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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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befunden hatte. Sie traf das Tor, und einen panischen Moment lang dachte ich, sie würde zu uns zurückprallen, doch sie fiel geradewegs zu Boden und explodierte.
    Kein Schaden am Tor.
    Ich schwenkte den Van nach links und lenkte ihn zurück in Richtung der Garage. Mit dieser Geschwindigkeit konnte ich niemanden überfahren, und das Tor war ein hoffnungsloses Unterfangen.
    In den Überresten des Innenspiegels sah ich, wie eine weitere Granate hinten in den Van flog.
    Gefolgt von einer zweiten.
    Eine dritte segelte herein, als Roger die erste packte. Charlotte hob die zweite auf und schleuderte sie erneut an meinem Kopf vorbei. Sie landete auf dem Boden, explodierte und sandte einen gewaltigen Schneewirbel gen Himmel.
    Der Van beschleunigte; nicht viel, aber doch spürbar.
    Roger warf seine Granate aus dem Fenster. Charlotte suchte indes hektisch nach der dritten. »Wo ist die andere?«
    »Neben Ihrem Fuß!«
    Charlotte ergriff sie und zielte erneut durch die Öffnung der Windschutzscheibe. Allerdings war sie derart aufgewühlt, dass der Wurf ungenau ausfiel. Die Granate traf die Oberkante des Rahmens, prallte vom Armaturenbrett ab und landete auf meinem Schoß.
    Als Kind hatte ich oft
Heiße Kartoffel
gespielt, aber nie in einer Version mit so hohem Einsatz. Ich packte das Ding und schleuderte es aus dem Fenster. Es explodierte mitten in der Luft, bevor es die Front des Vans erreichte.
    Dann setzte wieder das Maschinenpistolenfeuer ein.
    Ich duckte mich, lenkte den Wagen blind und hoffte, ich würde nicht vom größtenteils geräumten Weg abkommen und stecken bleiben. Mich erstaunte, dass der Van überhaupt noch funktionierte, wenngleich in ziemlich mitleiderregendem Ausmaß.
    Eine weitere Granate explodierte, diese jedoch hatte es nicht ins Innere des Fahrzeugs geschafft.
    Die Maschinenpistolensalven dauerten an, ich vermochte also nicht zu sagen, ob wir sie hinter uns ließen oder ob sie hinter dem Wagen herliefen. Irgendwie hoffte ich auf Letzteres. Auf einer Eisplatte auszurutschen, während man mit einer Maschinenpistole feuerte, konnte zu einem verteufelt grausigen Unfall führen.
    Nach einer endlos anmutenden Minute erreichte der Van die Garage. Ich versuchte, ihn hineinzulenken, rammte jedoch stattdessen die Seite des Tors. Während Roger und Charlotte über die Sitze zu mir nach vorn kletterten, griff ich mir die Machete und robbte durch das vordere Fenster auf die verbeulte Motorhaube.
    Weitere Maschinenpistolenkugeln durchsiebten das Fahrzeug, als wir durch die Garage eilten. Ich öffnete die Tür, und wir stürzten zurück auf den Gang davor. Als ich die Tür zuzog, erschauderte sie unter dem Einschlag einer Maschinenpistolensalve.
    »Irgendwelche brillanten Vorschläge?«, fragte ich.
    »Zwischen den Kugeln durchlaufen?«, schlug Roger vor.
    »Wie können Sie in einem solchen Moment bloß klugscheißerische Witze reißen?«, verlangte Charlotte zu erfahren.
    »Wir können jede Sekunde sterben«, erklärte Roger. »Ich möchte, dass meine letzten Worte etwas Geistreiches sind.«
    Wir bogen in dem Augenblick in einen anderen Korridor, als erneut auf uns geschossen wurde.
    Alsbald wurde augenscheinlich, dass es sich um eine weitere meiner schlechteren Entscheidungen gehandelt hatte, denn der Gang endete an einer Tür und bot keine weiteren Optionen.
    »Kacke«, meinte Roger.
    Ich entriegelte die Tür, riss sie auf, und wir eilten hindurch. Dahinter erwartete uns ein kleiner, dürftig erhellter Raum, in dem es nur einen Bärenfellläufer auf dem Boden gab, sonst nichts. Keine Fenster, keine weiteren Türen, keine Teleportationsgeräte. Nichts.
    »Kacke, Kacke«, betonte Roger.
    »Also gut, wir haben ein Problem …«, murmelte ich und schloss die Tür. Vielleicht konnten wir sie mit dem Läufer ersticken.
    »Ich hoffe, Sie haben wieder eine geistreiche Bemerkung parat«, meinte Charlotte zu Roger.
    Warum lag in einem ansonsten leeren Raum überhaupt ein Bärenfellläufer auf dem Boden? Ich zog ihn beiseite und rechnete halb damit, er würde versuchen, mir den Fuß abzubeißen. Eine Falltür kam darunter zum Vorschein.
    Kugeln durchschlugen die Tür. Wir alle warfen uns auf den Boden. Ich löste die Kette an der Falltür und hob sie an. Es war zu dunkel, um mehr zu erkennen als eine Rutsche, die in die Tiefe verlief.
    »Sieht gut für mich aus«, befand Roger.
    Mir fiel ein, was Daniel über sein jüngstes Projekt gesagt hatte, die unterirdische Anlage, die noch nicht vollständig einsatzfähig war,

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