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Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer

Titel: Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Cowen Christiane Burkhardt
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…«
    Das hier ist kein Welpe, sondern ein richtiger Mensch mit Bedürfnissen, die ich nicht verstehe. Ich stille ihn, er schreit. Ich halte ihn im Arm, er schreit. Wie kann ich ihn lieben, wenn er mich nicht lässtLiebe ich ihn inzwischen überhaupt noch
    Die Zulu-Schwester füttert zu. Mehr kann sie nicht für uns tun. Meine Milch ist noch nicht richtig eingeschossen, etwas, das bei Kaiserschnitt-Müttern öfter vorkommen soll. Wieder etwas, weswegen ich Schuldgefühle haben kann. Er saugt gierig am Fläschchen und schmiegt sich an mich. Zum ersten Mal spüre ich einen Anflug von Liebe, Zärtlichkeit keimt in mir auf. Ich betrachte meinen mittlerweile schlafenden Sohn. Er hat einen kleinen Ausschlag mit weißen Pickelchen um die Nase. Er sieht aus wie Martin nach einem anstrengenden Arbeitstag. Sein spärliches Haar ist zerzaust, und seine Unterlippe zuckt gelegentlich. Ich lehne mich zurück und verspüre ein starkes Gefühl der Liebe. Wir schlafen fünf Stunden lang.
     
    Am nächsten Morgen werde ich gründlich für mein Verhalten bestraft. Die Tagesschwester, Schwester van der Walt, sagt, dass ich das mit dem Stillen jetzt wahrscheinlich vergessen kann, da ich Chris erlaubt habe, das Fläschchen zu bekommen. Außerdem hätte ich ihn niemals fünf Stunden am Stück schlafen lassen dürfen, vier sind das Maximum. Zwei zu null gegen mich. Auch mein Frauenarzt zeigt nur wenig Mitleid, als er den Zustand meiner Brustwarzen sieht.
    »Was haben Sie sich nur dabei gedacht, ihn so lange saugen zu lassen«, fragt er.

    »Ich habe gar nichts gedacht, ich habe nur versucht, alles richtig zu machen.« Irgendwas stimmt hier nicht.
    »Bitte nicht. Lassen Sie ihn eine Viertelstunde an der einen und eine Viertelstunde an der anderen Brust trinken.«
    »Aber er hat geweint, er hatte solchen Hunger, dass ich nicht wusste, was ich tun soll.« Inzwischen weine ich auch. Der Frauenarzt tätschelt meine Hand. »Sind wir ein wenig deprimiert«, gluckst er. Ich lache nicht. Ich staune selbst über mich, denn plötzlich kann ich nicht mehr aufhören zu weinen. Ich heule und heule und heule.
    Was ist denn jetzt los
    »Keine Sorge«, sagt er und wendet sich zum Gehen. »Das ist der Babyblues am dritten Tag. Morgen geht es Ihnen schon wieder besser.« Weg ist er.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es mir morgen besser gehen wird. Dass es mir jemals besser gehen wird. Ich habe mich noch nie so elend gefühlt und ersticke beinahe an meinen Tränen. Schwester Sarah erscheint im Türrahmen.
    »Wie oft haben Sie heute schon geweint«, fragt sie. Ich sehe auf die Uhr. Es ist acht Uhr morgens.
    »N-n-nur dieses eine Mal«, schluchze ich. Es wird immer schlimmer. »Keine Sorge, gleich geht es mir besser«, heule ich.
    Sie sieht mich mitfühlend an, kommt zu meinem Bett und nimmt meine Hand.
    Leise sagt sie: »Einmal haben Sie schon hinter sich, fehlen noch sechs Heulanfälle. Das geht allen frischgebackenen Müttern so. Am dritten Tag nach der Geburt weint man sieben Mal, am vierten Tag ist alles überstanden.«
    Ich kann sie kaum hören, so hysterisch bin ich mittlerweile.
    »Ich bin so was von erschöpft! Ich kann nicht stillen. Mein Kind verhungert und ist wütend, und ich würde es am liebsten hierlassen (sage ich das wirklich) und nach Hause gehen.«
    Sie nickt. »Ja, das ist normal. Das geht allen frischgebackenen Müttern so.«
    ALLEN frischgebackenen Müttern Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich denke an Jane, die vor drei Monaten ihr Kind bekommen hat. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie einmal geweint hätte. Ich beschließe, sie anzurufen, sobald Sarah den Raum verlassen hat. Und sobald ich wieder atmen kann.
    Schwester Sarah tätschelt mir die Hand.
    »Sprechen wir über Ihre anderen Probleme«, sagt sie sachlich. Ich finde das tröstlich. Anders als ich hält sie mich nicht für eine Versagerin. Ich schniefe und putze mir die Nase, mit dem Taschentuch, das sie mir hinhält.
    »Nun, ich stille so, wie man es mir beigebracht hat, aber Chris scheint die ganz Zeit Hunger zu haben.«
    Sarah streckt die Hand aus und drückt meine linke Brust zusammen. Und zwar auf eine sehr klinische Art, so wie Leute im Supermarkt Avocados auf ihre Reife hin testen. Trotzdem glaube ich nicht, dass ich mich je daran gewöhnen werde. Der Inbegriff von Weiblichkeit und Erotik ist jetzt … eine Nahrungsquelle. Genauso werden meine Brüste auch betatscht, wie eine ganz gewöhnliche Melone. Und so sehen sie auch aus. Riesig, geschwollen und von

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