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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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aber
erstaunlich
werden würde.
    »Weißt du, ich glaube nicht, dass wir dort hinunter wollen.«
    Weitere Kugeln durchlöcherten die Tür.
    »Also gut, doch, tun wir.«
    Roger sprang durch die Falltür und verschwand außer Sicht. Charlotte folgte ihm. Als die Tür unter einem heftigen Tritt von der anderen Seite nachgab, stürzte ich hinter den beiden her.
    Ich rutschte etwa zehn Sekunden, dann trat ich jemandem in den Rücken, als ich landete. Die Umgebung war stockfinster, außerdem heiß und feucht, fast wie daheim in Florida.
    »Leben alle noch?«, fragte ich.
    »Ich bin nicht tot«, antwortete Roger.
    »Ich auch nicht«, ergänzte Charlotte.
    Ich rappelte mich auf die Beine. Außer dem matten Rechteck der Falltür oben, durch die etwas Licht fiel, konnte ich nichts sehen, aber sollte einer unserer Verfolger herunterrutschen, würde er geradewegs in die Machete rasen.
    Die Falltür wurde geschlossen, und der letzte Rest von Licht somit abgeschnitten.
    »Also, besonders verbessert hat sich unsere Lage nicht«, fand ich.
    »Warum ist es hier unten so heiß?«, fragte Charlotte. »Was ist das für ein Ort?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand ich, »aber ich habe das ungute Gefühl, dass es hier nicht lustig wird.«
    »Was ist das für ein Geräusch?«, wollte Charlotte wissen.
    »Also, solche Fragen brauche ich wirklich nicht«, teilte Roger ihr mit. »Wenn Sie etwas fragen wie ›Was ist das für ein Geräusch‹, dann macht mich das echt nervös, und ich bin so schon hinlänglich nervös. Mir wäre daher lieber, wenn Sie …«
    »Pst! Hört!«
    Wir alle hielten die Klappe und lauschten. Ich vermochte nicht recht zu sagen, was es war, aber es drang eindeutig ein Geräusch aus der Dunkelheit vor uns. Zu leise, um es präzise einzuordnen. Fast wie ein Summen.
    »Wir können nicht einfach hier rumstehen«, sagte Roger.
    »Wenn es einen Weg nach draußen gibt, müssen wir ihn so schnell wie möglich finden. Was glaubst du wohl, wie lange sich die anderen Gefangenen mit der einen Pistole verteidigen können?«
    Wir verbrachten einige Minuten mit der Suche nach einer Lichtquelle. Unmittelbar hinter der Rutsche, über die wir gekommen waren, befand sich eine Wand, doch als wir sie mit den Händen abtasteten, stießen wir auf keinen Lichtschalter.
    »Vergessen wir’s«, meinte ich schließlich. »Wir werden uns im Dunklen zurechtfinden müssen.«
    Langsam und vorsichtig setzten wir uns in Bewegung. Ich hatte die Arme vor mir ausgestreckt und vermutete, dass dies auch für die anderen galt. Der Boden war glatt, bestand möglicherweise aus Zement. Das Geräusch wurde etwas lauter, als wir vorwärts gingen, blieb aber unidentifizierbar.
    Dann rutschte ich an einer nassen Stelle aus, fiel nach vorn und prallte auf Hüfthöhe gegen etwas. Es fühlte sich wie einer der Wagen im Operationssaal an. Eine Sekunde darauf ertönte ein gewaltiges Scheppern – Glas, das auf dem Boden zerbrach. Ich versuchte, mich davon wegzubewegen, und krachte gegen etwas Ähnliches. Wieder kippte das Ding unter einer Explosion zerberstenden Glases um.
    Lange Stille trat ein.
    »Klasse gemacht«, sagte Roger.
    Ich spürte eine große Glasscherbe, die gegen meine nackte Fußsohle presste. Nun war es offiziell an der Zeit, sich sehr, sehr langsam zu bewegen, sofern ich keine allzu großen Streifen meiner Füße zurücklassen wollte. Vorsichtig schob ich erst den rechten Fuß vorwärts und schob das Glas davor weg, dann wiederholte ich den Vorgang mit dem linken.
    Mittlerweile war das merkwürdige Geräusch deutlich lauter geworden, und diesmal erkannte ich es.
    Ein Rasseln. Und ein Zischen.
    Ich verspürte den innigen Wunsch, aus voller Kehle zu schreien und quer durch den Raum die Flucht zu ergreifen, aber die überall verstreuten Glasscherben ließen mich dies überdenken.
    »Sind das verfluchte
Schlangen
?«, fragte Charlotte.
    »Alle ruhig bleiben«, warnte ich.
    Das Zischen dauerte an; hinzu kam allerdings aus mindestens vier Richtungen rings um mich ein Laut, der sich verdächtig nach etwas anhörte, das sich über den Boden schlängelte.
    »Was haben diese Leute bloß für ein Problem?«, fragte Roger mit Panik in der Stimme. »Wer hält sich schon in Alaska Klapperschlangen im Keller? Woher haben sie die Viecher überhaupt? Wann werden sie gefüttert? Ich komme mit all dem echt nicht klar.«
    »Seien Sie still!«, herrschte Charlotte ihn an. »Regen Sie die Tiere bloß nicht auf.«
    Ich schob meinen Zeh vorwärts, vorbei an etwas Scharfem,

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