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Allem, was gestorben war

Allem, was gestorben war

Titel: Allem, was gestorben war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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goss sich ein Glas von dem irischen Whiskey ein. Der Bernstein glitzerte bösartig, als er das dicke Glas in der Hand schwenkte.
    Sie hatten noch in der Hotelbar gesessen und es waren nicht viele Worte nötig gewesen. Sie hatte sich erhoben, und er war ihr gefolgt, sie holte den Schlüssel und er ging die Treppe hinauf, sie trafen sich wieder vor einer Tür, deren Nummer er nicht vergessen hatte.
    Sie war eine reife, selbstständige Frau, und er wusste, dass sie im Bett ebenbürtig war. Sie hatte eine besondere Art, sich auszuziehen, gleichermaßen sinnlich und direkt. Sie trug keinen BH, sie ließ Wide den weißen Spitzenslip ausziehen, und er spürte ein erneutes Beben im Zwerchfell, wie einen Krampf, als er an der weichen Innenseite ihrer Schenkel entlangstrich und mit den Fingern den Rand ihrer glänzenden Strümpfe berührte. Er küsste sie zum ersten Mal, sie schmeckte nach Wein und Lippenstift, und er drehte sie zur Seite, um ihre Brüste in seinen Händen zu spüren. Sie zog die Beine unter sich, und er registrierte wie aus weiter Ferne, dass einer ihrer spitzen Absätze kitzelnd über seinen Schenkel fuhr. Sie drehte den Kopf, um seinen Mund besser erreichen zu können, und er ließ den Mittelfinger zwischen ihre Beine gleiten, sie war groß und feucht und bereit. Sie schob seine Hand weg und hielt ihn leicht fest, er schien in der Luft zu schweben, mit ihr nur durch ihren Unterleib verbunden.
    Er spürte die Wärme und einen fast unerträglich intimen vorsichtigen Biss ihrer Zähne und dann die wirbelnden Bewegungen ihrer Zunge, er schob das Haar aus ihrem klaren, schönen Gesicht, und sie sah ihn mit großen Augen an, die von einem Schleier überzogen zu sein schienen, als würde sie nichts sehen, er sah den Abdruck ihres Lippenstifts an sich selbst und wollte sie bitten, gleichzeitig aufzuhören und nie aufzuhören. Als er sich selbst keine Signale mehr senden konnte, als er die einzigartige Erwartung nicht mehr zurückhalten konnte, schloss er die Augen und explodierte, eine lange Explosion, fast bis zur Bewusstlosigkeit, ihre Zunge, die das unbegreifliche Gefühl auf diesem Niveau hielt, wo er sonst nach drei Sekunden abstürzte.
    Vorsichtig drückte sie ihre langen, schönen Finger in sein Fleisch, und er spürte, dass sie ihn immer noch trank, bis sie ihn verließ und ihren eigenen Körper öffnete und sich an ihn drückte, er streichelte sie langsam und fühlte sich müde und stark und jung.
    Es war lange her, seit er mit einer Frau zusammen gewesen war. Er zwirbelte eine ihrer Haarsträhnen zwischen den Fingern.
    »Du bist eine schöne Frau.«
    »Du bist ein attraktiver Mann.«
    »Ja, auch kleine Männer können attraktiv sein.«
    »So klein bist du doch gar nicht. Außerdem kommt es nicht auf die Größe an.«
    Sie glitt aus dem Bett und ging zur Minibar. Er sah sie von hinten, wie sie vor dem kleinen Kühlschrank in die Hocke ging, und er staunte erneut über das Mysterium des weiblichen Körpers, die breiten, wunderbaren Hüften, die nie ganz und gar zu sehen waren unter der Kleidung.
    »Was möchtest du trinken?«
    Es ging nicht darum, ob er was trinken wollte, sondern was. Er wollte Wein, sollte aber nur Wasser trinken. »Vielleicht Weißwein?« »Hier gibt's eine hübsche kleine Flasche.« »Die ist für dich.« »Sie reicht für uns beide.«
    Sie kam mit der Piccoloflasche und zwei dünnen Seltersgläsern zurück. Jetzt sah er, dass sie ein rundes Muttermal auf der Innenseite des linken Schenkels hatte, groß wie eine Pflaume. Er hätte es mit der Zunge berühren mögen.
    Er hatte eine Art Bedürfnis, eine Erklärung dafür zu bekommen, warum er hier gelandet war.
    »Wie bin ich hier eigentlich gelandet?«
    »Du hast mich von Shaeffers Restaurant hierher begleitet.«
    »Es ist lange her, dass ich einer fremden Frau gefolgt bin.«
    »Es ist lange her, dass ich einem fremden Mann erlaubt habe, mich zu begleiten.«
    »Warum diesmal?«
    »Zuerst fand ich nur, dass du interessant aussiehst. Dann wurde ich . scharf.«
    Innerlich zuckte er zusammen. Gehörte er etwa zu der Generation, die bei derartigen Ausdrücken zusammenzuckte?
    »Nennt man das Emanzipation?«
    »Ich weiß nicht, wie man das nennt. Ich weiß nur, dass es vorkommt.«
    »Oft?«
    »Selten genug, würde ich sagen. Sehr selten sogar. Das Problem ist, unverheiratet und gleichzeitig ein Mensch aus Fleisch und Blut zu sein.«
    »Ich weiß, was du meinst.«
    »Es ist schwer, diesen Gefühlen zu entkommen.«
    »Wie werden die Nonnen damit

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