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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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Herzinfarkt zu erleiden, von einem Brocken der Wand des Würfels erschlagen zu werden oder mit einer plötzlich im Boden erscheinenden Spalte konfrontiert zu werden, die den Blick auf die Tiefen der Hölle und auf sechshundertsechsundsechzig Dämonen freigeben würde, allesamt bereit, mich in mein feuriges Ableben zu zerren.
    Wie es der Zufall wollte, hatte ich jedoch tatsächlich Glück.
    Roger betrat den Raum – nach wie vor unversehrt. Er sah meine Notlage und schwenkte die Arme über dem Kopf. »He! Ich bin noch hier! Was ist, könnt ihr jemanden in eurem eigenen Haus nicht finden?«
    Mortimer und Stan drehten sich beim Klang seiner Stimme zwar um, ließen aber keine Anzeichen erkennen, sich seiner annehmen zu wollen.
    »Verdammt, Roger, vergiss mich!«, brüllte ich. »Verschwinde! Sperr den Rest der Zellen auf!«
    Roger verließ den Raum.
    Stan und Mortimer wechselten einen besorgten Blick. Schließlich konnten sie nicht wissen, dass Roger keine Schlüsselkarte hatte. Nach kurzem Zögern drehte Mortimer ab, um sich um ihn zu kümmern.
    Es widerstrebte mir zutiefst, Roger den Kerl auf den Hals zu hetzen, allerdings hätte Roger ohne meine Codekarte ohnehin nicht hinausgekonnt. Sicher, er hätte einen der bösen Jungs irgendwie ausschalten und sich dessen Karte bemächtigen können, aber trotzdem … strategisch empfand ich es als kluge Entscheidung.
    Außerdem offenbarte der Umstand, dass Mortimer ihm nachging, einen weiteren wichtigen Umstand. Obwohl der Alarm ausgelöst worden war und sich die zweite Zellentür mit der Codekarte nicht geöffnet hatte, glaubten sie offensichtlich immer noch, dass wir über die Mittel verfügten, um die Gefangenen zu befreien. Also verfügten wir vielleicht auch darüber.
    Ich lief in dem Augenblick um die Ecke auf Mortimers Seite, als dieser den Raum verließ, und gerade rechtzeitig, bevor Stan an meinem Ende auftauchte. Ich preschte in Richtung der Tür los. Stan folgte mir, war jedoch nach dem Genitaltritt noch etwas zittrig auf den Beinen und wirkte dadurch als Verfolger recht glanzlos.
    Daniel kauerte neben Josie, wickelte sein Hemd um ihr Bein und achtete nicht wirklich darauf, was außerhalb des Würfels vor sich ging.
    Ich verließ den Darts-Raum, nahm mir einen winzigen Moment Zeit, um mir den Grundriss des Teils des Bauwerks ins Gedächtnis zu rufen, den ich kannte, und eilte den Flur entlang vom Zellenbereich weg. Nach dem Überqueren einer Kreuzung zückte ich die Schlüsselkarte, öffnete die Tür und betrat den Operationssaal.
    Charlotte war auf den Tisch geschnallt, diesmal vollständig angezogen. Ihre Augen weiteten sich, als ich die Tür hinter mir zuzog.
    »Ich bin hier, um Ihnen zu helfen!«, sagte ich mit Nachdruck. »Ehrlich, ich bin kein abartiger Vergewaltiger … obwohl ich keine Hose trage.«
    »Was um alles in der Welt geht hier vor sich?«, fragte sie. »Wer sind Sie?«
    »Das ist echt kompliziert«, antwortete ich und löste die Riemen. »Ihr Ehemann hat mich angeheuert, um dabei zu helfen, Sie zu retten, aber die Dinge sind irgendwie aus dem Lot geraten.«
    Ich zuckte zusammen, als ich den Riemen öffnete, der ihr linkes Handgelenk fesselte. Fünf oder sechs lange Schnitte, die sich vom Gelenk bis zum Ellbogen erstreckten, überzogen ihren Unterarm. Sie bemerkte mein Erschrecken.
    »Das ist nichts, keine Sorge«, sagte Charlotte. »Sie haben weit Schlimmeres eingesteckt.«
    »Ja, es war für meinen Körper nicht der allerbeste Tag.«
    »Ich habe gesehen, wie man sie durch den Raum gekarrt hat, wo alle gefangen gehalten werden. Demnach gehen die wohl nicht mehr davon aus, dass Sie einer von ihnen sind, richtig?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das wäre schön, ist aber vorbei.«
    Ich wurde mit dem letzten Riemen fertig, und sie stand vom Tisch auf. Mir war klar, dass wir uns beeilen musste, trotzdem konnten wir einen Augenblick dafür erübrigen, etwas mitzunehmen. In diesem Raum gab es
eine Menge
großartiger Waffen.
    Charlotte griff sich eine dornenbewehrte Metallkeule und einen kurzen Speer. Ich entschied mich für die Machete. »Könnten Sie das nehmen?«, fragte ich und reichte Charlotte einen Schraubenzieher und ein kleines Messer. »Ich habe keine Taschen.«
    »Sicher.«
    »Danke. Nichts wie raus hier.«
    In der Tür gab es kein Fenster, deshalb öffnete ich sie so geräuschlos wie möglich und spähte hinaus. Der Gang erwies sich als menschenleer.
    Wir verließen den Operationssaal und bewegten uns rasch, aber leise den Korridor hinab. Unsere

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