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Alles nicht so einfach

Alles nicht so einfach

Titel: Alles nicht so einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cora Carmack
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er gesagt hatte, dass es ihm egal sei, dass ich nur lästig wäre. Was immer der Grund gewesen war zu bleiben – ich musste es hören.
    »Na ja, dann – wenn wir schon dabei sind, dann mache ich es gleich richtig.« Er versuchte, sich hinter mir aufzusetzen, aber unsere Position auf dem Sofa war gemütlich, und wir fühlten uns beide noch nicht so richtig gut, deshalb verhedderten wir uns ineinander, bis er praktisch auf mir zum Liegen kam. Ich lag immer noch auf der Seite, unter ihm eingequetscht. Er versuchte, sich von mir herunter zu schlängeln, aber seine Bewegungen erinnerten an eine Schildkröte, die auf dem Rücken liegt. Schließlich gab er es auf und stemmte sich gerade weit genug nach oben, damit ich mich auf den Rücken drehen konnte. Dann ließ er sich sachte auf mich herunter.
    Trotz der Tatsache, dass wir eine Woche lang im selben Bett geschlafen hatten, war das intim, noch immer aufregend, noch immer erschreckend. Er stützte sich so gut es ging auf die Ellbogen, aber er war schwach, deshalb drückte sein Gewicht auf mich herunter.
    Das gefiel mir.
    »Wo waren wir stehen geblieben?«, fragte er. »Ach ja, ich wollte sagen, dass ich mich vielleicht gerade in dich verliebe.«
    Ich blinzelte. Dann blinzelte ich wieder.
    Blink-blink-blink – ich blinzelte mich in Sekundenschnelle durch eine Vielzahl von Emotionen – Schock, Ungläubigkeit, Aufregung, Angst, Lust, Unsicherheit und einigte mich dann auf etwas … etwas, das zu groß war, um ihm einen Namen zu geben. In mir schlummerte eine ganze Galaxie – kompliziert, unendlich, rätselhaft und zerbrechlich. Und im Zentrum stand meine Sonne. Garrick. Liebe. Die beiden waren jetzt wie Synonyme für mich. Er verliebte sich in mich?
In mich?
    Seine Berührung holte mich aus diesem Universum heraus und zurück ins Hier und Jetzt. »Mit dieser Art von Schweigen kannst du einen Mann zum Wahnsinn treiben.«
    »Ich liebe dich«, sagte ich. Dann fiel mir ein, dass er diese drei Wörter gar nicht wirklich gesagt hatte. Er hatte gesagt, er würde sich in mich
verlieben.
Und dann war da noch dieses
vielleicht.
Shit. »Ich meine … ich wollte sagen, dass ich das Gleiche empfinde. Ich verliebe mich auch. Es ginge zu schnell, wenn ich dich schon lieben würde. Das wäre verrückt. Es wäre zu viel, oder? Es ist zu viel. Es geht zu schnell. Deshalb … ich bin nicht in dich verliebt. Bin ich nicht. Nicht dass du nicht liebenswert wärst, es ist nur – es gibt einen Unterschied zwischen verliebt sein und jemanden lieben. Und wir sind das Erste, nicht das Zweite. Noch nicht. Also, ich verliebe mich vielleicht auch in dich.
Das
wollte ich sagen. Das ist
alles,
was ich sagen wollte.«
    Ich verlor den Faden. Seine Augen waren unverändert sanft und gaben nichts preis, deshalb plapperte ich völlig zusammenhanglos weiter. Schließlich küsste er mich rasch, aber es fühlte sich eher an, als wollte er damit einen Schlusspunkt setzen, als sollte ich endlich aufhören zu plappern.
    Ich seufzte. »Das hättest du tun sollen,
bevor
ich angefangen habe, Blödsinn zu reden.«
    Er lachte und küsste mich wieder, dieses Mal ein wenig länger. »Ich mag deinen Blödsinn. Besser gesagt, liebe ich deinen Blödsinn. Jetzt ist es beschlossene Sache: Ich verliebe mich nicht mehr. Ich
bin
eindeutig in dich verliebt. Das ist nicht zu viel, oder?« Sein Grinsen war strahlend und gleichzeitig so spöttisch, dass ich ihm in den Arm zwickte.
    Er hatte nicht mal den Anstand vorzugeben, es würde wehtun. Er küsste mich nur und drückte sich mit seinem Körper gegen mich, und das war wirklich die beste Art von »zu viel«.
    Ich hatte immer zu viel nachgedacht, war zu »verkopft«, wie Eric dazu sagte. Doch seit ich Garrick kannte, hatte ich den peinlichen Ansatz, gar nicht mehr zu denken. Die Dinge, die als Antwort aus meinem Mund kamen, waren fast immer peinlich, waren aber auch manchmal genau das Richtige. Manchmal ging es gut, das Erstbeste, was einem in den Sinn kam, auszusprechen. Manchmal war es am besten, schlicht und einfach ehrlich zu sein.
    Ich hoffte
,
das war einer dieser Momente. »Ich bin noch Jungfrau«, offenbarte ich mich. »Deshalb bin ich in der Nacht, als wir uns kennengelernt haben, davongelaufen. Ich hatte keine Katze. Ich war nicht mit Cade zusammen. Ich hatte einfach nur Angst.«
    Er hielt mitten in seinem Kuss inne. Dann hob er langsam, als würden sich tektonische Platten verschieben, den Kopf. Er starrte mich an, in mich hinein, durch mich hindurch. Ich widerstand

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