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Alles, was ist: Roman (German Edition)

Alles, was ist: Roman (German Edition)

Titel: Alles, was ist: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Salter
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besser«, sagte Bowman. »Hab ich euch schon vorgestellt?«
    »Ja. Anet.«
    Der Lektor blieb auf dem Weg nach draußen kurz bei ihnen stehen. Bowman stellte ihn nicht vor.
    »Du hast mich gar nicht vorgestellt«, sagte der Lektor.
    »Ich dachte, ihr kennt euch«, sagte Bowman.
    »Nein.«
    »Jetzt passt es grad schlecht«, sagte Bowman.
    Die Besitzerin kam zurück und setzte sich auf einen Hocker neben sie. Es wurde etwas ruhiger. Es war ein anstrengender Abend gewesen – sie selbst hatte nicht einmal Zeit zum Essen gehabt. Gäste auf dem Weg nach draußen blieben kurz bei ihr stehen und verabschiedeten sich.
    »Lasst mich euch zu einem Afterdinnerdrink einladen«, sagte sie. »Magst du Rum? Wir haben einen wirklich guten Rum reinbekommen. Ich werd euch einen holen. Alberto, wo ist die Flasche mit dem guten Rum?«
    Der Rum war stark, aber samtig. Anet ließ ihren stehen, und sie saßen noch eine Weile zu dritt und redeten. Es kamen weitere Gäste, und die Besitzerin ließ sie wieder allein. Sie fuhren zurück ins Apartment. Anet rollte sich auf dem Sofa zusammen. Er zog ihr vorsichtig die Schuhe aus. Er fühlte sich irgendwie kolonial, als wäre er in Kenia oder Martinique, vielleicht war es die Hitze vom Rum. Sie war eingeschlafen. Er fühlte sich vollkommen sicher. Er nahm ihre Beine auf, legte den Arm um sie und trug sie ins Schlafzimmer. Sie hatte nichts gesagt, aber als er sie auf das Bett legte, merkte er, dass sie noch nicht schlief. Dennoch verließ er für einen Moment das Zimmer. Er sah auf die Couch, auf der sie gelegen hatte. Es passierte alles, so schien es, wie von selbst. Er ging zurück ins Schlafzimmer und legte sich, nachdem er seine eigenen Schuhe ausgezogen hatte, leise neben sie. Bevor er irgendetwas überlegen konnte, drehte sie sich zu ihm und rollte sich wie ein Kind neben ihm ein. Er legte den Arm um sie und begann langsam ihren Rücken zu streicheln, er schob die Hand unter ihre Bluse. Ihre nackte Haut fühlte sich unglaublich an. Er wollte sie überall berühren. Ihre Köpfe lagen eng beieinander, und nach einer Weile begannen sie sich zu küssen.
    Von da an wurde es intensiver und auch etwas unsicherer. Er hatte ihr den Rock mehr hochgeschoben als versucht, ihn auszuziehen. Ihre Beine waren unfassbar jung. Sie trug einen Slip, und er wollte ihn herunterstreifen, aber sie wehrte sich. Er streichelte sie, sie reagierte, aber als er es noch einmal probierte, presste sie die Beine zusammen.
    »Nein«, sagte sie. »Bitte.«
    Sie wand sich unter ihm weg und schob seine Hand beiseite, aber er war beharrlich. Schließlich gab sie, nicht ohne Erleichterung, nach. Sie nahm daran teil, mehr oder weniger, und spürte schließlich, wie er kam, auch wenn sie es in dem Moment selbst nicht bemerkte. Sie lagen ruhig beieinander.
    »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja.«
    Nach ein paar Momenten fragte sie:
    »Wo ist das Badezimmer?«
    Als sie zurückkam, hatte sie den Rock ausgezogen. Sie legte sich wieder ins Bett.
    »Du bist schon ein tolles Mädchen«, sagte er.
    »Ich hab dich wahrscheinlich enttäuscht.«
    »Nein«, sagte er. »Bestimmt nicht. Du hast mich nicht enttäuscht. Das könntest du gar nicht.«
    »Warum das?«
    »Du könntest es einfach nicht«, sagte er nach einer Pause. »Ich muss Ende der Woche wegfahren.«
    Es war eine plötzliche Idee. Sie kam ihm einfach so.
    »Ich muss nach Paris«, sagte er.
    »Wie schön.«
    »Für drei oder vier Tage. Warst du schon einmal da?«
    »Als ich noch klein war, sind wir mal hingefahren.«
    »Willst du mitkommen?«
    »Nach Paris? Oh, das geht nicht.«
    »Wieso? Du siehst dich doch nur nach einem Job um.«
    »Ich hab meiner Mutter gesagt, ich würde sie dieses Wochenende besuchen.«
    »Sag doch einfach, du kannst nicht. Sag, du hättest ein Vorstellungsgespräch.«
    »Ein Vorstellungsgespräch«, sagte sie.
    »Sag, du kommst das Wochenende darauf.«
    So dicht neben ihr konnte er ihre Komplizenschaft spüren.
    »Ruf sie morgen an, und es wäre nicht auf die letzte Minute. Du hast so was doch schon vorher gemacht.«
    »Eigentlich nicht. Ich möchte nicht, dass sie es herausbekommt.«
    »Wird sie nicht.«
    Am nächsten Morgen, als sie nach Hause ging, wollte sie duschen und sich frische Kleider anziehen. Sie dachte darüber nach, was sie getan hatte, sie hatte mit Philip, dem früheren Freund ihrer Mutter, geschlafen. Sie hatte es nicht vorgehabt – sie hatte ihn fast vier Jahre nicht gesehen –, aber es war irgendwie passiert. Es

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