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Alles nicht so einfach

Alles nicht so einfach

Titel: Alles nicht so einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cora Carmack
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auf mich warteten. Die Unterhaltung drehte sich jetzt glücklicherweise um irgendeine andere Klatschgeschichte, die mit Garrick nichts zu tun hatte. Als wir die nächste Runde tranken, fühlte sich meine Haut wie eine warme Decke an, und meine Kehle schmerzte vor lauter Lachen über Dinge, die vielleicht lustig waren, vielleicht aber auch nicht. Wir waren alle schon so knülle, dass sich unsere Unterhaltung in Fragmente, Insider-Witze und Gelächter auflöste.
    »Ich bin
so
betrunken«, sagte Rusty, »dass ich mich am liebsten ins Auto setzen und Akkordeon spielen würde, bis ich wieder nüchtern bin.«
    Mein Lachen war beschämend laut. »Du hast ein Akkordeon?«
    »Aber klar doch. Soll ich mal für dich spielen?«
    »Unbedingt!«
    Ich ließ meinen Geldbeutel bei Cade, damit er für mich mitzahlen konnte. Zur Belohnung drückte ich ihm einen nassen Kuss auf die Wange.
    »Oh! Ich auch! Ich auch!«, rief Kelsey. Sie reichte ihren Geldbeutel ebenfalls Cade und tätschelte ihm den Kopf, anstatt ihn zu küssen, und Rusty legte je einen Arm um uns beide.
    »Schreibt es euch auf, Jungs! Den Damen gefallen Männer, die ein Instrument spielen können.«
    Lindsay schnaubte. »Dein
Instrument
mag Mädchen nicht mal, Rusty!«
    »Das heißt aber nicht, dass
sie es
nicht mögen!«
    Ich bin mir sicher, dass der Geräuschpegel in der Bar nur noch halb so hoch war, nachdem wir weg waren, aber ich konnte den Unterschied nicht feststellen. In meinem Kopf ging es immer noch laut zu. Ein paar Minuten später kam auch der Rest der Gruppe heraus und setzte sich zu uns auf die Motorhaube von Rustys Auto. Rusty spielte Akkordeon und sang ein Lied, von dem er behauptete, dass es französisch wäre (ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass es nur Kauderwelsch war).
    Das war uns egal. Nach ein paar Minuten konnten wir das Kauderwelsch auswendig und sangen mit. Wir brachten den Gästen der Bar ein Ständchen dar, als sie gegen zwei Uhr zu ihren Autos gingen. Wir sangen auf Englisch und in Kauderwelsch. Wir sangen Songs von Britney Spears, Madonna und Lieder aus dem
Phantom der Oper.
Cade erfand einen lächerlichen Rap, in dem er »heute« auf »Räude« reimte. Und wir sangen weiter, bis alle weg waren und der Besitzer herauskam und uns aufforderte, abzuschwirren.
    Wir waren noch immer alle zu betrunken, um zu fahren, abgesehen vielleicht von Jeremy, aber keines unserer Autos war groß genug für uns alle.
    Aus einer Laune heraus sagte ich: »Lasst uns zu mir gehen. Wir müssen zwar knapp einen Kilometer zu Fuß gehen, aber dafür bin ich mir ziemlich sicher, dass ich noch Wodka im Gefrierfach habe.«
    Deshalb zogen wir unter dem Schlachtruf »Wodka!« los.
    Später sollte ich diese Nacht bereuen, aber in diesem Augenblick wollte ich nur, dass sie nie enden würde.

12
    Irgendwo zwischen der Bar und meiner Wohnung verlor ich meine Schuhe. Sie waren zwar flach, brachten meine Füße aber trotzdem fast um. Deshalb bückte ich mich einfach und streifte sie ab.
    »Holla, Babe, was soll das werden?«
    Kichernd ließ ich mich gegen Cade fallen. Ich dachte, ich wäre zuvor schon betrunken gewesen, doch jetzt, wo ein wenig Zeit verstrichen war … es hatte mich wirklich erwischt. Ich war betrunkener, als ich jemals gewesen war. »Schuhe sind blöd. Warum tragen die Menschen überhaupt Schuhe?«
    Er lachte. »Damit sie nicht in einen Nagel treten und Tetanus bekommen, darum.«
    »Treten. Tetanus. Treten. Ts sind t-t-tückisch.«
    Er lachte, deshalb lachte ich auch, obwohl ich keine Ahnung hatte, was so lustig war.
    »Du bist hinreißend. Komm her. Ich rette deine Füße und bringe dich huckepack nach Hause.«
    »Juhu!«
    Er bückte sich und ich sprang ihm auf den Rücken. Die Schuhe in seiner Hand, schwankten wir zusammen die Straße entlang. Als wir den Parkplatz betraten, der zu meinem Wohnblock gehörte, sang ich ein frei erfundenes Lied, das ungefähr folgendermaßen ging: »Cade is my hero! Zero to hero!«
    »Was meinst du mit zero? Eine Null war ich nie!«
    »Cade ist mein allerbester Freund! Davon habe ich immer schon geträumt! Sein Auto riecht nach Käsefuß! Drum geb ich ihm jetzt einen Kuss!«
    Rusty rief: »Gib ihm einen Kuss, wenn ihr allein seid!«
    »Und Rusty ist ein Dummerchen, der Wind in meinem Haar riecht nach Wummerchen.«
    Cade lachte. »Du meinst wohl ›klingt‹?«
    »Was klingt?«
    »Vergiss es«, kicherte er.
    Meine Wohnung kam in Sicht.
    »Ach, Mist. Ich habe meine Handtasche vergessen.«
    »Ich hab sie, Babe.«
    »Echt? Du

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