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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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erste Aufgabe bestand darin, zum Zellenbereich zu gelangen, und darauf zu vertrauen, dass es Mortimer nicht gelungen war, Roger zu fassen zu bekommen.
    In der Hoffnung, wir würden uns nicht verirren, bog ich an der Kreuzung ab. Am Darts-Raum wollte ich nach Möglichkeit nicht vorbei, und ich vermutete, dass es einen anderen Weg zum Zellenbereich gab, der sich auf der linken Seite des Gebäudes befand. Wenn wir also immer auf diese Richtung zuhielten …
    Ein Schuss fiel. Einer, der klang, als stamme er von weit links im Gebäude. Ich beschleunigte die Schritte; Charlotte tat es mir gleich.
    In der Ferne sah ich, wie Mortimer eine andere Kreuzung überquerte. Er bemerkte uns nicht, schaute nicht einmal in unsere Richtung.
    Wir rannten noch schneller.
    Bald erreichten wir den Zellenbereich. Roger wirbelte jäh herum und richtete eine Pistole auf uns, entspannte sich jedoch, als er sah, um wen es sich handelte. »Gib mir die Karte! Schnell!«
    Ich warf ihm die rote Karte zu. Er fing sie geschickt auf. Die anderen Gefangenen standen an die Gitterstäbe gepresst, konnten es kaum erwarten, befreit zu werden.
    »Sind sie euch dicht auf den Fersen?«, fragte Roger.
    »Im Augenblick nicht, aber sie werden bald hier sein.«
    »Was glaubst du, hat den Alarm ausgelöst?«, wollte er wissen.
    »Keine Ahnung. Versuch’s diesmal mit einer anderen Zelle.«
    »Was machen wir, wenn der Alarm wieder losgeht?«
    »Wir nehmen die Beine in die Hand. Ich habe noch andere Schlüssel und bin ziemlich sicher, dass sie zu den Vans gehören, mit denen wir hergefahren sind. Damit können wir durch das Tor brechen und irgendwo Hilfe holen.«
    »Dann sterben alle anderen«, meinte Roger. »Ich habe dir ja gesagt, wenn noch etwas schiefgeht, werden sie die Gefangenen einfach hinrichten.«
    Ich wusste nicht, das ich darauf erwidern sollte. »Also, insgesamt sind sie zu viert. Josie ist ziemlich schlimm verletzt. Was ist mit Mortimer?«
    »Dem habe ich unter Umständen die Nase gebrochen«, erwiderte Roger. »Ich schlug ihm die Pistole aus der Hand, aber er rannte weg, bevor ich sie verwenden konnte.«
    »Er könnte mit etwas Schlimmerem zurückkommen.«
    »Glaubst du echt?«
    »O ja.«
    »Ich habe eine Pistole. Es gibt nur einen Weg herein. Wir können doch verhindern, dass sie reinkommen, oder?«
    »Aber niemand weiß, dass wir hier sind. Charlotte hatten sie seit Monaten. Sie könnten das Gebäude einfach abriegeln und uns ein paar Wochen schmoren lassen.«
    »Können wir
bitte
aufhören zu reden und etwas unternehmen?«, fragte Charlotte.
    »Versuch’s«, forderte ich Roger auf.
    Er fuhr mit der Karte über das Lesegerät der Zelle schräg gegenüber jener, bei der ich zuvor den Alarm ausgelöst hatte.
    Die Zelle öffnete sich nicht. Der Alarm ging los.
    »Scheiße!«, schrie Roger.
    »Wir müssen hier raus!«, rief ich. »Gib mir die Pistole!«
    Roger reichte sie mir. Ich steuerte auf die Tür zu, dann gab ich die Waffe einem vierschrötigen, rothaarigen Mann in der Zelle, die dem Ausgang am nächsten lag. »Lassen Sie niemanden durch diese Tür. Wir kommen zurück und holen Sie und die anderen raus. Versprochen.«
    Der Mann nickte grimmig und nahm die Pistole entgegen. Roger, Charlotte und ich eilten hinaus und flüchteten den Korridor hinab.
    »Keine Sorge«, sagte ich im Laufen zu Roger. »Wir holen alle hier raus.«
    »Verdammt, ja, und ob wir das machen«, gab Roger zurück. Einige Sekunden rannten wir schweigend weiter. »Du, Andrew …«
    »Ja?«
    »Versprichst du mir, nicht beleidigt zu sein, wenn ich dir etwas mitteile?«
    »Klar.«
    »Du riechst
wirklich
übel. Ich meine, so grauslich, dass es jeder Beschreibung spottet. Fast wünschte ich, wieder in meiner Zelle zu sein.«
    »Du hast mir gefehlt, Roger.«
    »Du mir auch, Andrew.«
    * * *
    Wir erreichten das äußere rechte Ende des Gebäudes, wo wir auf eine breite weiße Tür stießen. An dieser funktionierte die Schlüsselkarte.
    Dahinter befand sich eine kleine Garage, die überraschenderweise wie jede andere dreckige Garage wirkte, wenngleich selbst herkömmliche Gegenstände wie ein Schraubstock hier eine unheilverkündende Aura besaßen.
    Der Van war darin geparkt.
    »Ich glaube, wir sind gerettet«, entfuhr es mir. Ich konnte meine Erleichterung nicht bändigen, obwohl es viel zu früh war, um sich zu entspannen. Nach einigen Versuchen fand ich den richtigen Schlüssel an Fosters Schlüsselbund, und wir alle stiegen ein. Ich nahm auf dem Fahrersitz Platz, Roger und Charlotte

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