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Alles über Elfen (German Edition)

Alles über Elfen (German Edition)

Titel: Alles über Elfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Wolf
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die gesamte Welt darstellt, die nur aus selbiger zu schaffen ist, wenn sie ihr volles Gewicht in die politische und militärische Waagschale werfen, machen die Elfen genau das: Sie werden nicht eher ruhen, bis der Finsterling ausgelöscht ist – ganz gleich, welche Verluste sie dafür selbst in Kauf nehmen müssen. [Christiansen: Ja, und dann machen sie buchstäblich keine Gefangenen und nehmen auch keinerlei Rücksicht darauf, ob ihre eigenen Aktionen ihren Verbündeten nur magisch verbrannte Erde hinterlassen. Plischke: Wie man’s macht … siehe oben.]
    Insofern ziehe ich es vor, den Elfen keinen besonders übersteigerten Egoismus zu unterstellen. Ich würde eher eine ihrer positiven Charaktereigenschaften loben, die gerade angesichts ihres Rufs, sie würden am liebsten nur Müßiggang pflegen und ihre Zeit mit Nichtigkeiten wie Singen, Tanzen und Bäumekuscheln vertändeln, dringend hervorgehoben werden sollte.
    Elfen sind sehr zielstrebig, wenn es sein muss.
Elfen sind feige.
    Dieser Vorwurf überschneidet sich sowohl ein wenig mit dem direkt vorangegangenen als auch mit jenem, die Elfen wären heimtückisch. Wie viele andere Kritikpunkte am Schönen Volk bezieht er sich auf Extremsituationen beziehungsweise kriegerisch ausgetragene Konflikte. Feigheit, Heimtücke und Egoismus werden dabei oft nahezu austauschbar verwendet. Will meinen: Diejenigen, die den Elfen im Nekromantenbeispiel keinen Egoismus unterstellen, werfen ihnen dafür eben Feigheit vor. Dies ist sehr gerne noch mit einem alles andere als unterschwelligen Machotum gekoppelt: Die Elfen sind angeblich schlicht »nicht Manns genug«, sich auf dem Schlachtfeld zu beweisen.
    Am besten halten wir uns hier nicht lange mit einem sorgfältigen Auseinanderpflücken dieser Ansichten auf, weil sie nüchtern betrachtet jeder Grundlage entbehren. Ich meine damit nicht, dass es keinen einzigen Elfen gäbe, der nicht das Prädikat »feige« verdient hätte. Aber zu behaupten, alle Elfen wären feige, ist einfach nur Blödsinn. Oder wäre das etwas, was Sie Legolas ins Gesicht sagen würden?
    Darüber hinaus muss man sich auch Folgendes fragen: Ist es feige, eine Entscheidung genau abzuwägen, anstatt sich tollkühn und ohne jedes Zaudern in Gefahr zu begeben? Denn zugegebenermaßen machen viele Elfen sich ihre Entscheidungen nicht leicht, und das ist selbstverständlich gerade in Momenten, in denen die eigene körperliche Unversehrtheit auf dem Spiel steht, nicht anders. Kann man ihnen daraus einen Vorwurf machen? Wohl kaum, es sei denn man vertritt ein sehr sonderbares Konzept von Tapferkeit – nämlich eines, in dem tapfer zu sein bedeutet, keiner Konfrontation aus dem Weg zu gehen, selbst wenn sie sich vermeiden ließe. Für mich hat das weniger mit Tapferkeit und mehr mit Rauflust zu tun. [Plischke: Ich kann dem Herrn Kollegen hier nur beipflichten und verweise der allgemeinen Belustigung halber auf jene Extremisten, für die es bereits ein klares Anzeichen der Feigheit der Elfen darstellt, dass sie gern Pfeil und Bogen als Waffe einsetzen. Echte Krieger, so werden diese Leute nicht müde zu beteuern, würden sich ihrem Gegner nur im ehrenhaften Zweikampf stellen. Schlimm dabei finde ich nur, dass einem derlei blödsinnige Halsstarrigkeit gern als besondere Ritterlichkeit verkauft wird …]
    Ich halte also fest: Elfen sind nicht feige, Elfen sind nur vorsichtig.
Elfen verstehen keinen Spaß.
    Als letzter häufig vorgebrachter Vorwurf wird den Elfen häufig unterstellt, sie besäßen nicht den geringsten Sinn für Humor. Die von ihren Gegnern empfundene Kränkung ist also im Grunde, dass das Schöne Volk nicht über ihre Witze lacht. Lassen Sie uns diese Schmach einen Moment ernst nehmen und uns auf eine kleine Suche nach den möglichen Ursachen für den Eindruck machen, die Elfen gingen zum Lachen in den Keller.
    Es ist – insbesondere seit der Arbeit jüngerer Elfologen – kein großes Geheimnis mehr, dass Vertreter des Schönen Volkes, die es unter uns Menschen verschlägt, viele unserer kulturellen Gepflogenheiten höchst absonderlich finden. Mehr noch: Sie bewegen sich unter uns mit einer Nonchalance, die an Naivität grenzt – vor allem solche Elfen, die »wilden« Stämmen entspringen. Warum das Geschrei, wenn man eine Tür zu einem Zimmer öffnet, hinter der zwei Menschen gerade der Fleischeslust frönen? Warum die entsetzten Blicke, wenn man Hühner aus ihren Käfigen befreit? Warum die Verwunderung, wenn man am liebsten barfuß geht?
    Warum

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