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Alles muss versteckt sein (German Edition)

Alles muss versteckt sein (German Edition)

Titel: Alles muss versteckt sein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wiebke Lorenz
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er aber in Ordnung fand, da er am besten von allen dreien verdiente. Doch ganz so gelassen, wie Patrick es mir gegenüber immer dargestellt hatte, sahen seine Geschwister die Situation offenbar doch nicht, das zeigte ihre Reaktion auf Patricks scherzhafte Bemerkung.
    »Ich hol uns mal Servietten«, sagte ich und verließ den Tisch.
    »Brauchen wir doch nicht«, sagte Patrick und hielt mich am Ärmel meiner Tunika fest.
    »Ihr vielleicht nicht, ich aber.«
    »Okay. In irgendeiner Küchenschublade müssten noch welche sein.«
    »Die finde ich schon.«
    Doch ich fand nichts in der Küche, weder in den Schubladen noch in den Schränken, also ging ich rüber ins Wohnzimmer und öffnete die Vitrine, in der Patrick Teller und Gläser aufbewahrte. Wenn, dann müssten hier Servietten zu finden sein. Auf den Regalböden im Schrank lag nichts, also zog ich eins der unteren drei Schubfächer auf und entdeckte dort eine Ansammlung von Kerzen in verschiedenen Farben. Das ging ja schon mal in die richtige Richtung, in der zweiten Schublade lagen immerhin schon Serviettenringe. Schublade drei enthielt tatsächlich einen Stapel Papierservietten und ich holte sie heraus. Plötzlich blieb mein Blick an etwas hängen, das direkt darunterlag. Ein Foto. Für einen Moment glaubte ich fast, das Bild würde mich zeigen. Mich – zusammen mit Patrick. Verwundert nahm ich das Foto in die Hand, betrachtete die blonde Frau, die mir wirklich ziemlich ähnlich sah. Sie lachte, genau wie Patrick, der sie im Arm hielt.
    »Hast du was gefunden?« Vor Schreck ließ ich fast das Foto fallen. Langsam und mit schlechtem Gewissen drehte ich mich zu Patrick um.
    »Tut mir leid«, sagte ich und hielt ihm meine Entdeckung hin. »Ich wollte wirklich nicht schnüffeln, ich habe nur nach Servietten gesucht.«
    »Macht doch nichts«, sagte er, nahm die Fotografie und legte sie zurück in die Schublade. »Dann weißt du jetzt wenigstens, dass ich in Sachen Frauen einen bevorzugten Typ habe.« Er schob das Fach wieder zu und grinste mich schief an. »Wusste gar nicht mehr, dass das da liegt.«
    »Eine Exfreundin?«, fragte ich, obwohl ich das eigentlich gar nicht wollte, es kam einfach so aus mir heraus.
    »Ja. Ist aber lange her. Komm, das Essen ist fertig, wir warten nur noch auf dich.« Arm in Arm gingen wir wieder nach draußen in den Garten, wo Felix bereits dabei war, das gegarte Fleisch auf unsere Teller zu verteilen.
    »Warum erzählen Sie mir das?« Jan Falkenhagen betrachtet sie aufmerksam.
    »Was genau meinen Sie jetzt?«
    »Dass Sie dieses Foto gefunden haben.«
    »Weil ich mich gerade daran erinnert habe.«
    »Und? War es wichtig?« Marie zuckt mit den Schultern.
    »Nein, eigentlich nicht. Patrick und ich haben irgendwann später noch einmal darüber gesprochen, und er hat mir versichert, dass die Frau wirklich keine Rolle mehr für ihn spiele und dass es schon ewig her sei, dass sie mal zwei Jahre lang zusammen waren. Er hat das Bild sogar dann weggeworfen, obwohl ich ihn nicht einmal darum gebeten habe.«
    »Aber wenn es nicht so wichtig ist und auf dem Bild nur irgendeine Exfreundin von Patrick zu sehen war, warum erwähnen Sie es dann? Sie haben bisher den gesamten Abend ziemlich detailliert wiedergegeben.«
    »Weil«, sie holt tief Luft, »an diesem Abend noch etwas passiert ist. Darum ist er mir so gut in Erinnerung geblieben.«
    »Nämlich?«
    »Als ich mit Patrick, Vera und Felix draußen im Garten saß, wir zusammen aßen, tranken und uns fröhlich miteinander unterhielten – da ging es wieder los. Die Zwänge kamen zurück.«
    »Gibst du mir noch ein Stück Lamm, bitte?« Ich reichte meinen Teller rüber zu Felix, der bereits dabei war, die zweite Lage zu grillen. Zwar war ich schon pappsatt, aber das Fleisch schmeckte einfach zu gut. Das Gleiche galt für den Rotwein, Vera hatte wirklich einen ganz besonderen Wein besorgt, den ich in kleinen Schlückchen genoss.
    Felix war offenbar schon wieder an dem Punkt, an dem es besser für ihn gewesen wäre, gar nichts mehr zu trinken. Aber weder Patrick noch Vera sagten etwas, und mir stand es natürlich erst recht nicht zu, Felix zu maßregeln. Außerdem wurde er im Gegensatz zu dem Abend auf der Premierenfeier überhaupt nicht unangenehm, sondern war ausgesprochen witzig und gut gelaunt. Keine Spur mehr von der latenten Aggression, die ich in der Kantine des Schauspielhauses so deutlich gespürt hatte, oder der Häme, als er und Vera uns nackt im Flur überrascht hatten.
    »Hör auf!«, prustete

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