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Alles auf Anfang: Roman (German Edition)

Alles auf Anfang: Roman (German Edition)

Titel: Alles auf Anfang: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Schädel und lässt von Tom ab. Der Retter spuckt türkische Worte aus, was sich so zornig und fremdartig anhört, dass es Tom kalt überläuft, schneidend und autoritär und Tom ist nicht wenig erstaunt, als sein Gegner den Kopf neigt und in dieser Büßerstellung verharrt. Der Klatschemann ist ein Bär, so breit wie hoch mit einem Bartwuchs, der das ganze Gesicht dunkel schattiert. An seinem rechten Oberarm schillert eine rosafarbige Vernarbung, die keine Sonnenbräune angenommen hat, so groß wie die Hand eines erwachsenen Mannes. Das muss eine grauenvolle Verletzung gewesen sein, denkt Tom, der sich langsam wieder einkriegt und über seinen Wagemut staunt. Das hätte verdammt noch mal schiefgehen können!
    Der Türke mit der Narbe geht vor Karlas Freund in die Knie. Sanft legt er ihm eine Hand auf die Schulter. »Es tut mir leid«, sagt er. »Ich sehr beschämt. Was kann isch tun für disch?«
    »Verpiss dich! Und sag’ deinem Gefährten, er soll die Pfoten von meinem Mädchen lassen«, stöhnt Karlas Freund und richtet sich auf die Ellenbogen. Der Türke nickt traurig, sein Blick gleitet hoch zu Karla, er nickt noch einmal und erhebt sich. »Entschuldigen Sie bitte.«
    Wo sind Vater und Mama?, denkt Tom, dem von Sekunde zu Sekunde klarer wird, was da grad abgelaufen ist. Immer wenn es spannend wird, sind die beiden nicht da. Trinken Bier und lassen’s sich gut gehen. Na ja – Mama braucht jetzt auch Trost, wo ihr das mit dem Geld passiert ist.
    Der Mann mit der Narbe sagt zu Tom: »Du bischt ein mutig junge Mann. Hasan ischt ein dummer Kerl, verstehst du?« Er blinzelt und schmunzelt und Tom blinzelt zurück. Dieser Bär ist nicht so – der ist ein netter Mann.
    Dann ist der Bademeister da. »Was’n hier los?«
    »Ringelpitz mit Anfassen ... dumme Frage«, sagt ein Schaulustiger, der sich eine Schachtel HB aus dem Bund seiner Badehose zieht.
    »Ärger, Herr Bademeister«, sagt Tom.
    »Ist das dein Kumpel?« fragt der Bademeister und zeigt auf Karlas Freund, der sich unterdessen aufgerichtet und leidlich Haltung angenommen hat. Karlas große Augen mustern Tom mit einer solchen Intensität, dass er ganz nervös wird.
    »J – ja ... nein ... eigentlich ...«, stottert Tom. Irgendwo von hinten, dann auch von überall her fangen Gaffer an, sich in die Sache einzumischen. Worte fliegen durch die Luft, schmutzige kleine Bälle wie: Kümmelmann! Klappmesser in die Rippen! Rauswerfen aus Deutschland! Deutsche Mädchen belästigen! Rübe ab!, werden geworfen.
    »Ja, ja, nu man ganz ruhig. Nu macht man keine Fisimatenten«, versucht der Bademeister Ordnung in die Sache zu bringen. So stehen sie beisammen und sind bemüht, die Angelegenheit zu erklären. Die Ballkönigin redet, der unglücklich Besiegte gibt einiges dazu, der Bösewicht steht belämmert dabei, Tom bestätigt und unzählige Gaffer hören zu. Der Bademeister kriegt die Sache alsbald in den Griff, Hasan wird Hausverbot erteilt – was man allgemein bejubelt! -, der Dunkle mit der Narbe wird verwarnt – was nun einige Gaffer mit Entrüstung quittieren! -, Karlas Freund ergattert ein paar tröstende Worte und bald trollen sich alle. Das war ein Intermezzo, wie man es hier - wenn die Hütte voll ist - täglich erleben kann.
    »Gut gemacht, Wille«, sagt Karlas Freund. Seine Lippen sind schmal, seine Augen eng, seine Wangenmuskeln angespannt.
    »Ja, wirklich. Ohne dich ...«, sagt Karla. Sie lässt den Rest des Satzes in der Luft schweben, was die mögliche Konsequenz noch grauenhafter macht.
    »Der Mistkerl hätte mich kurz und klein getreten. Ich hab nicht damit gerechnet, dass der so blitzschnell zuschlägt«, vervollständigt Karlas Freund das Thema. »Ich war nur mal kurz Eis holen und schon wird meine Kleine angequatscht. Das wird langsam lästig. Wohin man geht, tauchen diese Kanaken auf. Und die meisten von denen sind richtiggehend rabiat.«
    Nicht alle!, denkt Tom an den kleinen Hünen, der alles mit einem einzigen Nackenschlag bereinigt hatte.
    Karlas Freund schüttelt sich wie ein nasser Hund. »Na ja – ich hätte es ihm schon noch gezeigt - diesem Kümmelmann.«
    Wie hättest du denn das machen wollen?, fragt sich Tom, aber schweigt.
    Karla mustert ihren Freund konsterniert. Sie öffnet den Mund, als wolle sie etwas sagen, aber ihr Freund ist schneller. »Oder kennst du etwa den Kerl?«
    Karla wird knallrot. »Wie kommst du denn darauf?«
    Ihr Freund zuckt die Schultern. »Nur so eine Idee. Manchmal treibst du dich doch rum, oder?«
    »Was

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