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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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passieren.«
    Er versuchte, sich unbekümmert zu geben, doch die Besorgnis stand ihm ins Gesicht geschrieben. Ich drückte den Lauf meiner Waffe fester gegen Josies Kopf.
    »Ich drücke ab!«
    »Wirklich? Ich auch.«
    Daniel feuerte einen Schuss ab. Die Kugel sauste in sicherer Entfernung an meinem Gesicht vorbei, aber Josie erschauderte heftig, und Roger drückte sich enger an meinen Rücken.
    Mortimer und Stan hoben ebenfalls ihre Waffen an.
    »So bringt ihr sie um«, warnte ich.
    Daniel feuerte erneut, diesmal so dicht an mir vorbei, dass ich einen Luftzug spürte. »Lass sie los, und ich verspreche dir, du kannst diesmal einen eigenen Sarg haben.«
    Ich konnte es nicht glauben. Würde er wirklich mit den anderen das Feuer eröffnen und Josie zusammen mit Roger und mir wegpusten? Sollte ich es lebendig nach Hause schaffen, würde ich Helen überaus deutlich machen, dass sie es bei der Wahl ihres Ehemanns weit schlimmer hätte treffen können.
    Offensichtlich glaube Roger, dass wir nur noch Lidschläge von einem blutigen Schusswechsel entfernt waren, einem jener Sorte, bei dem jeder in Zeitlupe Hunderte Kugeln abbekam und begleitet von einem pathetischen Chor im Hintergrund starb. Er rannte in die entgegengesetzte Richtung los. »Kommt und holt mich, ihr Schlappschwänze!«, rief er und bog um die Ecke.
    Daniel schaute über die Schulter und nickte Mortimer und Stan zu. »Erledigt ihn.« Die beiden drehten sich um und gingen über einen anderen Weg davon.
    Ich wich einen weiteren Schritt zurück. Daniel ließ die Pistole auf mich gerichtet. »Jetzt gibt es nur noch uns«, sagte er. »Du hast ja keine Ahnung, wie sehr es mich schmerzt, dich und deinen Freund abknallen zu müssen, statt etwas viel Ausgefalleneres mit euch zu veranstalten, aber manchmal muss man eben tun, was zu tun ist.«
    Er feuerte erneut. Ich fragte mich, wie lange es noch dauern würde, bis er versuchte, mich
durch
Josie hindurch zu erschießen.
    Ich entfernte die Pistole von ihrem Kopf und richtete sie auf Daniel. In dem Moment, in dem ich abdrückte, schlug Josie meinen Arm weg; der Schuss ging ins Blaue und schlug in die Decke ein. Als wir um die Waffe rangen, stolperten wir durch eine offene Tür.
    Wir befanden uns im Darts-Raum. Ich war noch wund und erschöpft von den Tritten, die Foster mir verpasst hatte, deshalb drängte mich Josie stetig auf den durchsichtigen Würfel zu, obwohl ich verbissen mit ihr kämpfte. Eine weitere verirrte Kugel meiner Waffe schlug in den Boden ein.
    Daniel folgte uns, doch aus seinem Winkel befand sich Josie vor mir, weshalb er nicht schoss.
    Josie rammte mich gegen die Wand des Würfels, und mir fiel die Pistole aus den Fingern. Sie schlang die Hände um meinen Hals und drückte zu. Ihre Augen wirkten wild wie die eines Tiers, als wir den Würfel entlangschlitterten.
    Dann endete die Wand; ich stürzte rücklings durch den offenen Eingang und riss Josie mit. Wir landeten beide auf dem Boden des Würfels, was eine erschütternde Erinnerung an meine Hinternwunde durch meinen Körper sandte. Ungeachtet dessen setzten wir unser wildes Ringen fort. Ihre Hände umklammerten nach wie vor fest meinen Hals.
    Daniel schlug die durchsichtige Tür zu und verriegelte das Schloss.
    Als Josie dies hörte, löste sie ihren Griff und drehte sich um. Daniel schob einen Pfeil in eine der Kanonen und bedeutete ihr, aus dem Weg zu gehen.
    Sie tat es.
    Ich folgte ihr.
    Daniel schwenkte die Kanone auf uns. Ich stürzte auf Josie zu, doch sie stieß mich mit beiden Händen zurück. »Geh
weg!
«
    Die Kanone zielte direkt auf mich. Statt mich neuerlich auf Josie zu stürzen, sprang ich in die entgegengesetzte Richtung.
    Schnapp!
    Ein Sandsack zuckte, als der Pfeil in ihn einschlug. Während Daniel nachlud, raste ich zurück zu Josie und versuchte, die Arme um sie zu bekommen. Sie bedachte mich mit einem Schwinger, der von meiner Schulter abprallte, da es sich jedoch um meine verletzte Schulter handelte, waren die Schmerzen schier unerträglich.
    Schnapp!
    Ich weiß nicht, wie knapp mich der Pfeil verfehlte, aber im Inneren des Würfels hörte sich dessen Aufschlag an der Wand zehnmal lauter an als von außen. In meinen Ohren begann es zu summen.
    Daniel steckte einen weiteren Pfeil in die Kanone. Natürlich hätte ich mich eine Weile am Leben erhalten können, indem ich von einer Seite des Würfels zur anderen rannte, um Daniel zu zwingen, zwischen den Kanonen hin- und herzuwechseln, doch als taktisch besonders klug empfand ich das

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