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Alles auf eine Karte

Titel: Alles auf eine Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Murnane
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darauf, dass meine Art von Romantik garantiert nicht in der Cosmopolitan zu finden ist.«
    »Warte mal, du hast ihr also am Freitag den Antrag gemacht?«
    »Mhm.«
    »Und jetzt seid ihr bereits verheiratet?«
    »Mhm.«
    »Äh, hab ich irgendetwas überhört?«
    Er lachte. »Wir sind übers Wochenende nach Vegas geflogen.«
    »Ahhh!« Wieder nickte ich. »Das ist der Davey, den ich kenne und liebe. Habt ihr euch von Elvis trauen lassen?«
    »Na, klar.« Er zog ein altmodisches Polaroidfoto aus der Tasche und schob es mir hin. »Hast du etwas anderes erwartet?«
    Ich betrachtete das Foto. Da waren sie – Davey mit seiner Lindsay, und neben dem Brautpaar der King.
    Lächelnd schob ich das Foto über den Tisch zurück. »Nein, Davey, von dir habe ich genau das erwartet und sonst nichts.«
    »Vielleicht bist du ja schon die Nächste«, bemerkte er.
    Ich schüttelte den Kopf. »Bist du verrückt? Ich kann doch jetzt nicht heiraten. Nachdem gerade meine Grußkarten herausgekommen sind, muss ich doch das Image der verbitterten Singlefrau aufrechterhalten!«
    Er lachte und bedankte sich bei der Kellnerin, die soeben unser Essen servierte. »Ich habe noch mehr Neuigkeiten auf Lager.«
    »Noch mehr? Ich wüsste nicht, wie die Nachricht von deiner Hochzeit noch zu toppen wäre. Warte mal … Ist Lindsay etwa schwanger?«
    »Nö.«
    Ich musterte ihn erwartungsvoll. »Was ist es dann?«
    »Bist du bereit?«, fragte er.
    »Ich weiß nicht recht«, sagte ich. »Ist es denn etwas Schlimmes?«
    Er schüttelte den Kopf. » Ich finde es ganz und gar nicht schlimm.«
    »Also, spuck’s aus.«
    »Ich werde nicht länger für JAG arbeiten.«
    »WAS? Du verlässt JAG ? Warum denn?«
    »Lindsay und ich haben beschlossen, unsere Jobs an den Nagel zu hängen und ein Jahr mit dem Rucksack auf Weltreise zu gehen. Nächsten Monat geht es los.«
    »Ist nicht wahr! Wissen die bei JAG schon Bescheid?«
    Er nahm eine Fritte und steckte sie sich schwungvoll in den Mund. »Ich habe heute Vormittag gekündigt.«
    »Ehrlich?«
    »Ehrlich.«
    »Wow. Und wann ist dein letzter Tag?«
    »In zwei Wochen.«
    »Was? In zwei Wochen schon?«
    Er nickte. »Wir werden unseren ganzen Kram irgendwo einlagern und das Haus vermieten. Es gibt also eine ganze Menge zu tun, ehe wir losstarten können. Außerdem muss ich mich um Pässe, Visa und all das kümmern. Was man als künftiger Weltenbummler eben so organisieren muss.«
    »Wahnsinn«, stieß ich hervor.
    »Tja.«
    Ich lehnte mich seufzend zurück. »Mann, das ist das Ende einer Ära, Davey.« Ich arbeitete schon so lange mit JAG zusammen, dass es sich manchmal fast so angefühlt hatte, als wäre Davey mein richtiger Boss, obwohl wir nicht für die gleiche Firma tätig waren.
    »Ich weiß, aber ich freue mich schon tierisch, Waverly. Und ihr kommt ohne mich bestimmt genauso gut zurecht.«
    »Wer wird denn dein Nachfolger?«
    Er zögerte.
    »Was ist?«
    »Äh, ich glaube, Gabrielle Simone wird meine Aufgaben übernehmen.« Er stopfte sich noch eine Fritte in den Mund und starrte an die Decke.
    Ich riss die Augen auf. »Gabrielle Simone? Die Eisprinzessin? Soll das ein Witz sein?«
    Er verneinte. »Sie hat schon eine ganze Weile Ambitionen im Marketingbereich, deshalb gehe ich davon aus, dass man ihr die Abteilung übertragen wird.«
    Ich stierte ihn ungläubig an.
    »Was hast du denn?«, wollte er lachend wissen.
    »Na, sie ist nicht gerade ein verschmuster Katzenwelpe, oder?«
    »Katzenwelpe?«
    Ich zuckte die Achseln. »Ein Katzenjunges, Kätzchen, wie auch immer. Du weißt schon, was ich meine.«
    »Ach, nun mach dir mal nicht ins Hemd deswegen. Du wirst dich schon mit ihr vertragen.«
    Ich stützte die Ellbogen auf den Tisch und den Kopf in die Hände.
    »Dann bist du also fest entschlossen, mich zu verlassen?«
    »Jawohl, Madame, das bin ich.«
    »Ich hasse dich, Davey Mason.«
    Er grinste. »Du wirst mir auch fehlen.«

 

    Hast du auch manchmal das Gefühl, du hättest rein gar nichts kapiert?
    Meinen Glückwunsch, Süße. Wenigstens das hast du endlich kapiert.
    KAPITEL 17
    Davey sollte sich irren, und zwar ganz gewaltig.
    Genau zwei Wochen später ließ mich unser Abteilungsleiter in sein Büro kommen.
    »Was gibt’s, Jess?« Ich setzte mich auf den Stuhl, der vor seinem Schreibtisch stand, und legte die Hände auf die Oberschenkel.
    »Nun«, sagte er. »Nicht gerade erfreuliche Neuigkeiten.«
    Mir wurde flau. »Nämlich?«
    »Gabrielle Simone hat gerade angerufen.«
    Ich ahnte nichts Gutes.

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