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Allie setzt sich durch - Band 3

Titel: Allie setzt sich durch - Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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Güterwagen-Kinder-Büchern. Das ist eine total altmodische Serie von Kinderkrimis, die ich angefangen hatte zu lesen, weil meine Lehrerin Mrs Hunter die Bücher aus ihrer Kindheit in unsere Klassenbibliothek gestellt hatte. Ich konnte sie allerdings nie in der richtigen Reihenfolge lesen, weil irgendwer aus unserer Klasse sie ausgeliehen hatte. Leider wusste ich nicht, wer es war. Deshalb konnte ich denjenigen nicht bitten, sie zurückzugeben. Jetzt hatte sich das Problem erledigt, weil ich die Bücher selbst hatte.
    Da Dad bei uns für das Frühstück zuständig ist, hatte er für uns Kinder ein nahrhaftes Frühstück zubereitet, das aus Haferbrei mit Rosinen und braunem Zucker bestand. In dem Moment, als Erica bei uns klopfen wollte, rannte ich nach draußen.
    »Komm, lass uns schnell rausfinden, was Caroline für Neuigkeiten hat«, schrie ich und umarmte Erica zur Begrüßung.

    »Wie geht es dir?«, schrie Erica zurück. »Ich habe dich so vermisst! Hattest du schöne Ferien? Oooooh, du hast aber eine schöne neue Tasche! Wir hatten total viel Spaß bei meiner Oma. Ich habe einen Delfin gesehen …«
    »Super«, sagte ich. »Ich möchte wissen, was es bei Caroline Neues gibt!«
    Ich packte Erica vorne an ihrem dicken Daunenparka und zog sie von unserer Veranda auf den Bürgersteig, damit wir endlich losgehen und Caroline und Sophie an der Ampel treffen konnten. Von dort aus gingen wir immer gemeinsam zur Schule.
    »Warte«, sagte Erica. »Müssen wir nicht deinen kleinen Bruder mitnehmen?«
    »Wartet auf mich!«, brüllte Kevin aus dem Haus. Er ist erst im Kindergarten und wir bringen ihn jeden Tag hin und holen ihn wieder ab, weil er noch zu klein ist, um allein hinzugehen. Mom war noch dabei, ihn in seinen Schneeanzug zu packen.
    »Der kann ja nachkommen«, sagte ich.
    Ich verstand überhaupt nicht, warum Erica nicht ebenso neugierig war. Carolines große Neuigkeit konnte alles Mögliche sein. Vielleicht hatte sie herausgefunden, dass ihre Familie im Lotto gewonnen hatte und sie nun in ein Schloss in der Schweiz zogen. Vielleicht hatte sich aber auch herausgestellt, dass sie adoptiert war und ihre leiblichen Eltern berühmte Filmstars waren. Und jetzt würde sie ihre eigene FernsehShow
bekommen, wo sie erzählen konnte, wie es ist, wenn man als Adoptivkind herausfindet, dass die Eltern Filmstars sind. Oder vielleicht hatte sie ein Pferd zu Weihnachten bekommen. Es konnte einfach alles sein.
    »Jetzt komm schon!«, drängelte ich.
    Es war nicht so einfach, auf dem vereisten Bürgersteig bis zur Ampel zu rennen, aber irgendwie schaffte ich es und zog auch noch Erica hinter mir her. Kevin schrie während des ganzen Weges: »Hey, warte! Allie, warte auf mich!«
    An der Ampel mussten wir natürlich endlos warten, weil Sophie mit dem gebrochenen Zeh nicht normal schnell gehen konnte und Caroline höflich war und mit ihr langsam ging. Wir mussten so lange warten, dass unsere Zehen und Nasen einfroren. Kevin holte auch endlich auf. Mark war richtig sauer, weil er ihn begleiten musste und deshalb nicht mit seinem neuen BMX-Rad zur Schule fahren und angeben konnte. Stattdessen musste er es schieben. Anscheinend sollte ich auch noch Mitleid mit ihm haben, obwohl das ungefähr einmal in tausend Jahren vorkam, dass er Kevin zur Schule bringen musste. Und obwohl das so war, ging Mark, kaum dass er die Ampel erreicht hatte, wo Erica und ich warteten, direkt auf mich zu und haute mich auf den Arm. Es tat nicht weh, weil ich meine Winterjacke, die Ballettjacke, einen Rollkragenpulli, ein T-Shirt und ein Unterhemd anhatte. Dennoch musste ich natürlich härter zurückschlagen, weil ich älter bin und ihm beibringen musste, dass Gewalt keine Lösung ist.

    Dann fing Erica an zu schreien: »Hey, hört sofort auf! Vertragt euch!«
    Sie schlichtet immer und möchte auch in ihrer Familie jeden Streit verhindern, zum Beispiel zwischen ihrer großen Schwester Missy und ihrem großen Bruder John, was aber nie funktioniert.
    Bei uns klappte das auch nicht. Als ich Mark schlug, fiel sein Fahrrad in den Schnee und wurde nass. Deswegen wurde er so wütend, dass er anfing zu heulen. Und natürlich kamen ausgerechnet in dem Moment seine Freunde vorbeigefahren und sahen ihn weinen. Das machte ihn noch wütender. Schließlich zog er sein Rad aus dem Schnee und fuhr los. Sein Gesicht war rot und tränenverschmiert.
    Mein schlechtes Gewissen meldete sich, denn Große Schwestern müssen sich um kleine Brüder kümmern, statt ihnen auf den Arm zu

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