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Allem, was gestorben war

Allem, was gestorben war

Titel: Allem, was gestorben war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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gingen zu dem Cafe bei der Bühne und den Fontänen. Wide bestellte für den Anfang drei Limos, ein Krabbenbrot mit Ei und Majonäse, sehr wirksam gegen Abmagerung, zwei Wurstbrote . Er wandte sich an Elsa.
    »Weißt du, was der Norweger sagte, als er eine Flasche Fanta an den Kopf kriegte?«
    »Nja-ein.«
    »Er hat gesagt: WIE WITZIG!«
    »Das konnte der doch wohl nicht sagen.« »Klar. Er hat in Schweden gewohnt!«
    Wo hatte sie ihn schon mal gesehen? Sie sah den Mann an der Haltestelle an, sie dachte darüber nach, während sie jetzt am Fußballplatz hinter der Flatässchule entlangging. Zwei Mannschaften spielten auf dem steinharten Schotter, sie sah es rot, schwarz und blau in der dicken Staubwolke schimmern, hörte die Rufe. Sie musste an die Wüste und an Kamele denken, und da merkte sie, wie durstig sie war. Erst Wasser, dann Wein.
    Sie bog hinter dem Laden nach rechts ab, ging über den Rasen zwischen den Häusern, überquerte die Svängrums-gatan und ging auf den westlichsten Eingang neben dem Gemeindehaus zu. Kurz bevor sie die Straße verließ, spürte sie den Salzduft vom Meer, ein Wind, der zufällig Meeresluft über die westlichen Stadtteile trug.
    Kerstin Johansson stieß die Haustür auf und sah, wie die Bewegung zum Stillstand kam, als sie daran vorbeiging. Machte die Hitze die Türangeln so träge? Sonst schaffte sie zwei der drei Treppen zur Wohnung hinauf, ehe sie die Haustür da unten mit einem lauten widerhallenden tschooong zufallen hörte.
    Jetzt war sie langsamer denn je. Sie hatte schon den Schlüssel ins Schloss gesteckt, und immer noch hatte sie nicht den vertrauten . tja, fast gemütlichen Knall gehört. Sie öffnete die Tür und hörte eine Treppe tiefer rasche Schritte, die sich näherten. Sie drehte sich in der Tür um und sah zu ihrer Verwunderung den Mann aus der Straßenbahn, den blonden, der die Treppe heraufstürmte. Sie wollte gerade etwas sagen, was ha..., als der Mann mit erhobenen Händen auf sie zukam und sie in die Wohnung stieß. Sie verlor das Gleichgewicht und rutschte zwischen Regenmantel, Jacke und dem Duffelcoat herunter. Im Fallen riss sie drei Bügel mit sich und spürte den scharfen Rand eines Lederstiefels an der Wange, während sie ein Stück des Treppenhauses wahrnahm, eine Sekunde, bevor die Tür leise ins Schloss fiel.
    Jon schlief mit dem Kopf an seiner Schulter. Er trug den Jungen auf dem Arm, während er Elsa zuschaute, die ein letztes Mal mit dem Kettenkarussell fuhr. Sie wirbelte herum, den Blick geradeaus gerichtet, und manchmal warf sie den beiden unten auf der Erde ein weiß blitzendes Lächeln zu.

16
    Noch war es Zeit für Meereskrebse. Er war im Juni kurz in Stockholm gewesen und durch die Markthalle am Östermalmtorg spaziert. 285 Kronen für die Meereskrebse, 285 - die Stockholmer hatten ihm Leid getan. Wie konnten sie hier leben? Die Markthalle war eine desinfizierte Version der Feskekörka, er hatte sofort das Rohe, den Lärm und die salzigen, spitzen Gerüche vermisst, die zum Fisch und dem Umgang mit Fisch gehörten.
    Sten Ard schälte vier Krebse und legte die Schwänze auf ein getoastetes, gebuttertes Baguette, ringelte zwei Achten Majonäse aus der Tube darüber, streute fein gehacktes Ei in die Ovale, ein grob geschnittener Zweig Dill, eine Zitronenscheibe, eine Messerspitze Cayennepfeffer. Das ist mein Tod, dachte er und biss in das eine Ende, kaute lange. »Der halbe O.« Wo hatte er den Ausdruck zum ersten Mal gehört? Der perfekte Ausdruck von etwas, was besser schmeckte als irgendetwas anderes.
    Maja reckte sich nach einem weiteren Krebs.
    »Weißt du, dass du eben ganz bekümmert ausgesehen hast?«
    »Lhhhmmmn .«
    »Im Augenblick bist du am verletzlichsten.«
    Im Augenblick konnte er nicht antworten.
    »Es kann nicht gut sein für einen Polizisten, so abhängig zu sein.«
    Bald, bald würde er antworten.
    »Gibt's denn heute keinen Charaktertest für Polizisten?«
    Jetzt schluckte er.
    »Du verlierst ja schon die Konzentration, wenn du an Meereskrebse denkst.«
    Sehnsuchtsvoll sah er zu dem Rest des Baguettes.
    »Du sagst es. Ich denke. Fisch stimuliert die Intelligenz. Und das Schalentier steht dabei noch über dem Fischtier.«
    »Fischtier? Das ist ja ein ganz neues Wort.«
    »Nur damit du es leichter verstehst.«
    »So wie Krebse leicht verstehen, dass sie in die Käfige krabbeln sollen?«
    »Die sind schon ganz erschöpft von all den negativen kosmischen Störungen, die durchs Wasser ziehen.«
    »Gehen Krebse deswegen

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