Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alles auf eine Karte

Titel: Alles auf eine Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Murnane
Vom Netzwerk:
Bilder von Whitneys schlafendem Baby aus meinem Posteingang und schrieb dann ein paar neue Entwürfe für meine Grußkartenserie.
    WEITERE IDEEN FÜR DIE »SÜSSE GRÜSSE«-SERIE:
    Vorderseite: Warum wird man von manchen Leuten mit Dutzenden Fotos ihres neugeborenen Nachwuchses bombardiert? Tun es nicht auch zwei oder drei?
    Innenseite: Süße, das ist noch harmlos, verglichen mit diesen dämlichen »Mein Sprössling war Schüler des Monats«-Aufklebern, mit denen stolze Eltern ihre Autos (besser gesagt, ihre Minivans) dekorieren!
    Vorderseite: Du hattest schon eine ganze Weile keinen Sex und es ist kein Ende der Durststrecke in Sicht?
    Innenseite: Süße, tröste dich einfach mit dem Gedanken daran, wie viel Geld du sparst, wenn du es nicht ständig für neue Dessous und Heißwachsbehandlungen ausgeben musst.
    Ich nahm einen Schluck Wasser und überflog, was ich getippt hatte. Es klang eindeutig etwas verbittert.
    Hmm. War ich wirklich so verbittert?
    Ich klickte auf das Dokument und fügte hinzu:
    Vorderseite: Du findest, du klingst in letzter Zeit etwas verbittert?
    Innenseite: Das ist schon okay, Süße. Atme einmal tief durch, lächle, und dann stell dir einen Schokoriegel vor, der so groß ist wie ein Nilpferd.
    *
    Tags darauf saß ich im überfüllten Konferenzsaal von K.A. Marketing New York, als Paige Beckerman am späten Vormittag via Videokonferenz bekanntgab, dass es gelungen war, Adina Energy als Kunden zu gewinnen. Der Vertrag sei bereits unterzeichnet, sagte sie. Für eine siebenstellige Summe würden wir uns im Laufe der kommenden zwölf Monate um die Markteinführung der neuen Adina Energy-Produkte kümmern. Verantwortlich sei die Zweigstelle in San Francisco.
    Ich blickte lächelnd nach rechts und links und fragte mich, ob den Leuten um mich herum bewusst war, dass sie neben der zuständigen Projektleiterin saßen. Dass ich es war, die die Puppen tanzen lassen würde.
    Und dann verkündete Paige Beckerman, wer dazu auserkoren war, das Projekt zu leiten: Mandy Edwards.
    *
    Eine Stunde später saß ich in Cynthia Hopyards Büro und berichtete ihr über den aktuellen Stand der Dinge in der Causa JAG . Ich gab mir größte Mühe, die Tränen zurückzuhalten und hoffte inständig, sie würde meine Gemütslage nicht bemerken.
    »Ist eigentlich schon bekannt, welche Produkte Adina Energy dieses Jahr auf den Markt bringen will?«, fragte ich.
    Sie blätterte in einigen Dokumenten auf ihrem Schreibtisch. »Keine Ahnung. Und selbst wenn mich jemand eingeweiht hätte, dann hätte ich es vermutlich schon wieder vergessen, weil ich in letzter Zeit so mit meiner Hochzeit beschäftigt bin.«
    »Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass für Sie im Augenblick andere Probleme vorgehen. Aber wissen Sie zufällig, warum Mandy Edwards zur Projektleiterin ernannt wurde? Ich meine nur, weil sie doch noch gar nicht so viel Erfahrung mit der PR -Arbeit für Sportartikel hat …« War ich denn die Einzige, die angenommen hatte, ich wäre die qualifizierteste Kandidatin für diese Aufgabe? War ich die Einzige, die der Meinung war, dass man mich übergangen hatte?
    Cynthia sah noch immer irgendwelche Papierstapel durch. »Jess meinte, sie hätte deutlich signalisiert, dass sie bereit ist, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Und sie hat bei ihren anderen Projekten gute Erfolge vorzuweisen. Wie es aussieht, bietet man ihr nun die Chance, ihr Know-how in Sachen Sportartikel zu vertiefen.«
    »Verstehe.« Ich biss mir auf die Lippe und starrte auf den Boden. Von wegen bereit, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen – vielmehr war sie bereit, mir meinen Job wegzunehmen, diese falsche Schlange! Andererseits: Warum war ich nicht selbst auf die Idee gekommen, mich für neue Herausforderungen anzubieten? Hätte ich das tun sollen? Was strategisches Verhalten im Büro angeht, bin ich eine totale Niete.
    Ich räusperte mich. »Und, ist alles bereit für den großen Tag?«
    »Ich glaube, ja. Klopfen wir auf Holz! Sofern mich Dale nicht vor dem Altar sitzenlässt, bin ich bald eine verheiratete Frau.«
    Ich schluckte. »Keine Sorge, es läuft bestimmt alles nach Plan.«
    Sie erhob sich und schlüpfte in ihren Mantel. »Ich hoffe, Sie haben Recht, Waverly. Ich muss jetzt leider los. Bitte entschuldigen Sie, dass ich nicht mehr Zeit für Sie habe. Wir sehen uns dann also am Samstag?«
    »Okay.« Ich starrte auf meine im Schoß gefalteten Hände.
    Sie hielt inne und sah mich an. »Ist alles in Ordnung bei Ihnen?«
    »Ja, ja.«
    »Sicher? Sie

Weitere Kostenlose Bücher