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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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der sich nicht lösen wollte. Erfolglos klopfte ich seine Taschen ab, doch als ich ihm die Jacke auszog, fand ich zwei Codekarten und einen Bund mit gewöhnlichen Schlüsseln in der Innentasche. Außerdem stieß ich auf eine Geburtstagskarte von Daniel, die ich jedoch als etwas weniger nützlich als die Codekarten und die Schlüssel einstufte.
    Ich schlüpfte in die Jacke und klappte das Magazin der Waffe auf. Sechs Patronen. Eine für jeden der Psychopathen, blieben noch zwei für Partytricks. Ich schob das Magazin wieder ein.
    Wenngleich Zeit durchaus eine Rolle spielte, fand ich, meine Lage wäre erheblich besser, wenn alle glaubten, ich wäre nach wie vor lebendig begraben. Deshalb nahm ich mir einige Augenblicke, um Foster in das Grab zu schleifen und es mit Erde zu füllen. Nicht unbedingt saubere Arbeit, aber doch passabel.
    Ich war müde und hatte überall Schmerzen, trotzdem musste ich los. Ich fuhr mit der Schlüsselkarte über das Lesegerät, öffnete die Tür einen winzigen Spalt und hielt den Lauf in den angrenzenden Raum gerichtet.
    Zellen säumten beide Seiten. Hier also wurden die Gefangenen festgehalten. Und dankenswerterweise waren keine Wachen anwesend.
    Ich schob die Tür vollständig auf und trat ein. Der Erste, den ich sah, war Roger, direkt zu meiner Linken. Er stürzte zu den Gittern seiner Zelle nach vorn. »Andrew! O mein Gott!«
    »Hi, Roger«, gab ich zurück. »Ich fand, wenn ich deine Lasagneüberraschung überleben konnte, dann könnte ich es ohne Weiteres auch überleben, lebendig begraben zu werden.«
    Ja, es war ein lahmer Scherz, und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich ihn mir obendrein zurechtgelegt hatte, während ich Foster durchsuchte, aber trotzdem – unter den gegebenen Umständen war jede witzige Bemerkung beeindruckend.
    »Du musst uns hier rausholen«, bedrängte mich Roger. »Vor etwa einer Viertelstunde haben sie Charlotte geholt, aber der Kerl mit dem Hackebeil meinte, wenn noch etwas schiefgeht, werden sie uns einfach alle hinrichten.«
    »Keine Bange«, sagte ich und hob die Codekarten an. Die Erste war rot, die Andere gelb – wie jene, die ich mir von Josie geliehen hatte.
    Als ich es mit der gelben Karte versuchte, geschah nichts, also hielt ich die rote an das Lesegerät. Nach einem Klicken zog ich Rogers Zellentür auf.
    »Willst du lieber zuerst einen Zungenkuss oder eine Tracht Prügel?«, fragte er, als er aus der Zelle kam.
    »Ich nehme die Tracht Prügel.«
    »Gut. Dann planen wir das gleich als Erstes ein, nachdem du mich zu Ende gerettet hast. Du hast doch einen genialen Plan für unsere Flucht, oder?«
    »Nur, so wenig wie möglich zu vermasseln.« Ich fuhr mit der roten Karte am Lesegerät der nächsten Zelle vorüber. Statt eines Klickens begrüßte uns der Lärm eines schrillen Alarms.
    Der war zu laut, um die offenkundige Äußerung über meinen Plan auszusprechen, so wenig wie möglich zu vermasseln, also begnügten wir uns damit, einen Blick zu tauschen, aus dem hervorging, dass wir beide die offenkundige Äußerung dachten.
    Es widerstrebte mir zutiefst, die Gefangenen zurückzulassen, aber wir mussten so schnell wie möglich raus. Mit mir an der Spitze preschten wir aus dem Zellentrakt, dessen Tür wir sperrangelweit offen ließen, und gelangten auf einen Flur. Der Alarm verstummte wenige Augenblicke, nachdem wir den Gang hinab losgerannt waren. Wir passierten die Gladiatorenarena und stießen beinah mit Josie zusammen. Daniel, Mortimer und Stan standen unmittelbar hinter ihr.
    Ohne zu zögern, schlang ich den Arm um Josies Kehle, zog sie zu an mich und presste ihr Fosters Pistole seitlich an den Kopf. »Halt!«, brüllte ich.
    Daniel hielt inne und bedeutete den anderen, dasselbe zu tun. Ich wich zurück und brachte etwa drei Meter Abstand zwischen uns.
    »Ich empfehle dir
dringend
, sie loszulassen«, warnte mich Daniel.
    »Nein,
ich
empfehle
dir
dringend, die Gefangenen freizulassen«, entgegnete ich. »Sofort! Mach jede dieser Zellen auf, oder ich puste ihr den Schädel weg!«
    »Und was bringt dir das?«, fragte Daniel. »Dann hältst du meine kopflose Frau fest, während ich dir ein paar Kugeln ins Gesicht schieße.« Er richtete seine Pistole auf mich.
    »Ich mein’s ernst, Daniel!« Ich wich einen weiteren Schritt zurück und zwang Josie, mir zu folgen.
    »Oh, davon bin ich überzeugt. Aber ich bin sicher, du kannst auch meinen Standpunkt nachvollziehen. Ich kann die Gefangenen nicht freilassen. Das wird einfach nicht

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