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Alles nicht so einfach

Alles nicht so einfach

Titel: Alles nicht so einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cora Carmack
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mir sicher, dass ich in seinen Armen auseinanderfallen würde –und dann wich er zurück.
    Für ein paar lange Sekunden musste ich mich aufs Atmen konzentrieren, bevor mir überhaupt in den Sinn kam, sauer zu sein. Dann schlug ich ihm auf den Bizeps. »Bist du verrückt? Was hast du dir bloß dabei gedacht? Was, wenn jemand hereingekommen wäre?« Ich schubste ihn ein paar Schritte weg und sprang vom Tisch, wobei meine Füße wackelig auf dem Boden aufkamen.
    »Ich fand einfach, dass du für diese frühen Morgenstunden absolut zu sexy ausgesehen hast.«
    Mein Blick wurde noch finsterer. »Ich meine es ernst, Garrick.«
    »Ich auch«, erwiderte er. Er nahm mich am Ellbogen und zog mich in die hintere Ecke des Zimmers, wo wir von der Tür aus nicht gesehen werden konnten und wir gewarnt würden, falls jemand hereinkäme. »Wenn es um dich geht, Bliss, meine ich es sehr ernst.«
    Deutete er da gerade das an, von dem ich glaubte, dass er es andeutete? Sein Blick war gefährlich. Als er mir so nahe war, konnte ich nicht mehr klar denken. Er versuchte, mich erneut mit einem Kuss zu locken, aber auch wenn man uns von der Tür her nicht sehen konnte, hatte ich zu große Angst. Ich fühlte mich wieder wie in dieser ersten Nacht, als wir zusammen auf dem Bett gelegen hatten. War das ich? War ich bereit für so etwas?
    Ich drehte den Kopf, und seine Lippen trafen stattdessen meinen Hals.
    Alles war einfach so verwirrend.
    Wie konnte ich mir etwas so sehnlich wünschen und gleichzeitig wieder nicht?
    Ein Teil von mir wollte die Arme um ihn schlingen und seinen Mund anflehen, meine Haut nie mehr zu verlassen. Und ein anderer Teil von mir wollte schreiend in die andere Richtung rennen.
    Letzterer Teil setzte sich durch.
    Ich entzog mich seiner Umarmung und hielt die Hand hoch, um ihn davon abzuhalten, mir zu folgen. »Ich kann nicht. Ich muss gehen. Ich will versuchen, vor der Probe heute Abend Cade zu finden und mit ihm zu sprechen, ob wir nicht alles wieder hinbiegen können.«
    Dann flüchtete ich aus dem Labor, meine Haut immer noch brennend von seiner Berührung.
    Cade war schon weg, als ich im Aufenthaltsraum ankam, und ich schaffte es den ganzen Tag nicht, ihn allein zu erwischen. Ich überlegte mir, ihn vor der Probe um ein Gespräch zu bitten, aber alle waren da und starrten mich an, und ehrlich gesagt fehlte mir auch einfach die nötige Kraft dazu.
    Doch das bedeutete, dass unsere dritte Probe genauso schlecht anfing wie die davor.
    Eric, der keine Ahnung hatte, welche Dramen sich jenseits der Bühne abspielten, wusste sich nicht mehr zu helfen. Ich glaube, er merkte, dass das alles von Cade und mir ausging, deshalb schickte er uns weg. Er behauptete, dass er sich ein wenig Zeit für den Chor nehmen wollte, aber wir sollten trotzdem arbeiteten. Deshalb schickte er uns in einen kleineren Probenraum, um allein zu arbeiten … mit Garrick.
    Das musste ein Vorzeichen für die Apokalypse sein. So schreckliche Dinge passierten nur, wenn die Welt dabei war unterzugehen.
    Ich beneidete Garrick um seine Gelassenheit. Er verriet sich durch nichts.
    Ich selbst hingegen war die Inkarnation einer absoluten Katastrophe.
    Wir probten zweimal unsere erste Szene. Cade war leblos, und ich war erbärmlich.
    Ganz egal, wie oft Garrick zwischen den einzelnen Versen »Wach auf!« oder »Leidenschaft!« oder »Mehr Einsatz!« murmelte – wir waren weiterhin furchtbar.
    Garrick, der wusste, wozu wir beide fähig waren, wurde immer frustrierter. Er machte sich nicht die Mühe, Optimismus vorzutäuschen.
    »Fünf-Minuten-Pause, für euch beide.«
    Ich ging auf die Toilette und spritzte mir Wasser ins Gesicht. Das musste aufhören. Wenn ich mit Dom Theater spielen konnte, dann konnte ich das sicherlich auch mit Cade, ganz egal, wie durcheinander er war. Er war mein bester Freund, aber wenn ich Schauspielerin werden wollte, musste ich lernen, meine Gefühle außen vor zu lassen und mir vorzustellen, dass er jemand anderes wäre.
    Als ich mich ein wenig besser fühlte, ging ich zurück in den Probenraum.
    Cade und Garrick waren schon da und unterhielten sich.
    »Ich weiß, dass sich da gerade etwas Persönliches zwischen euch abspielt, aber du musst darüber hinwegkommen«, sagte Garrick.
    »Das versuche ich. Aber so einfach ist das nicht.«
    Garrick stand mit dem Rücken zu mir, aber Cades Gesicht konnte ich sehen; es sah blass und zerknittert aus, wie ein weggeworfenes Stück Papier. Es schnürte mir die Kehle zu, und ich wünschte, das wäre

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