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Alles nicht so einfach

Alles nicht so einfach

Titel: Alles nicht so einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cora Carmack
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Leben unter der Erde verbracht hatte (mein früheres Ich ist in dieser Geschichte ein Maulwurf). Vielleicht war das alles, was wir bekamen, wenn es um solche Beziehungen ging – ein Aufblitzen von Sonnenlicht. Vielleicht war es zu hell, als dass man es über einen längeren Zeitraum aushalten konnte. Vielleicht sollte ich dankbar sein.
    Ich empfand keine Dankbarkeit. Ich fühlte mich elend (und randvoll mit Eis).
    Am Mittwoch waren wir wieder im Labor, und Garrick hielt immer mindestens einen Meter Abstand zu meinem Arbeitsplatz. Bei der Probe am Abend saß er ganz oben in der letzten Reihe, machte sich Notizen und sagte kein Wort.
    Donnerstag und Freitag genau dasselbe. Die Proben liefen besser, jetzt wo Cade und ich alles wieder einigermaßen hingebogen hatten. Wir waren noch nicht wieder Freunde. Ich sah uns in naher Zukunft auch nicht gemeinsam abhängen, aber wir konnten uns ohne größere Katastrophen miteinander unterhalten, und wir hatten beide den Kopf so weit frei, dass wir uns auf das Stück konzentrieren konnten.
    Am Wochenende schaltete ich wieder in meinen Maulwurf-Modus, ich verließ die Wohnung nicht und duschte nur, wenn es unbedingt notwendig war. An jedem anderen Wochenende hätte mich Kelsey dazu gezwungen, auszugehen, aber sie war noch immer ein wenig sauer wegen meines Verhaltens im Club.
    Deshalb war ich so ziemlich allein.
    Außer Hamlet hatte ich niemanden. Und Hamlet hasste mich mit dem Feuer von tausend Sonnen.
    Eine ganze Woche verbrachte ich in Einsamkeit, erst dann brachte ich den Mut auf, etwas dagegen zu unternehmen.
    Schließlich ging ich in Garricks Sprechstunde, weil ich zu viel Angst hatte, ihn zu Hause oder nach dem Unterricht anzusprechen. Als ich mich der Tür näherte, war er gerade am Telefon.
    »Ich weiß.« Er nickte und lächelte. »Ich weiß. Ehe du dich versiehst, bin ich schon wieder zu Hause. Nur noch drei Monate, was ist das schon?«
    Ich erstarrte. Ich presste mich vor seiner Tür an die Wand, meine Lungen schienen leer, ganz egal wie oft ich Luft holte.
    »Das? Nein, darüber bin ich hinweg. Eigentlich war es von Anfang an nicht das Richtige … nur lästig.«
    Etwas in mir ging in Stücke, etwas, das ohnehin schon zerbrechlich und schwach gewesen war, zerbrach und zerbrach und zerbrach.
    »Ich hätte es besser wissen sollen. Ich weiß. Aber jetzt ist es vorbei, und weißt du was? Das ist mir ganz egal. Ja, ja, ich werde einen anderen Arbeitsplatz finden. Das ist es einfach nicht wert.«
    Nicht wert?
    Ich glaube, bis dahin hatte ich immer noch Hoffnung gehabt, auch wenn ich versucht hatte, mir das auszureden.
    Hoffnung … Hoffnung war so eine Schlampe.
    Ich würde nicht weinen. Er war darüber hinweggekommen. Das musste ich auch schaffen. Und ich musste dafür sorgen, dass er es mitbekam. Wenn er darüber nachdachte, wegzugehen, um sich von mir fernzuhalten, dann musste ich das in Ordnung bringen. Ich wollte nicht der Grund dafür sein, dass er wegging.
    Bevor ich meine Meinung ändern konnte, klopfte ich an den Türrahmen und ging durch die offene Tür.
    Er blickte auf und verhaspelte sich bei dem, was er als Nächstes hatte sagen wollen. Er starrte mich einen Moment lang an, als hätte er das Telefon in seiner Hand ganz vergessen.
    Endlich blinzelte er und wandte sich wieder seinem Gespräch zu. »Hey, ich muss Schluss machen. Ich rufe dich später noch mal an, okay?«
    Wer immer am anderen Ende gesprochen hatte – ich hasste diese Person. War es ein Mädchen? Hatte er zu Hause in Philadelphia eine Freundin? War ich nur ein Seitensprung für ihn gewesen, nur Sex (oder, na ja, beinahe Sex)? Wer immer es war, er redete noch zwanzig Sekunden weiter, während Garrick »ja« und »okay« sagte und dazu nickte.
    Als er auflegte, hatte ich immer noch keine Ahnung, was ich sagen sollte.
    Er blickte mich einen Augenblick lang an, dann sagte er: »Wie kann ich dir weiterhelfen, Bliss?«
    Bei seinem formalen Tonfall wurde mir ganz mulmig, aber ich versuchte, ihn so gut ich konnte nachzuahmen. »Ich wollte mich nur für mein Verhalten bei unserer Probe entschuldigen. Cade und ich haben alles wieder in Ordnung gebracht …«
    »Das habe ich gemerkt«, unterbrach er mich.
    Meine Gedanken gerieten ins Straucheln, ließen mich einen Moment lang im Stich. »Deshalb … Ich, ähm, ich verspreche, dass es nicht wieder vorkommen wird. In Zukunft werde ich eine professionelle Einstellung haben. Ich werde mein Privatleben nicht in die Proben oder deinen Unterricht mit

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