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Alles nicht so einfach

Alles nicht so einfach

Titel: Alles nicht so einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cora Carmack
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Schoß.
    »Wisst ihr, was für ein Spiel ich noch nie gespielt habe?«, fragte sie das ganze Zimmer. »Flaschendrehen!«
    Victoria sah skeptisch aus. »Du hast noch nie Flaschendrehen gespielt? Echt nicht?«
    Kelsey zuckte mit den Schultern, dann warf sie mir über die Schulter hinweg einen Blick zu und zwinkerte. »Was soll ich sagen?«, fuhr sie fort. »Ich bin eben eine Spätzünderin. Als diese Ladys hier ins Spiel kamen …« (sie deutete auf ihre gigantischen Möpse) »… brauchten die Leute kein Spiel mehr als Vorwand, um mit mir rumzumachen.«
    Cade blickte sie an und zog eine Augenbraue nach oben. »Und wir brauchen jetzt einen Vorwand?«
    Sie sprang von der Couch und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. Dann schnappte sie sich eine halbvolle Wasserflasche vom Couchtisch. »Natürlich nicht. Aber das
Spiel
ist ja das Aufregende daran.«
    Sie packte mich am Arm und zog. Hysterisch lachend rollte ich auf den Boden.
    »Seht ihr?«, sagte Kelsey. »Bliss hat jetzt schon Spaß. Vic, bring den Wodka her! Wir machen das Ganze noch ein bisschen interessanter. Das ist Flaschendrehen für Erwachsene. Das bedeutet, keine braven Küsschen auf die Lippen. Ich will Zunge sehen.«
    »Also wirklich, Kelsey, du bist ja noch perverser als die meisten Kerle, die ich kenne«, spottete Lindsay.
    »Danke! Nun, ich bin nicht unverschämt. Ihr könnt euch stattdessen auch für das brave Küsschen entscheiden … aber dann müsst ihr zur Strafe ein Glas trinken.«
    Die meisten der Jungs wirkten erleichtert. Rusty sah enttäuscht aus.
    »Wir sind viel mehr Mädchen als Jungs«, merkte Lindsay an.
    Victoria grinste. »Vielleicht solltest du Garrick suchen gehen und ihn dazu bringen, mitzumachen.«
    Ich wurde blass. »Nein! Auf keinen Fall.«
    »Himmel, Bliss, du bist so was von prüde.«
    Kelsey warf mir ein wissendes Lächeln zu. Und ich brauchte diese Ablenkung unbedingt. Ich griff nach der Flasche und drehte sie.
    Sie zeigte auf Rusty, und ich ließ ihm nicht mal die Wahl zwischen den Kussformen. Ich beugte mich quer über den Kreis, packte ihn am Kragen und zog ihn zu mir. Ich war so betrunken, dass der Kuss ein wenig nass ausfiel, aber wir waren alle betrunken, deshalb spielte das wohl keine Rolle. Ich küsste ihn noch ein paar Sekunden lang, dann schob ich ihn weg und setzte mich wieder hin.
    Rusty stieß einen Pfiff aus. »Verdammt, Süße. Wenn ich nicht hundertzehnprozentig schwul wäre, würde ich dich fragen, ob du mit mir ausgehen willst, und zwar jetzt sofort.«
    Ich warf den Kopf in den Nacken und lachte. Es fühlte sich gut an, loszulassen.
    Rusty war als Nächster dran, und sein Opfer war der arme Jeremy. Er schnappte sich die Flasche Wodka und sagte: »Nimm es mir nicht übel, Rusty, aber du bist einfach nicht mein Typ.« Er lächelte, nahm einen großen Schluck und küsste dann Rusty blitzschnell auf die Lippen.
    Wir machten alle
oooh,
als wären wir noch in der Mittelstufe.
    Es klopfte an der Tür; Kelsey sprang auf und hüpfte durch den Flur. Dann kehrte sie mit zehn weiteren Leuten aus unserer Fachschaft zurück.
    »Es macht dir doch nichts aus, oder?«, fragte sie unschuldig. Das war typisch Kelsey: Erst mal Leute einladen und dann erst um Erlaubnis fragen. Da mich jetzt ohnehin schon nichts mehr kümmerte, schüttelte ich den Kopf.
    »Hervorragend, nehmt Platz meine Damen und Herren. Zeit für eine kleine Orgie.«
    Und als etwas anderes hätte man das auch wirklich nicht bezeichnen können. Innerhalb von Minuten sah ich, wie eine ganze Reihe von Freunden mit anderen Freunden herummachte, egal ob sie sich gegenseitig mochten, sich normalerweise in den Wahnsinn trieben oder sich als Geschwister betrachteten. Eine Nacht lang schoben wir alles beiseite und ließen die Wasserflasche unser Leben bestimmen.
    Als diese das nächste Mal auf mich zeigte, hatte ein Mädchen sie gedreht. Die Jungs buhten uns alle aus, als wir uns für den Straf-Drink entschieden. Aber als wir uns ein Küsschen gaben, jubelten sie wieder. Lachend drehte ich erneut die Flasche, diesmal zeigte sie auf Cade.
    Cade war vom Aussehen her der niedliche Junge von nebenan, bis hin zu seinem jungenhaften Grinsen, mit dem er mich jetzt bedachte. Ich zuckte mit den Schultern und krabbelte auf ihn zu. Dann kniete ich mich vor ihn, legte ihm die Hände auf die Schultern und beugte mich vor.
    Zuerst war es ein Kuss wie jeder andere … und dann plötzlich nicht mehr. Cades Hand legte sich auf meinen Hinterkopf, seine andere zog mich an der Taille

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