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Alles fuer die Katz

Alles fuer die Katz

Titel: Alles fuer die Katz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herriot
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pressen, droht mir jedes Mal die Packung mit dem Knabberzeug zu entgleiten, was regelmäßig zu einem kleinen Zweikampf führt. Oft muss ich die Fütterung abbrechen, um ihn ausgiebig zu streicheln, am Kinn zu kraulen und zu massieren, denn das ist ihm am liebsten.
    Ich halte es für eine sehr vernünftige Maxime, dass man nach der Pensionierung seinen früheren Arbeitsplatz nicht länger unsicher machen sollte. Natürlich bedeutet mir Skeldale House mehr als das. Es ist ein Ort voller Erinnerungen, dort habe ich mein Junggesellenleben mit Siegfried und Tristan geteilt, mein Eheleben begonnen, meine Kinder auf die Welt kommen und aufwachsen sehen, dort habe ich ein halbes Jahrhundert lang die Triumphe und Niederlagen erlebt, die einem Tierarzt beschieden sind, und doch gehe ich nur noch hin, um meine Post abzuholen. Bei dieser Gelegenheit schaue ich kurz nach, wie die Dinge laufen.
    Die Praxis wird nun von meinem Sohn Jimmy und seinen großartigen jungen Partnern geführt; vergangene Woche stand ich im Büro und beobachtete das rege Kommen und Gehen der Kleintiere, die untersucht, operiert oder geimpft werden wollten. Welch Unterschied zu meinen Anfängen, als unsere Arbeit zu neunzig Prozent an Nutztieren verrichtet wurde!
    Ich wandte mich von dem Strom zotteliger Tierchen ab, um mit Jimmy zu sprechen.
    »Welche Tiere kommen am häufigsten in deiner Praxis vor?«
    Er dachte einen Augenblick nach, dann antwortete er mir: »Hunde und Katzen halten sich ungefähr die Waage, aber ich glaube, dass die Katzen bald Überhand nehmen werden.«

1 - Alfred, der Ladenhüter
     
    Mein Hals brachte mich um. Drei nacheinander auf windgepeitschten Berghängen in Hemdsärmeln beim Lammen verbrachte Nächte hatten mir eine beginnende Erkältung eingetragen, und ich verspürte das dringende Bedürfnis nach einem Päckchen der Hustendrops von Geoff Hatfield. Eine unwissenschaftliche Behandlungsmethode vielleicht, doch ich glaubte wie ein Kind an diese kraftvollen kleinen Bonbons, die einem im Munde explodierten und in wellenförmigen Stößen heilkräftige Feuchtigkeit durch die Bronchien pumpten. Das Geschäft lag in einer Seitenstraße, und es war so winzig – nicht viel größer als ein gemütliches Plätzchen in einer Wohnung –, dass über dem Fenster kaum Platz für das Ladenschild blieb: GEOFFREY HATFIELD, SÜSSWAREN. Aber der Laden war voll. Er war immer voll, und da heute Markttag war, war er übervoll.
    Die kleine Glocke machte »Pling«, als ich die Tür öffnete und mich in das Gewühl von ortsansässigen Damen und Bauersfrauen quetschte. Ich musste eine Weile warten, doch das machte mir nichts aus, denn Mr. Hatfield in Aktion zu sehen war eine der lohnendsten Beschäftigungen in meinem Leben.
    Ich war auch zu einem günstigen Zeitpunkt gekommen, denn der Besitzer befand sich mitten in einer seiner Entscheidungsschlachten. Er kehrte mir den Rücken zu, und der Löwenkopf mit der silbernen Mähne ragte leicht geneigt über den breiten Schultern empor, als er die Reihen großer Bonbongläser vor der Wand inspizierte. Die auf dem Rücken zusammengelegten Hände strafften und lockerten sich abwechselnd, während er seinen inneren Kampf ausfocht, dann schritt er mit ein paar flinken Schritten die Reihe ab und prüfte nacheinander alle Gläser mit forschendem Blick. Mir kam der Gedanke, dass Lord Nelson, als er auf dem Achterdeck der Victory auf und ab geschritten war und über die beste Taktik für den Angriff auf den Feind nachgedacht hatte, nicht imposanter einen konzentrierten Menschen vorgestellt haben konnte.
    Die Spannung in dem kleinen Laden stieg merklich, als er eine Hand nach oben reckte, sie dann jedoch kopfschüttelnd wieder zurückzog, und ein Seufzer entfuhr den versammelten Damen, als er mit einem abschließenden ernsten Nicken und einem Straffen der Schultern beide Arme ausstreckte, ein Glas ergriff, sich herumdrehte und der Gesellschaft zuwandte. Sein langes Gesicht, das dem eines römischen Senators ähnelte, war zu einem gütigen Lächeln verzogen.
    »Nun, Mrs. Moffat«, redete er mit Donnerstimme eine korpulente Matrone an, hielt das Glasgefäß mit beiden Händen und neigte es mit der Anmut und der Ehrerbietung eines Cartier-Juweliers, der ein Diamantenkollier präsentiert, »ich frage mich, ob ich Sie hierfür gewinnen kann.«
    Mrs. Moffat, die fest ihre Einkaufstasche umklammerte, inspizierte die in Papier gewickelten Bonbons in dem Glas genau. »Nun, ich weiß nicht recht...«
    »Wenn ich mich recht

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