.
    »Auf geht’s in fünf … vier … drei …«
    Ich blickte durch den Würfel zu Foster, der mich anlächelte, als wüsste er, wie sehr es mir widerstrebte, hier zu sein.
    »… zwei … eins …
los

    Die Gefangenen setzten sich jäh in Bewegung, als fünf peitschende Laute gleichzeitig ertönten, gefolgt von Knallen, als die Pfeile die gegenüberliegenden Seiten des Würfels trafen. Ein Pfeil streifte Trevors Oberarm, und er schrie auf, wenngleich ich es nicht hören konnte. Ich sah, dass auch Susan am Arm verletzt war, wesentlich schlimmer als Trevor, außerdem ragte ein Pfeil aus ihrem Oberschenkel.
    »Foster! Was, zur Hölle, soll das?«, brüllte Daniel und griff sich hastig einen weiteren Pfeil. »Du verkrüppelst sie ja jetzt schon!«
    »Meine zielt nicht richtig«, protestierte Foster.
    »Gib nicht der Kanone die Schuld.« Ein weiterer Pfeil streifte Susans Schulter. »Guter Schuss, Josie!«
    Ich ging rasch auf Daniel zu.
    »Was machst du denn?«, verlangte er zu erfahren. »Bleib bei deiner Kanone!«
    »Die funktioniert nicht«, beschwerte ich mich.
    »Drück einfach den Abzug. Na, mach schon! Deine Teamkameraden verlassen sich auf dich!«
    Trevor krachte neben mir gegen den Würfel. Der Unterteil seines Ohrs fehlte.
    »Scheiße! Deinetwegen habe ich danebengeschossen. Wer war das? Mortimer?«
    »Worauf du einen lassen kannst, Kumpel!«, rief Mortimer.
    »Du weißt selber, dass du nicht auf sein Ohr gezielt hast«, warf Josie ein.
    »Das Ergebnis zählt, nicht die Absicht.«
    »Ja, du mich auch.«
    »Du musst mir nur …«, setzte ich an.
    »Verdammt noch mal, Andrew, drück einfach den Abzug! Zwing mich nicht, dich abzuknallen!«
    Damit richtete er die Aufmerksamkeit wieder auf das Spiel und feuerte einen Pfeil ab, der Susans Bein aufriss. Ich hatte jedes mögliche Überraschungsmoment verloren. Ich hätte auf ihn zustürmen sollen … nur wäre ich dann bereits tot.
    Ich kehrte zu meiner Kanone zurück. Mein Herz setzte beinah aus, als ein Pfeil unmittelbar vor meinem Gesicht gegen die Wand prallte. Foster grinste und winkte mir zu.
    Ich musste mitspielen. Natürlich nicht gut, aber ich musste spielen. Ich musste absichtlich danebenschießen und hoffen, dass es bald vorbei sein würde.
    Trevor hatte drei seiner Flaggen eingesammelt. Ich schwenkte die Kanone nach links, zielte grob in seine Richtung, achtete aber darauf, ihn zu verfehlen, und drückte den Abzug. Der Pfeil traf die Rutsche, überschlug sich in der Luft und sauste auf Trevors Fuß herab.
    »Klasse!«, rief Daniel. »Ich weiß, du bist nicht in meinem Team, aber das war klasse.«
    Ich lud nach und feuerte

Weitere Kostenlose Bücher