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Alles fuer die Katz

Alles fuer die Katz

Titel: Alles fuer die Katz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herriot
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länger mit ansehen. An diesem Abend ging ich hinüber, um mit Geoff Hatfield zu sprechen.
    »Ich habe heute Ihren Kater gesehen«, sagte ich. »Mit ihm geht es rapide bergab. Gibt es irgendwelche neuen Symptome?«
    Der große Mann nickte matt. »Ja, in der Tat. Ich wollte Sie schon anrufen. Er erbricht sich ein wenig.«
    Ich ballte so fest die Fäuste, dass mir die Fingernägel ins Fleisch stachen. »Da ist es wieder. Alles deutet daraufhin, dass bei ihm innerlich etwas nicht normal ist, und doch kann ich nichts finden.« Ich beugte mich hinunter und streichelte Alfred. »Ich mag es gar nicht, ihn so zu sehen. Schauen Sie sich sein Fell an. Es hat immer so hübsch geglänzt.«
    »Das stimmt«, erwiderte Geoff. »Er vernachlässigt sich. Er putzt sich überhaupt nicht mehr. Es ist, als könnte er sich nicht dazu aufraffen. Und vorher konnte er gar nicht damit aufhören. Lecken, lecken, lecken, stundenlang, ohne Ende.«
    Ich schaute ihn an. Seine Worte hatten einen Funken in meinem Kopf gezündet. »Lecken, lecken, lecken.« Ich schwieg und dachte nach. »Ja... wenn ich es mir überlege, dann hat sich keine Katze, die ich je gesehen habe, so oft geputzt wie Alfred...« Aus dem Funken wurde plötzlich eine Flamme, und ich schoss von meinem Stuhl hoch.
    Mr. Hatfield«, sagte ich, »ich möchte eine Probe-Laparotomie vornehmen!«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ich glaube, er hat ein Haarknäuel im Bauch, und ich möchte ihn operieren, um herauszufinden, ob ich Recht habe.«
    »Sie meinen, ihn aufmachen?«
    »Ja, genau das.«
    Er hob die Hand vor die Augen, und das Kinn sank ihm auf die Brust. So blieb er lange stehen, dann sah er mich mit einem gehetzten Blick an. »Oh, ich weiß nicht. An so etwas habe ich noch gar nicht gedacht.«
    »Wir müssen etwas unternehmen, sonst stirbt diese Katze.«
    Er bückte sich und streichelte Alfred immer wieder den Kopf, dann sagte er, ohne hochzusehen: »Also gut, wann?«
    »Morgen früh.«
    Als Siegfried und ich uns am nächsten Tag im Operationsraum über die schlafende Katze beugten, arbeitete mein Hirn fieberhaft. Wir hatten in letzter Zeit zwar immer öfter Kleintiere operiert, aber da hatte ich stets gewusst, was mich erwartete. Diesmal hatte ich das Gefühl, ins Unbekannte vorzustoßen.
    Ich schnitt durch die Haut, die Bauchmuskeln und das Bauchfell, und als ich nach vorn in Richtung Diaphragma griff, ertastete ich im Magen eine teigige Masse. Ich durchtrennte die Magenwand, und mein Herz machte einen Sprung. Da war es, ein großes, verfilztes Haarknäuel. Die Ursache für all die Probleme. Etwas, was auf dem Röntgenbild nicht zu erkennen war.
    Siegfried grinste. »Jetzt wissen wir’s!«
    »Ja«, sagte ich, während große Wellen der Erleichterung mich durchströmten. »Jetzt wissen wir’s.«
    Und da waren noch mehr Haare. Nachdem ich den Magen ausgeräumt und wieder zugenäht hatte, fand ich weitere, kleinere Haarknäuel, die über den ganzen Darm verteilt Beulen bildeten. Sie alle mussten entfernt und die Darmwand an mehreren Stellen genäht werden. Das gefiel mir gar nicht. Es bedeutete für meinen Patienten ein noch größeres Trauma und einen noch größeren Schock, aber schließlich war es geschafft, und man sah nur noch eine hübsche Reihe von Operationsnähten.
    Als ich Alfred zu Hause ablieferte, brachte es sein Herr fast nicht über sich, ihn anzuschauen. Schließlich warf er einen schüchternen Blick auf seinen Kater, der immer noch von dem Anästhetikum betäubt war. »Wird er überleben?«, flüsterte er.
    »Seine Chancen stehen gut«, erwiderte ich. »Er hat zwar eine größere Operation hinter sich, und vielleicht dauert es eine Weile, bis er sie verkraftet hat, aber er ist ja jung und kräftig. Er dürfte wieder in Ordnung kommen.«
    Ich sah, dass Geoff nicht überzeugt war, und daran änderte sich auch während der folgenden Tage nichts. Ich erschien immer wieder in dem kleinen Zimmer hinter dem Laden, um der Katze Penicillinspritzen zu geben, und es war nicht zu übersehen, dass er der Meinung war, Alfred müsse sterben.
    Mrs. Hatfield war optimistischer, aber sie machte sich Sorgen um ihren Mann.
    »Ach, er hat die Hoffnung aufgegeben«, sagte sie. »Und nur deswegen, weil Alfred den ganzen Tag in seinem Bett liegt. Ich habe schon versucht, ihm zu erklären, dass es noch eine Weile dauern kann, bis die Katze wieder herumläuft, aber er will einfach nicht hören.«
    Sie sah mich mit angsterfülltem Blick an! »Und, wissen Sie, Mr. Herriot, es macht ihn

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