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Alles fuer die Katz

Alles fuer die Katz

Titel: Alles fuer die Katz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herriot
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gefühlvoll aus ihrer Kehle: »Bates, Bates, Bates, Ba-hates.«
    Auf jeden Fall hatte es die gewünschte Wirkung, denn der Kater mit Namen Bates kam im Trab hinter einem Lorbeerbusch hervor. Jetzt musste noch der andere Patient herbeigerufen werden, und ich wartete gespannt.
    Mrs. Bond nahm abermals die gleiche Haltung ein, holte tief Luft, schloss die Augen, verzog das Gesicht zu einem leisen Lächeln und fing wieder an: »Siebenmal-drei, Siebenmal-drei, Sieben- mal-drei- hei.« Es war auf die gleiche Melodie wie Bates abgestimmt, mit dem gleichen wohlklingenden Steigen und Fallen am Ende. Aber diesmal war die Wirkung nicht so prompt; sie musste den Namen ein ums andere Mal wiederholen, und die Töne, die in der stillen Abendluft nachhallten, klangen wie der Singsang eines Muezzins, der die Gläubigen zum Gebet ruft.
    Schließlich hatte sie Erfolg, und eine fette Schildpattkatze schlich sich schuldbewusst ins Haus.
    »Ach, entschuldigen Sie, Mrs. Bond«, sagte ich in beiläufigem Ton, »ich habe den Namen dieser letzten Katze nicht ganz verstanden.«
    »Oh, Sie meinen Siebenmal-drei?« Mrs. Bond lächelte liebevoll. »Das ist ein ganz besonders liebes Tier. Hat siebenmal hintereinander drei Junge geworfen – so kam ich auf den Namen. Er ist doch sehr passend, finden Sie nicht auch?«
    »Aber ja, das ist er. Ganz ausgezeichnet!«
    Noch etwas anderes machte mir Mrs. Bond sympathisch: Ihre Besorgnis um meine Sicherheit, ein keineswegs weit verbreiteter Zug unter Tierbesitzern. Sie kam mir an der Tür jedes Mal mit einem Paar riesiger Stulpenhandschuhe entgegen, um meine Hände vor Kratzwunden zu schützen, und ich genoss das Gefühl, dass sich jemand um einen sorgte. Es wurde zu einem festen Bestandteil meines Lebens, durch den von zahllosen verstohlen umherschleichenden, wild um sich schauenden kleinen Geschöpfen – den so genannten Außenkatzen – bevölkerten Garten zur Haustür zu gehen, dort feierlich die Handschuhe entgegenzunehmen und dann in die von starkem Katzengeruch erfüllte Küche einzutreten, wo der kleine Mr. Bond mit seiner Zeitung inmitten des Katzengerangels thronte. Ich habe nie herausfinden können, wie Mr. Bond zu Katzen stand – ja, wenn ich es mir recht überlege, sprach er kaum jemals ein Wort –, aber ich glaube, dass sie ihm ziemlich gleichgültig waren.
    Die Stulpenhandschuhe waren eine große Hilfe und manchmal ein wahrer Segen. Wie zum Beispiel im Fall von Boris. Boris war ein riesiger, blauschwarzer Außenkater und mir in mehr als einer Beziehung ein Dorn im Auge. Ich war insgeheim der Überzeugung, dass er aus einem Zoo entlaufen war: Noch nie hatte ich eine Hauskatze mit solch kräftigen, geschmeidigen Muskeln, solch verhaltener Wildheit gesehen. Ich bin sicher, dass etwas von einem Puma in ihm steckte.
    Es war ein schwarzer Tag für die Katzenkolonie, als er bei Mrs. Bond erschien. Ich liebe Tiere und habe eigentlich nie verstanden, wie man sie nicht mögen kann. Wenn wirklich einmal ein Tier uns angreift, dann aus Angst, meine ich, aber Boris war anders. Er war von Natur aus bösartig, und von dem Tag an, wo er auf der Bildfläche erschien, nahmen meine Besuche merklich zu, denn er hatte die Angewohnheit, regelmäßig auf seine Artgenossen loszugehen. Ständig musste ich zerfetzte Ohren nähen oder Bisswunden verbinden.
    Wir hatten schon bald Gelegenheit, unsere Kräfte aneinander zu erproben. Mrs. Bond hatte mich gebeten, Boris eine Wurmmedizin zu geben, und ich hielt die kleine Tablette mit einer Pinzette bereit. Wie es mir gelang, ihn zu erwischen, weiß ich nicht mehr, jedenfalls beförderte ich ihn auf den Tisch und wandte eilig mein gewohntes Einwickelverfahren an. Ein paar Sekunden lang glaubte ich, ihn besiegt zu haben, während er mich mit funkelnden, hasserfüllten Augen aus seiner Umhüllung anstarrte. Aber als ich ihm die Pinzette mit der Pille ins Maul schob, biss er wütend darauf, und gleichzeitig fühlte ich, wie seine Krallen mit überraschender Kraft innen am Laken zu reißen begannen. In wenigen Augenblicken war alles vorüber. Eine lange Vorderpfote schnellte heraus und versetzte mir einen Hieb gegen das Handgelenk; ich ließ den Hals des Tieres los, und Boris schlug mit einer blitzartigen Bewegung die Zähne durch den Handschuh in meinen Daumenballen, dann schoss er davon. Die zerbrochene Wurmtablette in der blutenden Hand, stand ich wie betäubt da und starrte fassungslos auf die Fetzen, die einmal mein Wickellaken gewesen waren. Von da ab verabscheute

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