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Alles nicht so einfach

Alles nicht so einfach

Titel: Alles nicht so einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cora Carmack
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dass er auf meinem Kissen schlief, sprachlos.
    Er liegt in meinem Bett. Mit
mir.
    Schlafend.
    Wir schlafen zusammen in einem Bett!
    »Du bist wach.« Gott, seit wann passten groggy und großartig so gut zusammen? Mit großen Augen nickte ich; ich hatte nicht darüber nachgedacht, was ich sagen sollte, wenn ich ihn tatsächlich aufgeweckt hätte.
    »Wie geht es dir?«
    Das konnte ich beantworten. »Beschissen. Alles tut mir weh. Vor allem mein Hals.«
    Er streckte die Hand aus und legte sie auf meinen Schenkel. Als wäre es normal. Als würden wir uns dauernd gegenseitig die Hand auf den Schenkel legen.
    »Ich glaube, das ist normal«, sagte er. Das mit dem Schenkel? Nein, nein … mein Hals. »Brauchst du irgendwas?«, fuhr er fort.
    Ich schüttelte den Kopf. Was zum Teufel war passiert, während ich so neben der Spur war?
    Er setzte sich auf. Das Betttuch fiel ihm bis auf die Taille herunter und gewährte mir freie Sicht auf seinen Oberkörper. Es hing ihm um die Hüften, wodurch mein Blick auf die Muskeln gelenkt wurde, die unten in seiner Shorts verschwanden. Gott. Seine Hand wanderte zu meinen Haaren – meinen Haaren, die mir strähnig und fettig über das Gesicht fielen; ein starker Kontrast dazu, wie gut er gerade jetzt aussah. Es schien ihm nichts auszumachen.
    Noch mal: Was zum Teufel passierte da gerade?
    »Ich bin froh, dass du wieder in Ordnung bist«, sagte er.
    Ich nickte. Nicken war alles, was ich tun konnte, alles, was ich verstand. Nicken ergab wenigstens immer noch einen Sinn.
    »Du solltest weiterschlafen. Du musst dich ausruhen. Es sei denn, du hast Hunger?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Dann schlaf.«
    Er schubste mich ein wenig, und langsam legte ich meinen Körper ab, sicher, dass in dem Moment, in dem mein Kopf das Kissen berührte, dieses Paralleluniversum aufhören würde zu existieren.
    Tat es aber nicht.
    Er schlug die Bettdecke zurück und schlüpfte aus dem Bett.
    »Du willst gehen?«, fragte ich.
    Er hielt inne, und ich sah, wie ihm in rascher Folge klar wurde, wo er war und wie wenig er anhatte. Er zögerte, war unsicher. Das war so ein seltsamer Zug, einer, den ich noch nie an ihm gesehen hatte. »Möchtest du, dass ich gehe?« Am liebsten hätte ich die Zeit angehalten, diesen Moment studiert, die Sekunde erfasst, in der dieser kühne Kerl plötzlich von Zweifeln erfüllt wurde. Natürlich wollte ich nicht, dass er wegging!
    Ich schüttelte den Kopf und war froh darüber, dass mich die Erschöpfung irgendwie ruhig machte.
    Er lächelte so breit, dass ich vergaß, dass es je Zweifel gegeben hatte. »Dann gehe ich nicht. Ich hole mir nur ein Glas Wasser. Schlaf weiter.«
    Er ging, und ich wälzte mich schwankend auf die Seite. Ich hörte, wie der Wasserhahn auf- und wieder zugedreht wurde. Ich versuchte, mir vorzustellen, was er gerade machte. Der Fußboden knarrte nicht, deshalb kam er nicht zurück. Stand er einfach an der Spüle und trank? Oder knarrte der Boden nicht, weil meine Wahnvorstellungen zu Ende waren und er nicht zurückkam? Hatte der Boden geknarrt, als er sich auf den Weg zur Spüle gemacht hatte? Ich konnte mich nicht daran erinnern. Ich bekam Panik. Vielleicht sollte ich aufstehen und ihm nachgehen. Sicherstellen, dass er real war.
    Dann senkte sich mein Bett ein wenig und ich spürte Wärme hinter mir und einen Arm, der sich um meine Taille schlang. Zuerst erstarrte ich, doch dann entspannte ich mich so plötzlich, dass ich praktisch an ihn sank. Er war so warm. Ich fühlte mich, als hätte ich wieder Fieber.
    Er schob mein Haar nach oben auf das Kissen, damit mein Hals entblößt war. Dann spürte ich etwas – seine Nasenspitze vielleicht, die sanft über meine Haut strich – und seinen Atem.
    »Garrick?«
    Sein Arm spannte sich an, sein Körper schmiegte sich an meinen, selbst unsere Schenkel pressten sich aneinander.
    »Morgen, Bliss. Schlaf jetzt.«
    Schlafen? Dieser Gedanke schien unmöglich, doch als er anfing, gleichmäßig zu atmen, und ich mich an seine Berührung gewöhnt hatte, merkte ich, dass ich wirklich noch müde war. Ich wollte analysieren, was passiert war, woran ich mich erinnerte und woran nicht mehr, aber Schlaf schien wichtiger zu sein.
    Garrick hatte recht. Das konnte bis zum nächsten Tag warten. Er würde da sein. Er hatte gesagt, dass er nicht weggehen würde. Aber für alle Fälle legte ich meine Hand auf seine, die auf meinem Bauch lag. Ich hatte geglaubt, dass er schon schliefe, aber er war wach genug, um darauf zu reagieren und unsere

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