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Alles fuer die Katz

Alles fuer die Katz

Titel: Alles fuer die Katz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herriot
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gestopfte Wäsche an der Wäscheleine, schwarzes Kochgeschirr und eine heillose Unordnung.
    Sep stand von seinem Stuhl am Feuer auf, legte seine Zeitung und seine Drahtbrille weg und schüttelte uns die Hände.
    »Das ist aber nett, dass Sie gekommen sind. Ich habe meiner Frau oft von Ihnen erzählt.«
    Seine Frau hängte das Handtuch auf. »Ja, und ich freue mich, Sie beide kennen zu lernen. Ich mach schnell mal Tee.«
    Lachend schleppte sie einen Eimer mit schmutzigem Wasser in eine Ecke. »Hab gerade die Fußballtrikots gewaschen. Heute Abend haben die Jungs sie mir gegeben – als ob ich nicht schon sonst genug zu tun hätte.«
    Als sie das Wasser in den Teekessel laufen ließ, blickte ich mich um. Aber nirgends war eine Katze zu sehen. Er war doch nicht etwa wieder davongelaufen?
    Erst als der Tee eingegossen war, traute ich mich, das Thema anzuschneiden.
    Wie ganz nebenbei sagte ich: »Und wie geht es Tiger?«
    »Ach, wunderbar«, erwiderte die Frau. Sie sah auf die Wanduhr. »Er sollte jeden Augenblick zurück sein, dann können Sie ihn sehen.«
    Sep hob den Zeigefinger. »Ich glaube, ich höre ihn. „
    Er stand auf, öffnete die Tür, und unser Oscar stolzierte majestätisch herein. Mit einem Blick hatte er Helen erkannt und sprang ihr auf den Schoß.
    »Er kennt mich«, flüsterte sie. »Er kennt mich.«
    Sep nickte lächelnd. »Klar. Sie waren gut zu ihm. Er wird Sie nie vergessen, und wir auch nicht, nicht wahr, Mutter?«
    »Nein, Mrs. Herriot«, sagte seine Frau und bestrich eine Scheibe Lebkuchen mit Butter. »Sie waren wirklich sehr gut zu ihm, und ich hoffe, Sie besuchen uns noch oft, wenn Sie in der Nähe sind.«
    »Vielen Dank«, sagte ich. »Mit Vergnügen – wir kommen oft nach Brawton.«
    Ich kraulte Oscars Kinn, und dann wandte ich mich wieder an Mrs. Gibbons. »Übrigens, es ist schon nach neun. Wo war er denn bis jetzt?«
    Sie legte das Buttermesser hin und dachte nach.
    »Warten Sie mal«, sagte sie. »Es ist doch Donnerstag, nicht wahr? Ach, jetzt weiß ich’s. Heute Abend war der Yogakurs.«

3 - Boris und Mrs. Bond
     
    »Katzen sind mein ein und alles.« Mit diesen Worten begrüßte mich Mrs. Bond, als ich das erste Mal zu ihr kam. Dabei schob sie energisch das Kinn vor und ergriff meine Hand mit festem Druck. Sie war eine Frau mittleren Alters, mit einem scharf geschnittenen, ausdrucksvollen Gesicht und von imponierender Gestalt. Da ich ihr auf keinen Fall zu widersprechen gedachte, nickte ich nur ernst und verständnisvoll und ließ mich von ihr ins Haus führen.
    Ich sah sofort, was sie meinte. Die große Wohnküche war über und über von Katzen bevölkert: Sie lagen auf Sofas und Stühlen, wälzten sich auf dem Boden, hockten reihenweise auf den Fensterbrettern und kauerten in allen Winkeln und Ecken. Und mitten in diesem Tohuwabohu saß der kleine Mr. Bond, bleich und glatzköpfig, in Hemdsärmeln und las die Zeitung – ein Anblick, der mir mit der Zeit sehr vertraut werden sollte.
    Ich hatte natürlich schon von den Bonds gehört. Sie stammten aus London und hatten sich aus irgendeinem unerklärlichen Grund North Yorkshire als Ruhesitz gewählt. Sie lebten still für sich mit ihren Katzen in einem alten Haus, das sie gekauft hatten, an der Peripherie von Darrowby. Anscheinend hatten sie ein bisschen Geld. Man hatte mir erzählt, dass Mrs. Bond es sich zur Gewohnheit gemacht habe, streunende Tiere aufzunehmen, sie zu füttern und ihnen ein Zuhause zu bieten, falls die Tiere darauf Wert legten. Diese Eigenschaft hatte mich von vornherein sehr für sie eingenommen, denn nach meiner Erfahrung wurden Katzen als eine Art Freiwild betrachtet. Die Leute behandelten sie grausam, schossen auf sie, warfen mit Steinen und allem Möglichen nach ihnen, gaben ihnen nichts zu essen und hetzten rein aus Spaß ihre Hunde auf sie. Es war wohltuend, jemandem zu begegnen, der sich ihrer annahm.
    Mein Patient bei diesem ersten Besuch war ein junger Kater, ein kleines schwarzweißes Knäuel, der verschreckt in einer Ecke kauerte.
    »Er gehört zu den Außenkatzen«, erklärte Mrs. Bond mit dröhnender Stimme.
    »Außenkatzen?«
    »Ja. Alle, die Sie sonst hier sehen, gehören zu den Innenkatzen. Die anderen sind die wirklich wilden – weigern sich einfach, das Haus zu betreten. Ich füttere sie natürlich, aber sie kommen nur rein, wenn sie krank sind.«
    »Ich verstehe.«
    »Ich mache mir Sorgen um die Augen von diesem kleinen Kater – es sieht aus, als ob eine Haut darüber wächst, und ich hoffe,

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