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Allie kommt gross raus Band 4

Titel: Allie kommt gross raus Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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zu übernehmen, falls Sophie krank wird!«, flüsterte Rosemarie angeekelt.
    Ich nickte, sagte aber nichts dazu, denn genau für diesen Fall hatte ich ebenfalls den Text der Prinzessin auswendig gelernt. Sophie wird wirklich oft krank. Ich habe mal gehört, wie meine Mutter zu meinem Vater gesagt hat, Sophie wäre ein bisschen hypochondrisch. Hypochonder befürchten immer,
irgendeine Krankheit zu bekommen, werden aber eigentlich nie richtig krank.
    Ich hoffte aber nicht wirklich, dass Sophie krank werden würde und ich die Prinzessinnen-Rolle übernehmen könnte … wenngleich ich bestens darauf vorbereitet wäre. Sophie sollte nicht krank werden, aber ich konnte nicht anders, als ihren Text auswendig zu lernen. Ich hatte ihn schon so oft gehört, dass er sich in meinem Kopf festgesetzt hatte. Cheyenne hingegen hoffte inständig, dass Sophie etwas zustoßen möge. Böse, durch und durch.
    Cheyenne war allerdings nicht die Einzige, der Sophie im Kopf herumspukte.
    »Ist euch aufgefallen, dass Joey Fields sich in letzter Zeit ziemlich komisch benimmt?«, fragte Sophie eines Tages auf dem Weg in die große Pause.
    »Er bellt weniger als sonst«, sagte ich. Ich wusste das, weil ich den ganzen Tag neben ihm saß. Joey hatte das manchmal, dann bellte und knurrte er wie ein Hund, statt normal zu sprechen. Indem ich Onkel Jays Theorie der positiven Verstärkung anwandte, habe ich ihn nicht mit Gummibändern beschossen, wenn er es nicht tat, und in der Folge hat er es deutlich seltener gemacht.
    »Das meine ich nicht«, sagte Sophie. »Ich meine, dass er bei den Proben zu mir kommt und mir seltsame Fragen stellt. Zum Beispiel, ob ich Schokoriegel mag und wenn ja, welche. Macht er das bei euch auch?«

    »Falls er auf die Idee käme«, erwiderte Rosemarie, »würde ich ihn in einen Klappstuhl quetschen.«
    »Das klingt, als würde er dich mögen«, sagte Caroline, ohne Rosemarie zu beachten.
    Das überraschte mich bei Joey - also, dass er vielleicht Sophie mochte. Es ist noch nicht lange her, da mochte Joey mich. Er hat mich sogar gefragt, ob ich mit ihm gehen wollte, aber ich hatte Nein gesagt. Wie konnte er so plötzlich dazu übergehen, Sophie zu mögen? Er spielte zwar den freundlichen Zauberer, der Prinzessin Penelope helfen will, den verschwenderischen Verbrauch von Plastikwasserflaschen zu verstehen und den Weg durch das Recycling-Reich zu ihrer guten Fee zu finden, was bedeutete, dass er eine Szene mit Sophie gemeinsam hatte.
    Und ich mochte ihn auch nicht auf diese Weise. Aber irgendwie fand ich es schon ein bisschen gestört von ihm, so von einem Mädchen zum anderen zu hüpfen, mit nur einem Monat Zeit dazwischen. Jungs sind so seltsam.
    »Iih«, sagte Sophie. »Ich hoffe, er mag mich nicht. Ich mag ihn nämlich gar nicht.«
    »Oh«, sagte Erica angespannt, »Joey ist nett. Wenigstens ist er netter als andere Jungen. Außer Lenny Hsu. Joey wirft nicht mit Sachen oder macht eklige Geräusche, wenn die Direktorin vorbeikommt.«
    »Iih«, wiederholte Sophie. Sie dachte offenbar immer noch darüber nach, ob Joey sie mochte.

    Das hatte auch etwas damit zu tun, wenn man der Star dieses Stücks war. Alle Jungen - na ja, zumindest Joey Fields - verliebten sich in einen. Nicht, dass man sich das wünschen würde, ehrlich gesagt, denn so toll war Joey wirklich nicht.
    Trotzdem. In die böse Königin verliebte sich keiner. Keiner. Es lernte auch keiner den Text der bösen Königin, in der Hoffnung, dass sie krank wurde und man die Rolle übernehmen könnte. Keiner.
    Doch Königin Melissa die Mordlustige war eben meine Rolle und ich war entschlossen, das Beste daraus zu machen. Das macht man nämlich so in einer blöden Situation. Mach das Beste draus . Das ist eine Regel.
     
    An dem Tag, an dem unsere erste Kostümprobe stattfand und ich mein Kostüm mitbrachte, das ich aus den Sachen in meinem Schrank, dem Kleid meiner Mutter und Dads Dracula-Umhang zusammengestellt hatte, war ich auf die massive Kritik, die ich dazu einstecken musste, nicht gefasst.
    Ich fand mein Kostüm richtig gut. Gut, es spielte nicht in der Liga der Elfen- oder Soldatenkostüme, die von den Eltern in einer Gemeinschaftsaktion genäht worden waren, damit sie gleich aussahen. Meine Mutter hatte mich gefragt, ob ich Hilfe brauche, und ich hatte gesagt, ich würde mein Kostüm selbst entwerfen. Das hieß noch lange nicht, dass es ein schlechtes Kostüm war. Im Gegenteil! Meiner Meinung nach
sah es gut aus! Doch Sophie gefiel es nicht. Sie war sogar

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