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Allem, was gestorben war

Allem, was gestorben war

Titel: Allem, was gestorben war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Menschen um dich geschart.«
    »Ich hab Glück . und Geschick. Siehst du die Frau dahinten?«
    Er zeigte auf einen der Tische.
    »Ich sehe viele Frauen.«
    »Die mit den langen schwarzen Haaren und den sehr roten Lippen, im Kostüm.«
    Wide sah eine Frau um die dreißig, klare Züge, ein breites Gesicht, ein helles Kostüm, das sie feminin und teuer wirken ließ.
    »Noch nie gesehen.«
    »Nicht in deinen Kreisen. Stockholm. Sie ist Redakteurin einer neuen Zeitschrift, >Elysee<. Mode, noch mehr Mode, bekannte Leute, aber nicht vulgär . sondern eher sophisticated. Und Essen.«
    Jetzt sah Wide auf dem Tisch die fächerartig ausgebreiteten Zeitschriften. Er sah die Frau über etwas lachen, was ein Mann gesagt hatte, der ein Hemd mit gestylten Hosenträgern trug. Dann sah sie neugierig in seine Richtung ... in Shaeffers Richtung.
    »Jetzt schaut sie her. Sie denkt vermutlich, dass einer der Stadtclochards sich hierher verirrt hat und dass du ihn jetzt sanft zu entfernen versuchst.«
    »Genau diese Art von Selbstironie macht die Frauen schwach, Wide. Und dieser down-and-out-look. Der ist unschlagbar.«
    »Willst du mich auf den Arm nehmen?«
    »Das würde ich nie wagen. Peter dahinten würde böse werden. Kennst du Peter?«
    Wide kannte ihn nicht. Er sah einen kräftigen jungen Mann in weißem Hemd, der das Büfett im Auge behielt. Im Lauf der Jahre hatte Wide andere Freunde von Shaeffer getroffen. Der war immer ein Mann mit festen Beziehungen gewesen. Jetzt mehr denn je.
    »Er ist Blutspender.«
    »Das muss das Feinste sein, was ein Schwuler heutzutage machen kann.«
    »Ihm glaubt das niemand, wenn er es sagt.«
    »Aber du glaubst es.«
    »Ich hab seinen Ausweis gesehen.«
    »Die werden in der Nordstan verkauft.«
    »Jetzt bist du aber garstig, Jonathan«, sagte Shaeffer und versetzte ihm mit einer unsichtbaren Handtasche einen leichten Schlag. Wide kaute auf einer Krabbe und sah Shaeffer an, der auf dem Sprung zu sein schien.
    »All die Schönen hier sind also das Gefolge der Zeitung?«
    »Eine Zeitschrift, >Elysee<.« »Sind sie deswegen hier?«
    »Nicht alle. Die drei schönen Menschen, die es in Göteborg gibt, kommen auch noch, glaube ich jedenfalls.«
    Shaeffer lachte kurz und fröhlich, drückte rasch Wides Arm und verschwand rückwärts in der Menge. Wide legte den Ziegenkäse auf das Mohnbrötchen und gab dem Barkeeper dann ein Zeichen. Wo war der Wein geblieben? Er brauchte noch ein Glas. Er brauchte auch einen Stuhl. Als er an dem Tisch vorbeikam, an dem die Frau im Kostüm saß, schaute sie auf und lächelte ihn an. Er lächelte zurück. War es Shaeffers Gesellschaft, die ihr Lächeln hervorgerufen hatte?
    Wide ging weiter mit dem Weinglas in der Hand und setzte sich an einen Tisch nah am Fenster. Fünf Männer um die fünfundzwanzig sahen ihn an, aber niemand sagte etwas. Sie saßen jeder mit einem Exemplar der funkelnagelneuen Zeitschrift vor sich auf dem Tisch. Wide fühlte sich nackt ohne ein Exemplar. Er sah einen kleinen Stapel in einer Fensternische, erhob sich und holte sich eins.
    Er musste sich durch ziemlich viele Anzeigenseiten blättern, ehe er zu einer Reportage über die Riviera kam, der französischen. Er blätterte weiter und sah Gesichter, die er jetzt auch neben sich erkannte. Die Jungs am Tisch waren teuer und gut gekleidet auf einer Seite nach der anderen im »Elysee« abgebildet. Es musste ein besonderes Gefühl sein, sich so in seinem Job zu sehen, das Ergebnis der eigenen Arbeit. Wide gab einem der Kellner ein Zeichen und tauschte sein leeres Weinglas gegen ein volles aus. Jetzt Roten, aber was spielte das für eine Rolle? Er fühlte sich wohl. Es war ein feines Restaurant. Es war eine nette Zeitschrift. Es waren nette Jungs.
    »Wie fühlt sich das an, auf so vielen Seiten abgebildet zu sein?«
    Er bekam einige Blicke, aber keine Antwort. Einer der Fotomodelle blätterte eine Seite um und begann eine Reportage zu lesen.
    »Was ist, wenn man mal einen schlechten Tag hat?«
    Keine Antwort, und Wide spürte, dass sein Gesicht heiß wurde. Jetzt ganz ruhig, vielleicht merken die gar nicht, dass du mit ihnen redest. Sollte er den Mund halten? Passte er nicht hierher?
    »Was passiert, wenn man einen Pickel auf der Nase kriegt? Muss dann die Krankenkasse zahlen?«
    Einer der Jungs lächelte. Vielleicht wollte er was sagen. Wide sah seinen Nachbarn an, das dunkle Modell mit den kurz geschnittenen Haaren, die Nase hatte er noch tiefer in die Reportage über die Riviera gesteckt. Es war ein eng

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