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Allen, Louise - Ballsaison in London (H218)

Allen, Louise - Ballsaison in London (H218)

Titel: Allen, Louise - Ballsaison in London (H218) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen
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können wir uns gleichzeitig unterhalten.“
      Die Mahlzeit wurde in einem bezaubernden kleinen Salon im hinteren Teil des Hauses serviert, was Talitha zum Anlass nahm, den Garten zu bewundern.
      Zenobia ließ sich jedoch nicht ablenken. „Wie war der Stand der Dinge bei deiner Abreise? Du kannst es sicher nicht vermeiden, Lord Arndale zu begegnen, wenn du weiterhin bei Lady Parry wohnst.“
      „Er hat mit mir gewettet, dass ich innerhalb von zwei Wochen einwillige, ihn zu heiraten.“
      „Er ist sich ja sehr sicher!“
      „Das ist er, und deswegen möchte ich dich auch bitten, ihn nicht hereinzulassen, falls er hierherkommt. Ein paar friedliche Tage werden mir erlauben, darüber nachzudenken, wie ich ihn am besten davon abbringen kann.“ Zenobia blickte zweifelnd drein, doch Talitha ließ nicht locker. „Versprich es mir, Zenna!“
      „Also gut“, stimmte ihre Freundin zu. „Außer unseren Freunden und den Handwerkern werde ich nur zukünftige Eltern hereinlassen.“
      Talitha musste lachen. „Komm schon, Zenna! Selbst für jemanden wie dich ist das ein bisschen zu optimistisch gedacht, oder nicht?“
      „Nichts ist unmöglich“, entgegnete Zenobia und reichte eine Platte mit Schinken über den Tisch. „Ich habe meine Absichten ein paar Leuten vertraulich mitgeteilt und ich denke, dieses Haus ist genau richtig. So, und nun erzähl mir mal ganz in Ruhe von deiner Idee, mittellose junge Frauen aufzunehmen. Wie können wir uns das leisten?“
      „Ich werde für ihre Gebühren aufkommen. Wir können nicht viele nehmen, das weiß ich auch. Doch selbst wenn nur wenige dieses Haus mit den Fähigkeiten verlassen, ihr eigenes, kleines Unternehmen zu führen, Gouvernante oder Gesellschafterin zu werden, wäre das schon ein Triumph.“
      Zenobia blickte nachdenklich vor sich hin. „Ja, du hast Recht. Wenn man bedenkt, wie anders es uns ergangen wäre, wenn wir ohne jegliche Bildung versucht hätten, unseren Weg zu machen …“ Sie kramte in ihrer Tasche nach den Schreibutensilien, die sie immer bei sich trug. „Das gibt mir einiges, worüber ich nachdenken muss, und wird meine ganze Kalkulation verändern.“ Abwesend kaute sie auf dem oberen Ende des Stiftes, dann fragte sie: „Mit wie vielen Mädchen sollten wir beginnen?“
      Talitha, die sich ursprünglich nur deswegen mit dieser Idee beschäftigt hatte, um nicht weiter über Nick nachdenken zu müssen, ging jetzt in Zenobias Überlegungen auf. Zusammen grübelten sie darüber nach, welche Veränderungen sie vornehmen mussten, um ihre „Sonderstudentinnen“, wie Zenobia sie nannte, unterzubringen.
      Zur Dinnerzeit konnte man die zwei noch immer über den Esstisch gebeugt sitzen sehen, zwischen Bergen von Papier, Zenobias Blöcke waren längst vollgeschrieben. Grobe Grundrisszeichnungen von jedem Stockwerk lagen herum, an den Rändern versehen mit Notizen über nötige Veränderungen, dazu unzählige Listen, angefangen von den verschiedenen Schulfächern bis hin zur Anzahl an Bettbezügen.
      Während des Essens machten sie weiter, bis Talitha schließlich Soße auf Zenobias Stundenplan für die jüngeren Mädchen tropfte.
      „Es reicht!“, verkündete sie, während sie sich bemühte, die Flecken zu beseitigen. „Ich bin zu müde, ich kann mich nicht länger konzentrieren. Wenn du mich entschuldigen würdest, Zenna, gehe ich jetzt sofort ins Bett. Ich muss gestehen, ich hatte keine Ahnung, dass Bildung eine solch erschöpfende Unternehmung ist.“
      Ihre Freundin, die, um den gehetzten Ausdruck aus Talithas Augen zu bannen, vorgehabt hatte, so lange weiterzumachen, bis sie beide vor Erschöpfung zusammenbrachen, nickte zustimmend. „Eine gute Idee. Ich sehe nur eben nach, ob die Mädchen abgeschlossen haben, dann folge ich dir auf dem Fuße.“
      Talitha schlief auf der Stelle ein und rührte sich kaum, als Zenobia auf der anderen Seite des großen Bettes, das sie sich teilten, zu ihr hineinkroch.
      Im Schlaf wurde sie jedoch von Albträumen gequält; sie drehte und wälzte sich murmelnd herum, bis die arme Zenna ernsthaft überlegte, ob sie nicht ihr Kissen und die Tagesdecke nehmen und versuchen sollte, auf der Chaiselongue im Wohnzimmer zu schlafen.
      Folglich saßen sich bei einem späten Frühstück zwei sehr unausgeschlafene junge Damen gegenüber. „Wovon hast du bloß geträumt?“, wollte Zenobia unverblümt wissen. Dabei leerte sie ihre zweite Tasse heiße Schokolade und griff nach der Kanne, um sich

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