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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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Arschloch!«, spie Josie ihm entgegen.
    »Ich lege dir dringend nahe, stehen zu bleiben«, warnte ich Daniel. »Sonst stirbt sie.«
    »Das Risiko gehe ich ein.« Er befand sich nur noch wenige Schritte von uns entfernt.
    Ich presste den Pfeil fester gegen Josies Hals. Sie stieß ein Wimmern hervor, und Daniel hielt inne.
    »Warum zögerst du?«, fragte ich. »Bist wohl doch nicht so ganz der gleichgültige Ehemann, den du vorgaukeln willst, was?«
    »Weißt du, ich habe das zuvor nicht erwähnt, aber diese Boxershorts sind wirklich allerliebst«, sagte Daniel. »Wo hast du sie her?«
    Damit konnte er mich nicht täuschen. Er hatte Angst.
    »Wal-Mart«, antwortete ich. »Waren nicht billig, aber auf dem Etikett stand, sie sind beerdigungsbeständig, da dachte ich mir, das ist den Preis wert.«
    »Solche muss ich mir auch zulegen.«
    »Ich verkaufe dir die hier, wenn du willst. Mach mir ein Angebot.«
    »Danke, da muss ich passen, aber ich weiß deine Großzügigkeit zu schätzen.«
    »Schon gut. Kannst ja auch später noch darauf zurückkommen.« Ich blickte auf etwas hinter Daniel. »Mann, Stan lernt es einfach nicht, oder?«
    Ich konnte kaum glauben, dass es tatsächlich funktionierte, doch Daniel wirbelte herum, weil er sehen wollte, was ich meinte. Stan stand fernab der Kanone außerhalb des Würfels und massierte sich das Kinn.
    Ich entfernte den Pfeil von Josies Hals und schleuderte ihn in Daniels Richtung. Er drehte sich in der Luft und flog direkt auf sein Gesicht zu.
    Und traf ihn, zu meinem äußersten Erstaunen, in die Stirn.
    Es wäre ein Grund für Jubel gewesen, nur traf ihn der Pfeil mit der Seite, nicht mit der Spitze. Trotzdem zuckte sein Kopf zurück, und der Laut, den er von sich gab, ließ erahnen, dass der Treffer richtig schmerzte.
    Ich sprang über Josie hinweg und rannte, so schnell es mein von Schmerzen gepeinigter Körper zuließ. Daniel hatte immer noch seine Pistole und war alles andere als tödlich verwundet, deshalb versuchte ich nicht, ihn anzugreifen, sondern raste stattdessen zur Tür.
    Sehr wohl hingegen schwang ich im Laufen einen Sandsack in seine Richtung, der ihn seitlich traf. Diese Dinger erwiesen sich als verdammt nützlich.
    Stan trat vor den Eingang, um mir den Weg zu versperren. Bevor er seine Pistole anheben konnte, rammte ich die Tür in ihn und stieß ihn beiseite.
    Ich preschte aus dem Würfel und konnte gerade noch rechtzeitig die Tür zuwerfen, als Daniel einen Schuss abfeuerte, der mich ohne das Plastik vor mir mitten in den Bauch getroffen hätte.
    Ich führte mit der rechten einen Schwinger gegen Stan aus, der ihn verfehlte, aber ein Haken mit der anderen Hand prallte gegen sein Kinn, fast genau an die Stelle, an die ihn Daniel geschlagen hatte. Aus dem Augenwinkel nahm ich eine Bewegung wahr … Daniel, der zur Tür eilte.
    Ein unbarmherziger Kniestoß in den Schritt beraubte Stan eines Großteils seiner Bedrohlichkeit. Er hielt zwar immer noch die Pistole in der Hand, sah jedoch nicht so aus, als könnte er vernünftig zielen; ich nutzte die Gelegenheit, um zur Tür des Würfels zu stürzen und sie zu verriegeln – einen Lidschlag, bevor Daniel sie erreichte.
    Eine Kugel prallte unmittelbar rechts von mir von der Tür ab. Ich konnte im Flur niemanden erkennen, aber sofern Roger nicht übergeschnappt war, musste es sich um Mortimer handeln. Ich rannte zur Wand und um die Ecke des Würfels. Noch bevor ich den zweiten Schritt beendet hatte, verfluchte ich mich dafür. Ich hätte versuchen sollen, Stan die Waffe abzuringen.
    Mortimer betrat den Darts-Raum. »Du gehst linksherum, ich rechtsherum«, sagte er. Stan nickte matt und begann, in die Richtung um den Würfel herumzuhumpeln, in die ich rannte.
    Ich erreichte die gegenüberliegende Seite des Würfels. Es gab keine anderen Ausgänge als die Tür, durch die ich hereingekommen war. Bewaffnete Schurken näherten sich mir von beiden Seiten. Mist, Mist, Mist!

K APITEL ZWANZIG
    Ich denke, es ist zulässig zu behaupten, dass ich während dieser ganzen unsäglichen Geschichte mehr als genug Pech hatte. Während ich beobachtete, wie sich Mortimer und Stan näherten, entschied ich daher, dass es höchste Zeit für etwas Glück meinerseits sei.
    Was natürlich in einer solchen Lage ein denkbar dummer Entschluss war. So ähnlich, wie das Gewitter, das unweigerlich auf die Frage folgt: ›Was könnte jetzt wohl noch schiefgehen?‹
    Kaum war mir der Gedanke durch den Kopf gegangen, rechnete ich damit, einen tödlichen

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